Wie bei Eiseinbruch als Passant reagieren?

vom 21.02.2021, 15:35 Uhr

Viele Menschen zieht es automatisch aufs Eis, sobald der harte Winter und Minustemperaturen da sind, der See oder Dorfteich zugefroren sind. Eislaufen übt seit her eine große Faszination auf die Menschen aus. Leider passieren immer wieder Unfälle, wo ein Kind oder ein Erwachsener plötzlich durch die Eisdecke bricht und nicht mehr alleine rauskommt.

Erst letztens hat ein Passant einen Jungen noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte herausgezogen und gerettet der kurz zuvor im Teich eingebrochen war. Bis auf eine Unterkühlung und einen Schrecken ist dem Kind nichts weiter passiert. Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr seht dass Jemand durch das Eis gebrochen ist.

Würdet ihr den Notruf wählen und die Person versuchen zu retten? Oder würdet ihr erst den Rettungsversuch starten und dann den Notruf wählen? Zu bedenken ist auch immer, dass man sich selbst ein stückweit in die Gefahr begibt, zwecks dem Einbrechen durch die Eisdecke.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Als es neulich ein paar Tage ein bisschen kälter war, sind die Leute natürlich mal wieder reihenweise ins Eis eingebrochen. Schilder, Warnungen und Erfahrungen der Wasserwacht, dass 5 Zentimeter Eis eben nicht zum Spaziergang einladen, waren wie jedes Mal zwecklos.

In diesem Zusammenhang wurde auch ausdrücklich klar gemacht, dass von Rettungsversuchen durch Laien tunlichst abzusehen sei. Sonst ersäuft nämlich nicht nur einer, sondern schlimmstenfalls gleich ein paar Leute, die sich heroisch aufs dünne Eis gewagt haben. Wer weder die nötige Ausrüstung noch Erfahrung mit Eisunfällen hat, soll den Notruf betätigen und davon abgesehen das Beste hoffen. Vom Ufer aus.

Ich denke mir, wenn jemand zwei Meter vom Ufer entfernt eingebrochen ist und stehen kann, sodass man praktisch nur die Hand ausstrecken oder einen Ast suchen muss, kann die Person auch von Zivilisten gerettet werden. Und da werde ich natürlich auch nicht achselzuckend vorbeigehen. Aber wenn jemand wirklich weit vom Ufer entfernt einbricht, ist niemandem gedient, wenn ich mit imaginärem Heldencape aufs Eis hinausrenne und mich dazu packe.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich würde zunächst anrufen und dann schauen was man machen kann oder was einem auch am Telefon empfohlen wird. Dennoch bin ich mir ganz sicher, dass ich bei einem Kind schon auch sofort im Anschluss versuchen würde etwas zu tun. Ich bin eben auch eine Mutter und selbst wenn das sehr unvernünftig wäre, könnte ich da viel schlechter zusehen als bei einem Erwachsenen, der dann vielleicht auch selber sich irgendwie halten kann oder was auch immer.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich denke auch, dass man hier keine pauschale Aussage treffen kann, sondern eben in der Situation entscheiden muss, was jetzt möglich ist und was man selbst leisten kann. Wie viele Leute sind außer mir noch anwesend? Wie tief ist das Wasser? Wie stark sind die Strömungen unterhalb des Wassers? Habe ich Hilfsmittel zur Verfügung und wenn ja welche? Die Entscheidung hängt also von vielen anderen Faktoren ab. Wie auch schon geschrieben ist niemandem geholfen, wenn am Ende zwei Personen gerettet werden müssen.

Dementsprechend würde ich mein Verhalten davon machen, welches Equipment vorhanden ist. Als erstes würde ich natürlich die entsprechende Leitstelle der Rettungskräfte informieren, sodass diese dann schon unterwegs sind. Am ehesten bietet es sich hierbei an, wenn man der Person im Wasser etwas zuwirft, wodran sie sich festhalten kann, wie zum Beispiel einen Reifen an einem Seil, ein Seil oder ähnliches. So kann verhindert werden, dass sie gegebenenfalls weiter abtreibt oder von den Strömungen unters Eis gerissen wird. Die einzige weitere Variante wäre der Einsatz einer Leiter, die man auf das Eis legen kann und sich darüber robbend zum Menschen im Wasser bewegen kann - dazu muss allerdings eine entsprechende Leiter vorhanden sein, ein wenig Fachwissen und vor allem andere Menschen, die einen selbst dann sichern können.

Alles in Allem ist es also immer mit einem gewissen Risiko verbunden, wenn man jemanden aus dem Eiswasser retten möchte. Sofern möglich würde ich es also wirklich den Profis überlassen, die dies zum einen öfter gemacht haben und zum anderen auch eine entsprechende Ausbildung dazu gemacht haben.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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