Wie eigene Stärken und Schwächen am besten beurteilen?

vom 23.04.2023, 12:58 Uhr

Bei Bewerbungsgesprächen kommt es ja auch oftmals vor, dass man mal seine eigenen Stärken und Schwächen kurz darstellen solle. Mir ist das zum Glück noch nicht passiert, aber wenn diese Fragen kämen, dann würde ich bestimmt auch etwas ins Stottern kommen. Kennt ihr solche Fragen und bereiten diese bei euch auch mitunter etwas Unbehagen, könntet ihr eure Stärken und Schwächen gut erklären oder versucht ihr dann diplomatisch davon abzulenken?

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» Lupenleser » Beiträge: 1129 » Talkpoints: 850,95 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also, ja, ich kenne diese Art von Fragen aus Bewerbungsgesprächen und sie können durchaus Unbehagen auslösen. Es ist manchmal nicht einfach, über die eigenen Stärken und Schwächen zu sprechen, ohne arrogant oder unsicher zu wirken. Es kann auch schwierig sein, die richtige Balance zu finden und ehrlich zu sein, ohne sich selbst herunterzuspielen oder zu übertreiben.

Ehrlich gesagt, habe ich oft das Bedürfnis, meine Schwächen diplomatisch zu umschreiben oder von meinen Stärken abzulenken, um nicht negativ wahrgenommen zu werden. Es fällt mir leichter, über meine Stärken zu sprechen und Beispiele aus meiner Erfahrung zu nennen, um meine Antworten zu untermauern. Aber über meine Schwächen zu sprechen, erfordert mehr Selbstreflexion und Offenheit, da ich nicht gerne meine Defizite eingestehe.

Um mich auf solche Fragen vorzubereiten, versuche ich im Voraus darüber nachzudenken, welche Stärken und Schwächen ich habe und wie ich sie am besten präsentieren kann. Ich versuche, ehrlich zu sein und Beispiele zu geben, wie ich meine Stärken erfolgreich eingesetzt habe oder wie ich an der Verbesserung meiner Schwächen arbeite. Manchmal betone ich auch, wie ich mit meinen Schwächen umgehe, um trotzdem effektiv zu arbeiten.

Es ist wichtig zu akzeptieren, dass niemand perfekt ist und jeder Schwächen hat. Es ist okay, Schwächen anzuerkennen und an ihnen zu arbeiten, um mich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Ehrliches Feedback, sowohl von anderen als auch von mir selbst, kann dabei helfen, mich weiterzuentwickeln und erfolgreicher zu sein.

Insgesamt finde ich es wichtig, authentisch zu sein und sich selbst treu zu bleiben, wenn es um Fragen zu den eigenen Stärken und Schwächen geht. Es ist okay, Fehler einzugestehen und an Verbesserungen zu arbeiten, und es ist auch wichtig, meine Stärken selbstbewusst zu präsentieren. Die richtige Balance zwischen Selbstreflexion und Selbstpräsentation zu finden, kann herausfordernd sein, aber ich versuche mein Bestes, um offen und ehrlich auf solche Fragen zu antworten.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wird diese Frage überhaupt gestellt, oder handelt es sich um ein Klischee aus diversen Bewerbungsratgebern, so wie "Wo sehen Sie sich in X Jahren?" Ich habe begrenzte Erfahrung bei Bewerbungen, aber im heutigen arbeitnehmerfreundlichen Arbeitsmarkt muss man glücklicherweise nicht mehr über jedes Stöckchen springen, das einem hingehalten wird. Ich würde von daher wohl die Gegenfrage stellen: ehrliche Antwort oder was ich laut Google sagen muss?

Da diese Frage in jedem Bewerbungsratgeber vorkommt, ist es sowieso sinnlos, hier eine ehrliche Antwort zu geben oder gar zu erwarten. Da geht es nicht um den Charakter des Bewerbers, sondern darum, wie gut sich die Person verkaufen kann und wie gut sie die sozialen Spielregeln im Szenario "Bewerbungsgespräch, Mitteleuropa, 21. Jahrhundert" verstanden hat und umsetzen kann.

Im Job spielt sowieso jeder seine von äußeren Faktoren bestimmte Rolle, weswegen es vergebliche Liebesmüh, um nicht zu sagen äußerst naiv ist, hier mit "Authentizität" punkten zu wollen und "offen zuzugeben", dass man morgens schwer aus dem Bett kommt oder derlei Banalitäten. Da gibt man als Stärke Teamfähigkeit oder Stressresistenz an, völlig wurscht, ob es stimmt, und als Schwäche Ungeduld/Perfektionismus, weil das von einer Macher-Persönlichkeit zeugt, bei der auch mal was vorangeht.

Und natürlich gibt es nichts Wichtigeres und Schöneres, als sich als Sachbearbeiter im Finanzamt Bottrop-Mitte beruflich weiterzuentwickeln und unablässig an seinen Schwächen zu arbeiten, um noch erfolgreicher und effizienter, authentischer und selbstreflektierter hinter dem Schreibtisch zu sitzen wie so ein serviler Depp.

» Gerbera » Beiträge: 11302 » Talkpoints: 45,13 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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