Wie denkt ihr über die Spaltung von Geimpft und Ungeimpft?
Seit Monaten liest man täglich eines in den Medien, die Diskussion um die Corona Impfung. Mittlerweile gibt es viele, die sich über die Spaltung der Nation beschweren, denn es gibt zwei Lager, die Geimpften und Ungeimpften.
Ich muss sagen, noch weniger als das ganze Corona-Thema kann ich mittlerweile die Nörgler hören, die sich darüber aufregen, dass die Gesellschaft gespalten wird und dass die Menschen in eine Richtung gezwungen werden, wenn sie nicht mehr ausgeschlossen werden möchten. Ich bin der Meinung, dass zumindest zum aktuellen Zeitpunkt die meisten Menschen (mittlerweile nicht mehr alle Berufsgruppen) eine Wahl haben und sich aussuchen können, zu welchem "Lager" sie gehören möchten.
Wie steht ihr dazu? Seht ihr diese Spaltung kritisch oder nervt euch das ganze Thema nur noch, so wie mich?
Wunschkonzert hat geschrieben:Wie steht ihr dazu? Seht ihr diese Spaltung kritisch oder nervt euch das ganze Thema nur noch, so wie mich?
Also eine Spaltung an sich nervt mich jetzt nur bedingt. Das gab und gibt es doch immer. In der Politik sind alle AfD-Wähler Nazis und alle Kritiker linksgrün versifft. Wer ein paar Euro mehr in der Tasche hat, ist gleich reich und hat von dem richtigen Leben keinen Plan mehr und so weiter.
Corona hat da denke ich nur die schon längst bestehenden Spaltungen vertieft und deutlicher zum Ausdruck gebracht. Aber großartig neu ist das ja nun nicht. Allerdings erscheint mit die Radikalisierung bei Corona nochmal eine Stufe stärker geworden zu sein. Insbesondere die Mitte verschwindet ja immer mehr. Es gibt ja in vielen Diskussionen nur noch Pro-Corona oder Contra-Corona und sobald eine Position in der Mitte versucht einzunehmen, wird man immer ins jeweils andere Lager geschoben und das meist nicht mehr mit wirklich sachlichen Argumente.
Das ist das was mich am meisten nervt. Leider geht damit auch viele gute Ideen verloren, wie man besser mit der Pandemie umgehen könnte, weil man eben kaum noch zu Kompromissen bereit ist.
Im Grunde genommen ist es doch so, dass es eigentlich gar keiner direkten Spaltung bedurfte, sondern diese vollkommen allein vollzogen wurde. Es ist ja grundsätzlich nicht so, dass in Deutschland nicht seit Jahren eine gewisse Spaltung in vielerlei Hinsicht existiert hätte. Sie kam nur seltener so derart grotesk zum Tragen, wie es jetzt mit der Corona Krise der Fall ist.
Politisch waren wir doch bereits mit der AFD in eine tiefe Spaltung gerutscht, die auch öffentlich nicht selten zum Vorschein kam. Nicht zu vergessen, dass gerade auch der Theater um Pegida immer wieder eine Spaltung mit sich brachte. Doch auch der Osten und Westen ist teilweise noch immer seit dem Mauerfall gespalten. Es ist bei Weitem nicht so, dass alle auf beiden Seiten damit zufrieden sind.
Die Corona Thematik macht die Spaltung nur intensiver, aber auch deutlicher. Dies ist jedoch nicht ganz unbegründet. Geimpfte sehen sich als „Helfer“ in der Krise, die sich bewusst impfen lassen. Zum einen aus gesundheitlichen Gründen und zum anderen in der Hoffnung, in Zeiten einer Pandemie wieder mehr Freiheiten zu genießen. Sie müssen jedoch weiter einbüßen, weil zu viele ungeimpfte in ihren Augen das Problem sind.
Umgekehrt sieht der Ungeimpfte es nicht ein, dass Geboosterte und Geimpfte, dennoch erkranken (Biologie setzen 6!), sodass sie sich gerne einreden, es würde ja nichts bringen. Gleichzeitig kommen sie mit Argumenten aus der Schwurbler-Ecke hervor, sodass man diese Subjekte dann auch nicht mehr ernst nehmen kann. Hier sind natürlich auch genug Leute, die einfach nur etwas skeptisch sind, Angst haben usw. Nicht jeder von denen ist so ein Idiot.
Mich nervt nicht die Spaltung, so etwas muss ein Land freies Land eben ertragen können. Genau wie unterschiedliche politische, religiöse oder auch sonstige Ansichten. Was mich nervt ist die entsprechende Unwissenheit. Ob es die Funktionsweise des Immunsystems, vor allem B- und T-Zellen ist, der Vorgang einer Impfung, der Grund, wieso man dennoch erkranken kann und ansteckend sein könnte usw.
Mich nervt die Unwissenheit. Die solch einen Mist im TV oder sonst wo heraus lassen, haben garantiert nie das Abitur hinter sich gebracht. Denn spätestens da lernt man in Biologie einiges darüber!
Halten wir also fest, dass eine Spaltung nur öffentlicher wurde, aber per se da war! Mit dieser kann ich gut leben, aber nicht mit der Unwissenheit der Schwurbler! Sie gehen mir mit ihren falschen Wahrheiten, den vielen Ausreden, wenn man mit Fakten entlarvt usw. tierisch auf den Geist.
Ich denke da spricht nur eine Seite wirklich von einer Spaltung, nämlich Ungeimpfte. Natürlich kann das auch jeder selber entscheiden, aber man hat als Mensch schon auch ein Sozialleben und deswegen ist es eben nicht nur eine Entscheidung, die man für sich selber trifft, sondern indirekt auch für das eigene Umfeld.
Mir fehlt ehrlich gesagt absolut das Verständnis sich gegen diese Impfung auszusprechen oder ewig warten zu wollen. Das sorgt auch nicht für ein Ende der Umstände. Ich finde auch solche Leute gehören nicht noch belohnt, sondern haben zu recht Einschränkungen hinzunehmen.
Deswegen ist eine Spaltung natürlich und in gewisser Weise der einzige Weg wie es funktionieren kann, man kann ja nicht alle gleich behandeln, wenn bei einem Verhalten Nachteile für alle entstehen und sich andere Menschen sozial zeigen und damit meine ich keine Menschen, die sich nicht impfen lassen können, sondern Menschen, die sich wissentlich dagegen entscheiden.
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