Wie die Bewegung des Babys fördern? Was ist wann gut?

vom 16.02.2016, 16:44 Uhr

Unser Kleiner ist heute gerade mal 7 Tage alt. Man merkt ihm schon an, dass er einen großen Bewegungsdrang hat und am liebsten würde er sicherlich schon überall mit hin krabbeln und alles ansehen. Nun haben wir gemerkt, dass er seit 2 Tagen immer eine Drehung auf die Seite macht und sich mit den Beinen dann nach oben stößt, wobei er den Kopf schon ein bisschen hält, wenn auch nicht lange, aber die Arme wollen wohl noch nicht ganz so für diese Bewegung.

Ich finde diese Bewegung schon ein bisschen zu früh, wobei ich mich da auch noch nicht belesen habe. Er kommt so tatsächlich ein paar Zentimeter voran und arbeitet sich dann auch zu einem, wenn man nicht weit weg ist. Mich würde nun aber mal interessieren, wie man ihn da unterstützen kann, das Ganze dann auch fördern kann, wenn er sich etwas erarbeitet und so weiter.

Ich gebe ihm die Zeit, die er braucht und will mir auch nichts erzwingen, aber vielleicht gibt es ja ein paar Übungen, damit man die Anfänge noch ein bisschen unterstützen kann und damit meine ich auch nicht unbedingt die Bewegungen, die er gerade macht, da die ja noch sehr reflexartig sind, aber auf lange Sicht würde mich mal interessieren, wie man das Kind da unterstützen kann. Was sollte ein Baby wann können und wie kann man das unterstützen?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Mama mia, da ist euer Kleiner aber ganz schön flott, ich gratuliere. In diesem Alter ist es bei einem gesunden Kind normalerweise nicht notwendig, die Bewegungsfähigkeit zu fördern. In diesen Entwicklungsphasen durchlaufen die Kinder eine Art automatisiertes Programm. Mit anderen Worten: Die Natur gibt vor, was wann wo wie stattfindet.

Die ersten Entwicklungsschritte sind zum Beispiel Greifen lernen, sich auf die Seite drehen, sich später ganz herumdrehen in die Bauchlage. Bis dahin habt ihr aber noch recht viel Zeit. Wenn ein Kind so mobil ist, wie du euer Kind beschreibst, dann vermute ich, dass die motorische Entwicklung ohnehin sehr zügig ablaufen wird.

Meiner Erfahrung nach sind die Zeitspannen, in denen Kinder bestimmte Bewegungsabläufe lernen sollten, relativ groß. Wenn ich mich recht erinnere, sollten sie mit acht Monaten sitzen können und zwischen dem achten und elften Monat anfangen zu krabbeln, wenn sie denn krabbeln wollen. Es gibt auch Kinder, die Entwicklungsphasen wie das Krabbeln einfach auslassen.

Wenn euer Krümelchen schon sieben Tage alt ist, werdet ihr sicher schon das Untersuchungsheft haben, in dem die Vorsorgeuntersuchungen verzeichnet werden. Bei uns waren bei den Vorsorgeuntersuchungen immer einige Fragen auf der Rückseite der Blätter abgedruckt. Anhand dieser Fragen konnte man ganz gute Anhaltspunkte zu dem finden, was das Kind können sollte. In jedem Fall gratuliere ich euch frischgebackenen Eltern zu dem kleinen Krümelchen und wünsche euch von Herzen alles erdenklich Gute.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe ja eine Nichte, die jetzt knapp über 3 Jahre alt ist. Ich weiß noch, dass sie, bevor sie krabbeln konnte, sehr gerne mit dem Ball gespielt hat. Sie lag gerne auf dem Rücken und hat die Füße so bewegt, dass der Ball schön herumgesprungen ist (auf den Füßchen), aber nicht weggeflogen ist.

Sie hatte sichtlich sehr viel Spaß dabei und dadurch konnte man sie auch mental fördern. So hat sie gelernt, ihre Bewegungen etwas zu koordinieren, was ich sehr gut finde, vor allem, weil es ihr so viel Spaß gemacht hat. Ich würde kein Kind dazu zwingen wollen, wenn es selbst nicht möchte.

Ich weiß aber nicht, wann meine Schwägerin angefangen hat, ihrer Tochter den Ball für diese Art von Spiel zu geben. Ich vermute, dass 7 Tage ein bisschen zu früh sind, aber da hilft nur ausprobieren glaube ich.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Alle Kinder haben direkt nach der Geburt einen vermehrten Bewegungsdrang. Das hat etwas damit zu tun, dass die letzten Wochen der Platz im Bauch eng geworden ist und sie müssen sich dann erst wieder daran gewöhnen.

Interpretiere nicht zu viel hinein, denn auch Neugeborene können sich bereits drehen verlernen es jedoch wieder, da es in den kommenden Wochen erst einmal wichtigere Dinge gibt. Zudem sieht dein Kind auch nur maximal 30 cm weit und dann auch nur schwarz und weiß. Auch wenn es den Anschein hat, dass er bereits Dinge sehen kann die viel weiter weg sind. Mein Sohn konnte sich auch drei Stunden nach der Geburt auf die Seite drehen, mit 17 Tagen hat er es das erste mal auf den Bauch geschafft. Danach war mehrere Monate nichts mehr, da er stattdessen Farben, seine Finger und Co entdeckt hat.

Dabei brauchst du auch nichts fördern. Greifen, Drehen, Krabbeln laufen das ist alles in jedem Kind einprogrammiert und kommt dann, wenn das Kind soweit ist. Diese Frühförderungen halte ich eher für Schädlich, denn so führen Eltern mit ihren Kindern Bewegungen und Übungen aus, die das Kind selbst noch nicht kann. Dazu verleitet es dann das Kind es nicht selbstständig zu machen, denn warum sollte es sich selbst drehen wenn bislang Mama oder Papa das Kind auf den Bauch gesetzt haben.

Wichtig ist für ein Neugeborenes Kind der Kontakt zu den Eltern und dabei gilt so nah und lange wie möglich. Viel Kuscheln das fördert das meiste, gerade in der ersten Zeit. Eine Förderung in Form von Spielzeugen die angeboten werden, z.B. einer Raschelblume mit mehreren Farben und Materialien, reicht zu einem späteren Zeitpunkt vollkommen aus. Dafür ist es mit 7 Tagen ohnehin zu früh, damit beginnt man sobald das Kind anfängt zu greifen.

Grundsätzlich sollte ein Kind zur U4 Untersuchung findet mit drei Monaten statt. Dabei sollte es in der Lage sein sein Kopf selbstständig mehrere Sekunden in Bauchlage zu halten, die Hände sollten bereits vollständig geöffnet sein und nicht fäusteln. Bei der U5, ca. 6 Monate, muss das Kind dann bereits eine Drehung auf den Bauch hinbekommen, manchen Kinderärzten reicht auch eine halbe Drehung auf die Seite.

Wann die U-Untersuchungen sind steht auch auf dem Kinderuntersuchungsheft. Unter den Stichpunkten der einzelnen U-Untersuchungen kann man auch die geforderten Übungen sehen, die das Kind zu jeder bereits können sollte.

Schaffen Kinder das nicht zu diesem Stichtag, dann werden gerne weitere Therapien verordnet die in den meisten Fällen unnötig sind da die Kinder ihr eigenes Tempo bestimmen wann sie was machen. Aber die Leistungsgesellschaft stellt auch schon Ansprüche an die ganz kleinsten und es ist im Prinzip ein Wettkampf wann welches Kind was kann um auch genug Leistung zu bringen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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