Wie Bonität von Mieter prüfen?
Ein Bekannter von mir hat ein Haus mit etwas Land geerbt und denkt nun darüber nach, dies zu vermieten, da er ein Angebot bekommen. Leider hat er so etwas vorher auch noch nie gemacht.Neben vielen anderen Fragen, die noch offen sind, existiert auch noch die Frage der Bonität. Was kann man von dem potentiellen Mieter als Nachweis verlangen? Wie spricht man dieses heikle Thema am Besten an? Habt ihr selber schon Erfahrungen mit so etwas gemacht?
Was erwartest du denn da? Es mietet sich doch niemand ein Haus, dass er sich nicht leisten kann. Zudem geht es dem Vermieter nichts an, wie viel Geld die Mieter haben oder was sie verdienen.
Sternenbande hat geschrieben:Was erwartest du denn da? Es mietet sich doch niemand ein Haus, dass er sich nicht leisten kann. Zudem geht es dem Vermieter nichts an, wie viel Geld die Mieter haben oder was sie verdienen.
Ganz im Gegenteil. Ich wohne selber in Miete und musste meine Lohnzettel vorlegen. Wenn man sich diverse Ratschläge im Internet ansieht, hört man immer wieder, dass man auf die Bonität achten soll. Ich hätte auch übrigens lieber Antworten auf meine Fragen statt unqualifizierter Kommentare, die man sich besser gespart hätte.
Wenn ich Garagen vermiete, dann google ich die Interessenten. Manchmal findet man dann schon Angaben dazu, was sie beruflich machen. Oder ich frage dann, welchen Beruf sie haben. Meistens leite ich das mit "Darf ich fragen, was Sie beruflich machen". ein. Da habe ich eigentlich immer eine Antwort bekommen.
Lohnzettel habe ich mir bisher noch keine zeigen lassen, aber wenn ich eine Wohnung vermieten würde, dann würde ich das vielleicht schon machen. Oder man erfragt, wo diejenigen vorher gewohnt haben und ruft da beim ehemaligen Vermieter an, ob es beispielsweise noch Mietschulden gibt.
Was erwartest du denn da? Es mietet sich doch niemand ein Haus, dass er sich nicht leisten kann. Zudem geht es dem Vermieter nichts an, wie viel Geld die Mieter haben oder was sie verdienen.
Na klar machen das manche, noch nie von Mietnomaden gehört? Das bedeutet für den Vermieter große wirtschaftliche Schäden, weil die meistens auch nicht sonderlich ordentlich hausen und so schnell wird man Wohnungsmieter auch auf rechtlich einwandfreiem Weg nicht mehr los.
@Juri: Dann bist du aber selber Schuld. Ich würde nicht auf die Idee kommen einem Vermieter Auskunft über mein Gehalt zu geben. Und was nützt deinem Vermieter das? Du kannst jeden Tag arbeitslos werden. Davon abgesehen so einen Gehaltszettel kann wirklich jeder fälschen der einen PC und Drucker hat.
@Zitronengras: Was haben Mietnomaden mit dem Gehalt zu tun?
Bei Menschen, die sich eine teure Wohnung anmieten, aber gar nicht entsprechend verdienen, ist eher anzunehmen, dass die nicht zahlen. Ost doch logisch. Mietnomaden sind meistens diejenigen, die das Geld ohnehin nicht haben. Und wenn ein Mieter keinen Lohnzettel vorzeigen möchte, steht es ihm ja frei, sich woanders eine Wohnung zu suchen.
@ Sternenband, Ein Vermieter darf durchaus vor der Vermietung Gehaltsnachweise und auch eine Schufaauskunft einfordern. Klar kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass man als Mieter solche Daten nicht angeben möchte. Es gibt aber oft genügend Interessenten, die diese Nachweise gerne vorlegen um die Wohnung zu bekommen und damit dann wesentlich bessere Chancen auf das Mietobjekt zu haben.
Diese Auskünfte können auch durchaus vor Mietnomaden schützen. Wer eine positive Schufa hat, ein geregeltes Einkommen hat, welches zum Mietpreis passt, bei dem ist zumindest Geld zu holen. Und man hat als Vermieter die Chance einen Titel zu erwirken, wenn der Mieter nicht zahlt.
Die Einkommensverhältnisse geben keine Aufschluss darüber, ob jemand wie ein Messie lebt. Wenn man aber einen potentiellen Mieter hat, kann man anhand der Schufa zumindest sehen, ob da irgendwelche Forderungen von vorherigen Vermietern bestehen. Was dann doch irgendwie Aufschluss darüber gibt, dass der potentielle Mieter da vielleicht die Miete nicht bezahlt hat.
Arbeitslosigkeit kann jeden treffen. Wenn man aber einen Mieter hat, der ein geregeltes Einkommen hat und schon längere eine unbefristete Anstellung hat, dann kann man als Vermieter durchaus überblicken, ob der Mieter auch bei Arbeitslosigkeit die Miete bezahlen kann. Denn die Regel ist nun mal, dass man erst mal ein ins Arbeitslosengeld 1 fällt und X Prozent vom letzten Lohn bekommt. Wenn die Mietzahlungen aber schon einen großen Teil des regulären Arbeitslohnes ausmachen, dann weiß der Vermieter, dass es eng wird mit den Mietzahlungen, wenn der Mieter arbeitslos wird.
Klar kann man durchaus auch direkt in den Arbeitslosengeld 2 Bezug fallen. Hier ist es aber so, dass die Ämter für sechs Monate den vollen Mietpreis übernehmen, aber den Mieter eben zum Umzug auffordern. Trotzdem kann man das durchaus als Sicherheit für den Vermieter ansehen. Und hat man einen potentiellen Mieter, der bereits im Bezug von Arbeitslosengeld 2 ist, muss der Umzug eh vom Amt bewilligt werden. Aber wenn das Mietobjekt bewilligt wird, hat man da durchaus gute Chancen an sein Geld zu kommen. Denn man kann durchaus Absprachen treffen, dass die Mietzahlung direkt auf das Konto des Vermieters überwiesen wird.
Wenn man de Bonität nicht in irgendeiner Form prüft, sind die Chancen relativ hoch, dass man jemand erwischt, der eben nicht wie angegeben im Vorstand einer großen Bank sitzt, sondern jemand der gar kein Einkommen hat. So Larifari sagen, jemand der sich ein Haus nicht leisten kann, wird auch keines mieten, würde ich deshalb eben nicht einfach so tätigen.
Auch welcher Tätigkeit jemand nachgeht, kann durchaus Auskunft darüber geben, wie groß die Chancen sind, dass jemand in der Lage ist, dauerhaft den Mietpreis zu bezahlen. Jemand der seit Jahren eine führende Anstellung in einem sehr großen Unternehmen hat, dessen Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind einfach besser, als jemand der immer wieder eine neue Anstellung im Verkauf hat. Zumindest was die einfachen Verkäuferjobs betrifft. Dort werden nämlich mittlerweile bevorzugt Teilzeitjobs angeboten.
Wieso sollte sich jemand eine Wohnung mieten, wenn er von vorn herein weiß, dass er sich diese nicht leisten kann? Mietnomaden sind doch Menschen, welche wegen Arbeitslosigkeit, etc. die Miete nicht zahlen können. Da nützt ein gefälschter Gehaltszettel nichts.
@LittleSister: Und wie soll ein festes Einkommen vor Mietrückstände bei Arbeitslosigkeit schützen? Müssen Mieter bei dir alle auf Lebenszeit verbeamtet sein? Diese Klientel wohnt dann eher selten noch zur Miete.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Menschen bereit sind einen Gehaltszettel oder gar eine Schufaauskunft vorzulegen und wer von vornherein vor hat als Mietnomade zu betrügen der ist auch kriminell genug um sowas zu fälschen.
Was dann doch irgendwie Aufschluss darüber gibt, dass der potentielle Mieter da vielleicht die Miete nicht bezahlt hat.
Und? Es gibt genug Gründe welchen Mietern das Recht geben die Miete zu kürzen.
Wenn man aber einen Mieter hat, der ein geregeltes Einkommen hat und schon längere eine unbefristete Anstellung hat, dann kann man als Vermieter durchaus überblicken, ob der Mieter auch bei Arbeitslosigkeit die Miete bezahlen kann.
Ich behaupte jetzt aber mal, dass die meisten Menschen wegen einer neuen Arbeit eine neue Wohnung suchen.
Also wenn ich dich richtig verstehen, dann sollte man Verkäufern oder Menschen die noch nicht lange in ihrem Job arbeiten gar keine Wohnung vermieten, sondern diese Menschen lieber auf der Straße sitzen lassen?
Also wenn ich dich richtig verstehen, dann sollte man Verkäufern oder Menschen die noch nicht lange in ihrem Job arbeiten gar keine Wohnung vermieten, sondern diese Menschen lieber auf der Straße sitzen lassen?
Ich vermiete beispielsweise eine Garage an eine Familie, die nicht sonderlich viel Geld hat. Eigentlich haben die einen Dauerauftrag eingerichtet. Es ist aber schon mehrfach vorgekommen, dass sie Anfang des Monats so viel vom Konto abgehoben haben, dass der Dauerauftrag nicht ausgeführt wurde. Manchmal fällt denen das auf und die überweisen es später nach oder ich muss da anrufen, weil es ihnen nicht aufgefallen ist.
Dass die manchmal finanzielle Engpässe haben, haben sie selbst gesagt. Wir verstehen uns eigentlich ganz gut und wenn ich sie erinnere, dann zahlen sie auch. Aber es ist halt schon nervig. Mir sind die Mieter lieber, die einfach ohne dass man darauf achten muss, brav überweisen. Mir sind Mieter lieber, die nicht das Problem haben, dass es finanziell mal so eng ist, dass der eingerichtete Dauerauftrag nicht ausgeführt wird.
Und hier geht es ja nur um eine Garage, die mir 50 Euro im Monat bringt. Es ist also kein finanzieller Ruin für mich, wenn ich diese 50 Euro mal 2 oder 3 Wochen später bekomme. Es ist ärgerlich, aber nicht wahnsinnig schlimm. Wenn man aber ein Haus vermietet, dann geht es da um viel mehr Geld, vielleicht 500 oder 1000 Euro oder noch mehr. Und das ist dann vielleicht schon problematisch, wenn der Vermieter diese Mieteinnahmen nicht nur als kleinen Bonus sieht, sondern als Teil seines Einkommens, mit dem er auch rechnet.
Dieser Garagenmietvertrag läuft Ende des Jahres aus. Ich werde das nicht weiter an diese Familie vermieten. Mir ist das zu anstregend, denen immer hinterhertelefonieren zu müssen. Auch wenn sie dann immer noch zahlen, wenn auch verspätet, aber ich habe da keine Lust drauf. Inzwischen wähle ich sehr sorgfältig aus und ja, wer arbeitslos ist, an den würde ich nicht vermieten. Hat er eben Pech gehabt. Ich vermiete ja nicht zum Spaß, sondern weil ich dadurch ein Einkommen generieren möchte. Bei den anderen Garagen habe ich daher darauf geachtet, was die Leute beruflich machen. Und ich könnte es keinem Wohnungsvermieter verübeln, wenn er das auch macht. Es ist schließlich das Eigentum des Vermieters, er sollte doch selbst bestimmen, wem er das überlässt.
Auf der Straße sitzen muss deswegen keiner. Es gibt auch Sozialwohnungen oder große Wohnungsgesellschaften, bei denen es nicht so darauf ankommt, wer da einzieht. Die Wohnungsgesellschaften sind vielleicht froh, wenn sich für so manche Wohnung überhaupt jemand findet. Aber dass ein Privatvermieter kein Risikoklientel haben will, ist doch logisch.
Wieso sollte sich jemand eine Wohnung mieten, wenn er von vorn herein weiß, dass er sich diese nicht leisten kann? Mietnomaden sind doch Menschen, welche wegen Arbeitslosigkeit, etc. die Miete nicht zahlen können. Da nützt ein gefälschter Gehaltszettel nichts.
Wieso gibt es Betrug, Diebstahl und Banküberfälle? Weil manche Menschen eben kriminell sind und das ist bei den Mietnomaden genauso. Es gibt einfach schlechte, kriminelle Menschen und die tun Dinge, die anderen unsinnig erscheinen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Menschen bereit sind einen Gehaltszettel oder gar eine Schufaauskunft vorzulegen und wer von vornherein vor hat als Mietnomade zu betrügen der ist auch kriminell genug um sowas zu fälschen.
Dann müssen diejenigen eben auf die Wohnung verzichten und es woanders versuchen. Und mit dem Argument, dass man Gehaltszettel ja fälschen kann, kannst du im Prinzip jede Art von Beleg abwerten. Genauso kann ein Bewerber um einen Job Zeugnisse gefälscht haben oder jemand seinen Ausweis. Aber wenn man etwas belegen muss, ist die Hürde eben höher. Nicht jeder hätte den Mut, Gehaltszettel zu fälschen oder würde auf die Idee kommen.
Wir kommen hier schon etwas vom Thema ab. Die Frage ist schon, was angemessen ist, wenn man als Privatmann ein Haus vermieten will. Ich denke schon, dass es natürlich auch auf Angebot und Nachfrage ankommt. Bei mehreren Interessenten oder der entsprechenden Wohnlage ist der Mieter natürlich anders unter Druck als wenn er auf dem Land die freie Auswahl hat.
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