Wie auf Boomerang-Geschenk reagieren?

vom 06.01.2018, 21:56 Uhr

Meine Arbeitskollegin erzählte mir neulich, sie habe ein Boomerang-Geschenk von ihrem Freund bekommen, was sie schon sehr geärgert hat. Er hat ihr nämlich zu Weihnachten ein Sky-Abo geschenkt, obwohl sie nie fernsieht und auch kein Interesse daran hat.

Sie hat die Vermutung, dass er es nur als ihr Geschenk ausgegeben hat, es aber eigentlich nur selber nutzen möchte, da er sehr fixiert auf Fußball ist und generell viel auf der Coach sitzt. Sie nennt das ganze ein Boomerang-Geschenk.

War euch der Begriff des Boomerang-Geschenk bekannt? Habt ihr selbst mal so ein Boomerang-Geschenk bekommen, mit dem ihr nichts anfangen konntet, der Schenkende jedoch schon? Wie habt ihr darauf reagiert? Habt ihr vielleicht sogar selbst schon mal so ein Boomerang-Geschenk verschenkt?

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es kommt meiner Ansicht nach schon darauf an, ob man das Boomerang-Geschenk auch selbst haben wollte. Ich habe zum Beispiel mal von meinem Freund einen bestimmten Topf bekommen, den ich schon lange haben wollte und nur mit dessen Hilfe ich bestimmte ausländische traditionelle Gerichte kochen kann. Mit den "normalen" Töpfen aus dem deutschen Handel kommt man da nicht weit und da ich schon lange diese Gerichte zu Hause kochen wollte, musste eben so ein spezieller Topf her.

Im Endeffekt hat er mir auch so einen Topf geschenkt, wobei das schon einige Jahre her ist. Er profitiert aber so gesehen auch davon, da ich immer für uns beide koche und es sich gar nicht lohnt nur für eine Person zu kochen: Das ist also ein Boomerang-Geschenk, das durchaus meinen Geschmack getroffen hat. Geht ja auch nicht anders, wenn ich vorher klar kommuniziert habe, was ich haben möchte und warum.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wenn ein Boomerang-Geschenk im Endeffekt schon beiden Personen nutzt oder eine Methode darstellen soll, den Partner zu gemeinsamen Unternehmungen zu animieren, dann finde ich es in manchen Situationen okay, so etwas zu machen. Mein Freund zum Beispiel ist teilweise sehr bequem und nur schwer davon zu überzeugen, irgendetwas auszuprobieren, das mit mehr Aufwand oder Anstrengung verbunden ist.

Würde ich ihm also einen Schnuppertag in einem Fitnesstudio schenken, weil ich mir wünsche, dass wir gemeinsam etwas aktiver werden, wäre seine Reaktion im ersten Moment vermutlich auch nicht die überschwängliche Begeisterung schlechthin. Merkt er dann aber während des Termins, dass gemeinsam trainieren eigentlich doch Spaß macht und dass er sich seinen Plan auch nach eigenen Wünschen zusammenstellen kann, ist das Ziel ja erreicht und beide Parteien sind zufrieden.

Aber es gibt auch irgendwo Grenzen. So erinnere ich mich an eine Situation aus meiner Schulzeit, wo ein Mädchen von einer Klassenkameradin eine CD von einer Band geschenkt bekommen hat, die sie überhaupt nicht hört. Die erste Frage der Person, von der das Geschenk kam, war dann, ob sie die CD mal ausleihen könne.

Es war also irgendwie offensichtlich, dass der Tonträger ein rein eigennütziges Präsent war, und ich habe mich damals auch gefragt, warum die Gute sich diese CD nicht einfach selbst gekauft oder gewünscht hat, anstatt irgendjemand anderen als Grund vorschieben zu müssen. Die Beschenkte hat sich dann natürlich trotzdem höflich bedankt und dem Verleih sogar noch zugestimmt, war aber sichtlich enttäuscht und hat mir wirklich Leid getan.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich verstehe es im Grunde schon, dass man auch etwas schenkt, was man selber mag und womit man eben selber auch etwas anfangen kann. Im Grunde haben die meisten Leute doch auch schon vieles und brauchen nichts mehr oder kaufen sich das, was sie brauchen, im Laufe des Jahres selber. Somit ist es dann nicht unbedingt leicht, etwas passendes zu schenken.

Aber dass man dann etwas schenkt, womit man selber gut etwas anfangen kann, die beschenkte Person aber nicht, das kenne ich so nicht und das finde ich auch nicht richtig. Somit würde ich es eben davon abhängig machen, ob die zu beschenkende Person mit dem Geschenk etwas anzufangen weiß oder nicht.

Wenn ich genau wüsste, dass mein Partner mit einem Geschenk nichts anfangen kann, dann würde ich definitiv etwas anderes schenken, weil ich mir dann auch mies vorkäme, wenn ich selber etwas tolles geschenkt bekomme, aber eben etwas geschenkt habe, was eigentlich quasi auch für mich ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich hatte so etwas auch mal gehabt - mein Exfreund hatte mich damals fast schon dazu gedrängt, mir eine externe Festplatte zu wünschen, obwohl ich nicht so wirklich etwas damit anfangen konnte. Er hatte mich dann aber davon überzeugt, wie wichtig das sei . so wichtig, dass er sie sich dann ständig selbst ausleihen wollte. Am Ende unserer Beziehung hatte er dann sogar mehrmals "vergessen", sie mir wieder zurückzugeben und sie im Endeffekt selbst behalten.

So eine Masche finde ich mehr als nur mies. Wenn man etwas haben will, sollte man es sich meiner Meinung nach einfach selbst kaufen oder zu irgendeiner anderen Gelegenheit selbst wünschen. Auf solche hinterhältigen Maschen zurückzugreifen, finde ich kindisch.

Allerdings muss man bedenken, dass man viele Sachen als paar einfach zwangsläufig gemeinsam benutzt - das ist ja bei Gewürzen, Kochutensilien, Haushaltsgeräten, Duftkerzen, Abos oder solchen Sachen der Fall. Da gibt es einfach keine Trennung und das muss man einfach bedenken, wenn man sich so etwas schenkt. Ich finde das aber gar nicht schlimm, da das ja auf Gegenseitigkeit beruht.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich habe bisher noch kein Boomerang-Geschenk erhalten. Ich käme nicht auf die Idee meinem Partner etwas zu schenken, dass ich selbst gerne haben möchte. Beim Schenken geht es schließlich darum, dass man der Person eine Freude machen möchte und nicht, was einem selbst gefällt man dann auch nutzen kann. Ich finde es reichlich egoistisch, wenn ich etwas schenke von dem ich weiß, dass der Partner gar nichts damit anfangen kann und ich am Ende die bin, die von dem Geschenk profitiert.

In Täubchens Beispiel ist das sicherlich etwas anderes. Wenn man sich selbst etwas bestimmtes wünscht, von dem der Partner dann auch etwas hat, ist das ja eine andere Situation und für mich kein Boomerang-Geschenk.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich habe bisher auch noch nicht so ein Geschenk bekommen und würde es auch ziemlich komisch finden. Immerhin sollte man ja den Willen haben sich etwas Gutes zu tun gegenseitig, dem Partner eine Freude zu bringen. Vor allem klingt das für mich so als hätte er kurz davor die Werbung gesehen und dann in letzter Minute noch schnell dieses Geschenk besorgt, weil er es selber eh haben wollte. Das ist nicht gerade schön, wenn man so behandelt wird. Es muss in meinen Augen auch kein teures Geschenk sein, einfach zeigen dass man sich liebt mit einer kleinen Sache reicht ja schon.

Bei dem eigenen Partner reagiert man dann wohl aber auch ein bisschen anders als bei einem Freund oder Verwandten. Immerhin verbringt der Partner viel Zeit mit einem und sollte einen ganz genau kennen, so ein Egoismusgeschenk würde deswegen nicht gut bei mir ankommen, weil der Partner schon wissen muss, was man mag und was nicht.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich hatte bisher noch nie von dem Begriff "Boomerang-Geschenk" gehört, aber die Idee dahinter ist mir durchaus bekannt. Es ist wirklich ärgerlich, wenn man ein Geschenk bekommt, mit dem man nichts anfangen kann und das man nicht gebrauchen wird. Das ist nicht nur enttäuschend, sondern auch verschwendetes Geld und Ressourcen.

Ich persönlich habe schon ein paar Boomerang-Geschenke bekommen, aber ich denke, dass das meistens aus Unwissenheit oder mangelnder Kommunikation des Schenkenden heraus entstanden ist. Wenn ich ein Geschenk bekomme, das ich nicht gebrauchen kann oder das ich schon habe, versuche ich immer, höflich zu reagieren und dem Schenkenden zu danken, ohne dabei zu lügen oder unaufrichtig zu sein.

Wenn ich selbst jemandem ein Geschenk mache, versuche ich immer, es persönlich und auf die Vorlieben und Interessen des Empfängers abgestimmt zu wählen. Ich denke, das ist der Schlüssel, um ein gutes Geschenk zu machen, das wirklich geschätzt wird und nicht zum Boomerang wird.

Es ist wichtig, offen und ehrlich zu kommunizieren, was man sich wünscht oder was man nicht gebrauchen kann. Ich denke, das kann helfen, Enttäuschungen und Boomerang-Geschenke zu vermeiden.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^