Wie ausschlaggebend ist Intelligenz für beruflichen Erfolg?

Wir Menschen haben nachweislich einen unterschiedlichen Intelligenzquotienten. Dieser Quotient ist auch ausschlaggebend dafür, wie leicht und das Lernen fällt bzw. wie schnell wir bestimmte Sachen verstehen und umsetzen können. Intelligente Menschen schließen meisten die Schullaufbahn mit einem guten Abschluss ab. Natürlich gibt es hier Ausnahmen.

Ich frage mich jedoch, wie ausschlaggebend die Intelligenz für den späteren beruflichen Erfolg ist. Sind intelligente Menschen immer berufliche erfolgreicher? Können sie mehr verdienen und bessere Positionen besetzen oder werden im Berufsleben die Karten komplett neu gemischt? Was meint ihr bzw. welche Erfahrungen habt ihr?

Kommt denke ich mal auf die Person an. Selbst wenn ich wirklich intelligent wäre, dann würde es ja nichts bringen wenn ich mich nur darauf verlassen würde. Ich meine, Bewerbungen und sowas muss man schon selber schreiben und auch gute Bewerbungsstellen fallen nicht vom Himmel.

Wenn sich die besagte Person auch die Mühe gibt, dann denke ich hat es diese Person definitiv leichter in der Berufswelt. Aber wenn diese Person dann wirklich nur faul ist und nichts dafür macht, dann nützt auch diese Intelligenz nicht. Da können selbst nicht 'so intelligente' Personen eine bessere Position bekommen, beziehungsweise mehr verdienen, wenn sie sich mehr anstrengen.

Rückblickend betrachtet würde ich sagen, dass es nicht allein auf die Intelligenz und den Fleiß eines Menschen ankommt, um beruflich erfolgreich zu sein. Es hängt auch sehr viel von einer guten Portion Glück ab. Wenn ich in meinem Leben nicht ein paar Mal die richtigen Menschen getroffen hätte, wäre ich beruflich nie soweit gekommen.

So hatte ich das Glück, mit Menschen zu tun gehabt zu haben, die mein Potential erkannt haben und die mich gefördert haben und mich bei meiner Entwicklung unterstützt haben. Auch wurden da sehr wertvolle Tipps für die Zukunft gegeben, an die ich mich gehalten habe. Auch wichtige Kontakte sind vermittelt worden durch meine "Förderer". Ohne diese Menschen hätte ich es nur mit Intelligenz nicht so weit geschafft und man kann das auch nicht immer beeinflussen, ob man solche Menschen trifft. Man kennt diese Menschen vorher ja gar nicht und weiß auch gar nicht, wo diese sich befinden, sodass sie einem nutzen können.

Ich habe erst neulich einen recht interessanten Artikel gelesen, bei dem es unter anderem um die Rolle der Herkunft und des Elternhauses für die berufliche Karriere junger Leute ging. Dabei hieß es, dass Studierende aus Nicht-Akademikerfamilien nicht nur deswegen oft Schwierigkeiten haben, Kontakte zu knüpfen und sich für ihr Berufsleben zu positionieren, weil von ihren Eltern und Verwandten naturgemäß nicht viel kommt, sondern auch, weil sie glauben, Intelligenz und gute Leistungen und Noten werden schon irgendwann gewürdigt.

Natürlich schaden Fleiß, Intelligenz und gute Leistungen mitnichten, aber sie sind gerade für den Berufseinstieg objektiv gesehen weniger wichtig als Kontakte und Beziehungen. Sprich, man bekommt mit einem Einserschnitt nicht zwangsläufig ein Praktikum oder einen zukunftsweisenden Hiwi-Job, aber wenn das Unternehmen dem Onkel gehört, dann naturgemäß schon eher.

Von daher fürchte ich, dass zwar einerseits natürlich ein gewisses Maß an Grips nötig ist, um überhaupt in eine Berufslaufbahn zu geraten, in der man Erfolg haben, sprich sich hocharbeiten kann. Aber langfristig ist es wichtiger, entweder schon Personen zu haben, die einem weiterhelfen, oder wie schon erwähnt, mit Glück in entsprechende Kreise geraten oder über Leute zu stolpern, die sich dafür interessieren, einem Schützenhilfe zu leisten. Gute Noten allein helfen nicht weiter.