Wie aufwendig kocht ihr für eure Kinder?

vom 16.06.2016, 08:05 Uhr

Mich würde mal interessieren, wie aufwendig ihr für eure Kinder kocht. Macht ihr immer Vor-, Haupt- und Nachspeise? Kocht ihr immer besonders spezielle Sachen und richtet ihr das dann auch noch formschön an? Wissen eure Kinder das überhaupt zu schätzen? Ich habe mal mit einem Sternekoch zusammen gearbeitet, der dann auch meinte, dass er zu Hause seine Kinder genauso bekochen und genauso anrichten würde und dass die undankbar wären, weil das bei ihnen nicht immer so gut ankommen würde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Hier wird nicht für die Kinder gekocht. Warum sollte ich das tun? Die Kinder essen doch nicht zu separaten Zeiten an irgendeinem Kindertisch, wir sind eine Familie, gekocht wird für alle. Entsprechend unterschiedlich fallen die Mahlzeiten aus. Es ist doch immer eine Frage von Zeit und Lust.

Bei uns liegt die Hauptmahlzeit wie in vielen anderen Ländern am Abend. Das ist praktischer. Wenn alle erst spät kommen, dann gibt es eher eine Kleinigkeit. Ist Zeit, gibt es durchaus eine Speisenfolge. Was Kinder nun an so einem normalen Verhalten ändern sollten, verstehe ich nicht wirklich.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Wieso sollte ich für meinen Sohn extra kochen und es auch extra anrichten? Hier wird gekocht was alle essen und wem es nicht passt, der hat einfach Pech gehabt. Wegen der Geschmäcker wird durch gewechselt damit jeder einmal das bekommt was er auch haben möchte und das Lieblingsgericht ist. Aber einen extra Topf aufsetzen und ein komplett eigenständiges Menü kochen kommt mir dabei nicht in den Sinn.

Gleiches ist auch mit Vor- und Nachspeise. Wenn es das ganze für alle gibt, dann gibt es das natürlich auch für das Kind. Wenn nicht, dann eben nicht. Und hier gibt es so gut wie nie eine Vorspeise oder auch einen Nachtisch, da ich einfach finde, dass man dadurch seine Kinder zu Fressmaschinen erzieht und das normale Sättigungsgefühl dabei auf der Strecke bleibt.

Nur bei besonderen Anlässen oder auch einmal auswärts wird überhaupt ein mehrgängiges Menü angeboten und zur Wahl gestellt. Ansonsten bleibt es bei einfachen und schlichten Gerichten die auch nicht speziell oder extra schön angerichtet werden für die Kinder. Oder soll ich die Nudeln vorher noch nach Größe Sortieren und in einer Reihe auflegen damit es optisch ein Hingucker ist? Da würde mich mein Sohn aber anschauen und fragen ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte.

Wenn man seine Kinder von Anfang an so verwöhnt das alles spezielle Formen haben muss und immer extra schön angemacht sein muss, dann braucht man sich auch nicht wundern wenn das irgendwann als selbstverständlich hingenommen wird und man dafür nicht jeden Tag extra gelobt wird, als wenn das nur zu bestimmten Anlässen geschieht.

Das wird dann direkt als Undankbarkeit abgestempelt aber Kinder sind einfach gestrickt, diese Essen was sie gut finden und wie es auf dem Teller angerichtet wird spielt bei dem Lieblingsessen auch keine große Rolle. Wenn es jedoch nicht so gerne gegessen wird wie z.B. Gemüse, dann kann eine andere Form dabei schon helfen, dass es eben auch gegessen wird.

Auch kommen Gerichte von Sterneköchen und besonders aufwendige Sachen die ein Erwachsener als lecker und toll empfindet nicht immer sonderlich gut bei Kindern an. Denn auch deren Geschmack entwickelt sich über die Jahre hinweg und ich kenne kein Kind, welches man mit Ente in Orangensauce oder einem Hirschbraten so schwer begeistert, dass es einem um den Hals fällt und vor Dankbarkeit platzt. Bei Nudeln mit Tomatensauce kommt das durchaus häufiger vor.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Nicht nur Kinder sind einfach gestrickt, sondern auch Erwachsene. Ich kann zum Beispiel dem Essen von Sterneköchen so gar nichts abgewinnen, weder optisch noch von den Kreationen her. Man kann mich mit einfachen Gerichten glücklich machen, die schmecken und nicht mit so einem Zeug, das zwar gut aussieht, aber kaum runterzuwürgen ist. Daher kann ich die "Undankbarkeit" von Kindern in dieser Hinsicht sehr gut verstehen, in dieser Hinsicht bin ich auch "undankbar".

Außerdem denke ich, dass man auch nicht nur für die Kinder kocht, sondern für die ganze Familie. Oder werden nur die Kinder gefüttert und man selbst isst nicht? Das ist doch unlogisch. Bei mir zu Hause würde es nur zu besonderen Anlässen mehrere Gänge geben, für den normalen Alltag empfinde ich Vorspeise und Nachtisch als überflüssig und denke eher, dass man davon das natürliche Sättigungsgefühl kaputt macht und dem Kind damit eher schadet als hilft.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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