Wie die richtige Promotionsform für sich finden?

vom 07.05.2016, 18:17 Uhr

Wenn sich die Möglichkeit bieten würde, würde ich gerne nach meinem Masterstudium auch promovieren. Allerdings blicke ich ehrlich gesagt nicht so recht durch, was die ganzen verschiedenen Promotionsformen sind. Die bekannteste und beliebteste ist ja die Individualpromotion, bei der man sich einen Betreuer sucht und mit ihm gemeinsam ein Forschungsthema abklärt. Dann gibt es ja aber auch die Möglichkeit, eine binationale Promotion an zwei verschiedenen Unis zu machen, wobei eine davon im Ausland ist. Soweit ich weiß, gibt es aber noch mehrere andere Formen.

Wisst ihr über die verschiedenen Promotionsformen Bescheid? Wie findet man die für sich richtige Form? Gibt es Möglichkeiten, sich beraten zu lassen oder muss man sich im Vorfeld einfach selbst genügend informieren und recherchieren? Immerhin bieten sich ja auch nicht für jeden Studiengang, beziehungsweise jedes Promotionsthema alle Möglichkeiten an.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Das Thema Promotion kam für mich so nie in Frage, daher habe ich mich damit nie großartig beschäftigt. Gibt es vielleicht an deiner Uni die Möglichkeit, da die Studienberatung aufzusuchen, dass die einem weiterhelfen können oder befassen die sich nur mit allgemeinen Themen?

Ansonsten besteht vielleicht die Möglichkeit, dass du eine Art "Mentor" aus der Reihe deiner Dozenten und Professoren auswählst und ihn dann eben um Rat fragst. Es wird vermutlich schon einen Dozenten geben, der beruflich eine Richtung eingeschlagen hat, die dir thematisch am meisten zugesagt hat.

Ich gehe davon aus, dass sich ein Dozent in dieser Hinsicht schon sehr geehrt und geschmeichelt fühlt, wenn jemand einen ähnlichen Weg gehen möchte wie er und dass er sich dann auch bemühen würde, dir soweit es geht zu helfen an die nötigen Informationen zu gelangen. Möglicherweise hat er auch Kontakte zu anderen Unis, sodass er dir mehr Infos zur binationalen Promotion verschaffen könnte.

Ich würde gerade bei Themen, wo man selbst so gar keine Ahnung hat, immer Menschen fragen, die da mehr Erfahrung haben als ich und das sind eben die Menschen, die schon promoviert haben oder mitten in der Promotion sind. Die werden am besten Bescheid wissen, da sie nicht nur theoretisches Wissen zur Verfügung haben.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Eine binationale Promotion würde ich eher nicht machen. Es gibt an dem Institut, wo ich promoviere, einige wenige, die das machen. Das sind meistens Studenten aus dem Ausland, die hier ihre zweite Promotionshälfte schreiben. Und die haben damit mehr Probleme als dass es ihnen etwas nützt. Ich denke, man schafft sich dadurch Schwierigkeiten, die nicht sein müssen, nur weil man es für eine verlockende Idee hält, da auch mit einem anderen land zu tun zu haben.

Dann kann man so promovieren, dass man angestellt ist und so, dass man das alles alleine macht. Angestellt kann bedeuten, dass man in einem Unternehmen arbeitet, dass einen bei der Promotion unterstützt oder man arbeitet auf einer Stelle an der Uni und muss vielleicht nebenbei noch Seminare machen. Also man hat dann Forschung und Lehre. Solche Stellen werden entweder ausgeschrieben und man bewirbt sich oder die Stellen werden neu geschaffen, durch Fördermittel, etwa von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Das muss man aber beantragen und solche Anträge werden auch gerne abgelehnt. Das war bei mir der Fall.

Zudem kann man auch ohne Stelle promovieren, das ist das, was ich mache. Also ich arbeite irgendwo, um Geld zu verdienen, aber die Arbeit hat nichts mit dem Thema meiner Promotion zu tun. Das sind externe Promotionen. Da ich aber auch nichts von der Uni brauchte, außer einer Software, und ansonsten alles zu Hause schreibe und in gewissen Abständen von meinen Betreuern kontrollieren lasse, funktioniert das auch so. Wenn man hingegen Ressourcen der Uni benötigt, je nach Fach vielleicht Untersuchungsräume, Labore usw., dann gänge das eher nicht.

Früher wollte ich eigentlich intern promovieren, also nebenbei an dem betreffenden Institut arbeiten. Aber inzwischen bin ich ganz froh darüber, dass es nicht so ist. Zum einen muss ich so keine Lehre machen und zum anderen bin ich nicht von der Unibeschäftigung abhängig, die nämlich nach drei Jahren ausläuft und da hat man ein Problem, wenn man noch nicht fertig ist. Und ich verdienen viel mehr als ich es bei einer Stelle an der Uni täte.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Zitronengras hat geschrieben:Zudem kann man auch ohne Stelle promovieren, das ist das, was ich mache. Also ich arbeite irgendwo, um Geld zu verdienen, aber die Arbeit hat nichts mit dem Thema meiner Promotion zu tun.

Das ist ja interessant. Du arbeitest also normal Vollzeit in deinem Job und schreibst quasi nebenbei deine Promotion? Schaffst du es denn, beides zeitlich gut unter einen Hut zu bekommen? So eine Promotion nimmt ja sicherlich auch viel Zeit in Anspruch. Oder brauchst du dann einfach vielleicht einige Jahre länger?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe inzwischen den Großteil fertig. Datenerhebung und Auswertung, die Datenanalyse und das alles sind fertig. Das habe ich alles nebenbei gemacht ja, wobei ich aber auch manchmal bei der Arbeit, wenn ich eine Lücke hatte, an der Promotion geschrieben habe.

Die Zeit von drei Jahren, die angedacht ist, habe ich aber überschritten, ich bin jetzt im fünften Jahr. Aber man sagte mir, dass die Doktoranden, die an der Uni arbeiten, auch nicht schneller sind. Die drei Jahre sind einfach unrealistisch, das schafft keiner. Und bei der Promotion ist es eigentlich auch egal, wie lange man braucht. Anders als beim normalen Studium hat man keine Nachteile zu fürchten, wenn man länger braucht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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