Wie Einleben in neuer Umgebung vereinfachen?
Ich weiß nicht, ob ich mich generell schnell und gut irgendwo anders einleben kann oder ob ich da einfach Glück hatte, weil die richtigen Voraussetzungen erfüllt waren. Jedenfalls bin ich schon sehr oft in meinem Leben umgezogen und habe auch in vielen verschiedenen Städten gewohnt.
Nun ziehe ich in ein paar Wochen auch wieder um, mache mir aber absolut keine Gedanken darüber, dass mir das Einleben schwer fallen könnte, zumal es innerhalb der gleichen Stadt ist und ich bei meinem Freund einziehe, bei dem ich ohnehin so gut wie jeden Tag bin.
Was vereinfacht euch das Einleben in einer neuen Umgebung? Sicher ist es einfacher, wenn man innerhalb der gleichen Stadt umzieht und dann beispielsweise eben auch zum Partner zieht, als wenn man völlig allein in eine weiter entfernte Stadt zieht, in der man niemanden kennt.
Das hatte ich auch schon, habe mich aber überraschend schnell eingelebt. Ich bin da in eine WG gezogen und kannte daher direkt Leute, auch wenn es neue waren und hatte durch Nebenjob und Studium auch direkt Leute kennengelernt. Die Stadt gefiel mir auch gut.
Ich bin auch schon mehrmals in meinem Leben umgezogen, und zwar auch über weitere Distanzen und in völlig neue Umgebungen, wo ich bis auf meine Eltern keine Anknüpfpunkte hatte. Mir hat es bei der Integration in die neue Wohngegend immer am meisten geholfen, in Kontakt mit anderen zu kommen. Da ich vorwiegend in meiner Schul- und Studiumszeit umgezogen bin, war das zum Glück keine allzu große Herausforderung, denn zur Schule und zur Uni gehen musste ich ja so oder so, und da ließ es sich gar nicht vermeiden, neue Leute zu treffen und Freundschaften zu schließen. Sobald man mit ein paar Personen enger war, hat man sich dann automatisch auch mal nachmittags verabredet, um in die Stadt zu gehen, oder ist in einen Verein eingetreten, wo ein Klassenkamerad aktiv war, und so schlug man eben seine Wurzeln.
Müsste ich heutzutage nochmal an einem völlig neuen Ort starten, wäre es wohl etwas schwieriger, ein soziales Netz aufzubauen, denn ich bin mittlerweile in Vollzeit berufstätig und merke schon, dass ich nach der Arbeit wenig Zeit habe, Unternehmungen einzubauen. Da, wo ich aktuell wohne, habe ich einen etablierten Freundeskreis, bei dem es mir noch gut gelingt, abends auf ein Stündchen zu jemandem zu fahren oder am Wochenende mal ein größeres Treffen zu veranstalten, aber diese Leute kenne ich nun mal auch schon länger und aus anderen Zeiten. Wenn ich beruflich bedingt nochmal umziehen würde, dann hätte ich wohl zunächst nur meine Arbeitskollegen als direkte Kontakte. Ob sich daraus tragfähige Freundschaften entwickeln könnten, müsste man abwarten.
Ich denke, dass ich in so einem Fall zumindest einmal in der Woche einen festen sozialen Termin in der Woche planen würde, also vielleicht den Eintritt in eine Chor- oder Sportgruppe oder aber das Engagement in einem lokalen Anwohnerverein. Das ist vermutlich essentiell, um in meinem Lebensabschnitt mit anderen Menschen als Arbeitskollegen in Kontakt zu kommen. Auch würde ich versuchen, die neue Umgebung zeitnah zu erkunden, mich viel außerhalb der Wohnung aufzuhalten und an Veranstaltungen in der Region teilzunehmen. Käme ich mit Kollegen gut zurecht, dann würde ich diese Beziehungen auch fördern und auf eine private Ebene transferieren. Und in jedem Fall würde ich den Kontakt zu meinen guten alten Freundschaften nicht im Sande verlaufen lassen, sondern dafür sorgen, dass man sich noch regelmäßig spricht und sieht.
Ich hatte eigentlich noch nie Probleme, mich irgendwo "einzuleben" und halte es auch für ganz normal, dass man eine Zeitlang braucht, um etwa an einem neuen Wohnort herauszufinden, wo was ist und in welchem Café es den besten Cappuccino gibt. Deswegen gibt es für mich auch nichts daran zu "vereinfachen". Ich bin ja kein Haustier, das erst mal panisch unters Bett flüchtet, wenn es aus dem Tierheim geholt wird. Im Gegenteil, ich habe sogar Spaß daran, eine neue Umgebung zu erkunden und mir neue Spazierwege und generell Fixpunkte zu erschließen. Die neuen Eindrücke sind gut fürs Gehirn.
Allgemein ist es natürlich wichtig, dem Heimweh erst gar keine Chance zu geben und nicht erst wochenlang der alten Umgebung nachzutrauern, sondern sich aktiv mit den veränderten Lebensumständen auseinanderzusetzen. Man kann ja das neue Viertel erkunden, mit Nachbarn oder Mitmenschen im Supermarkt plaudern, Kollegen zu Freizeit- und Sportmöglichkeiten verhören und sich generell aktiv in der neuen Umgebung vernetzen. Darauf zu warten, dass andere auf dich zugehen, macht alles nur schwieriger.
Ich glaube nicht, dass ich diesen Begriff jemals benutzt habe und ich könnte auch nicht sagen, dass ich mich irgendwo "eingelebt" gefühlt habe oder nicht. Von daher wüsste ich auch nicht wirklich, was es da zu vereinfachen gibt.
Selbst wenn ich irgendwo hin ziehe wo ich schon Leute kenne und alles gezeigt bekomme muss ich doch trotzdem für mich selber herausfinden wo ich am liebsten Essen gehe oder einkauft oder welcher Weg zur Arbeit für mich der praktischste ist.
Die Frage wäre auch, ob ich das überhaupt "vereinfacht" haben wollte. Ich erkunde eine neue Umgebung nämlich ganz gerne auf eigene Faust und möchte gar nicht, dass jemand mich an der Hand nimmt und mir erklärt, dass man wenn man in diese Seitengasse einbiegt ein ganz tolles Geschäft mit griechischen Spezialitäten findet. Macht mehr Spaß so etwas selber heraus zu finden.
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