Wie ehrt ihr eure verstorbenen Haustiere?
Vor ein paar Wochen beziehungsweise bald schon drei Monaten musste ich mein eines Pferd einschläfern lassen, was ich seit mehreren Jahren besessen habe. Er war mein erstes eigenes Pferd und ich bin mit ihm im Wahrsten Sinne durch die Hölle gegangen. Jedoch hat er mir beigebracht für meine Träume zu kämpfen und durchzuhalten, ohne dabei unfair zu werden. Ich habe viel von ihm lernen dürfen in der Zeit, die ich ihn hatte.
Auch wenn sein Tod nun schon ein wenig her ist, bin ich nach wie vor unsagbar traurig. Ich habe mir nach dem Einschläfern seinen Schweif abgeschnitten und diesen seitdem bei mir zu Hause. Auch seine zwei Duplos vorne (ähnlich Hufeisen) habe ich von der Tierklinik mitbekommen und überlege, ob ich mir aus dem Schweif ein Armband anfertigen lasse und die zwei Hufeisen aufbereiten lasse, damit sie die Wohnung schmücken können mit einem schönen Bild.
Das Pferd einer Freundin wurde ein Jahr und einen Tag vor ihm eingeschläfert. Sie hat einen extra kleinen Schrank für ihn, auf dem ebenfalls sein Schweif liegt, ein Bild von ihm steht und das Ganze hat sie mit einer Lichterkette verziert. Ich finde es unfassbar schön gemacht, aber leider fehlt mir dafür einfach der Platz in der Wohnung. Der spielt denke ich bei vielen Leuten eine Rolle und auch die Frage, ob man immer und jeden Tag unbedingt daran erinnert werden will.
Was habt ihr gemacht, um euer verstorbenes Haustier zu ehren? Habt ihr auch eine Art Altar gebaut, mit Erinnerungsstücken? Hat euch dies bei der Bewältigung der Trauer geholfen?
Ich habe ein schönes Bild bei mir hingestellt und ich erinnere mich auch noch sehr gerne an den Tag, an dem das Bild gemacht wurde. Ich denke jeder muss da so seinen Weg finden, wie man das Ganze gut verarbeiten kann und ich bin mittlerweile so weit, dass ich das Bild ansehen kann und an einen schönen Tag denke. Das wäre am Anfang allerdings nicht der Fall gewesen, das hat bei mir gedauert.
Bei uns ist es egal wie klein oder groß das Tier gewesen ist. Bei dem Pferd meiner Tante wurde eine Strähne von der Mähen aufbewahrt und es wurden Bilder aufgehängt. Meine Hamster liegen in unsrem Garten und haben alle einen Stein bekommen, den ich mit Akryl Farben angemalt habe. Auch unsere Wellensittiche und unsere Frettchen haben nach einem langen Leben ihren Platz mit ihrem Stein bekommen. Unser Chamäleon zählt seit ein paar Monaten leider auch dazu. Die Steine habe ich bunt gestaltet und alle liegen beieinander. Jeder Abschied ist schwer, aber es ist schön, dass alle ein tolles Leben hatten und ich mich so verabschieden konnte. Eines unserer Frettchen ist sogar in meinen Armen eingeschlafen. Von allen haben wir viele Fotos gemacht und ich habe ein paar Fotobücher erstellt.
Unser Hund hatte eine schwere OP und ich habe ihn vorher schon zum einäschern angemeldet. So wäre er nach der OP abgeholt wurden, verbrannt wurden und dann in einer Urne zu uns zurück gekommen. Ich habe die ganze Zeit gebetet, dass dies nicht so kommen wird. Und die Operation ist gut verlaufen und er wird hoffentlich durch die OP noch viele gesunde Jahre haben. Er steht nun aber auf der Liste des Hundes-Krematoriums. Da er so groß ist, ist es verboten ihn im Garten zu beerdigen. Es ist mir aber wichtig, dass auch er dann bei uns bleibt. Er ist Teil er Familie und ich hoffe, dass der Tag des Abschieds noch lange dauern wird. Ein Leben ohne ihn kann ich mir kaum noch vorstellen.
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