Wie auch in größeren Runden zu Wort kommen?
Ich hatte früher oft das Problem, in größeren Runden nicht richtig zu Wort kommen zu können. Manchmal war es so, dass ich in einer Runde von etwa zehn Leuten war, wobei es einfach ein einziges gemeinsames Gesprächsthema gab und es nicht so war, dass sich die Leute einzeln untereinander unterhalten haben. Da war es dann oft so, dass sofort jemand gesprochen hatte, sobald ein anderer aufgehört hat, oft sind die Leute einander ins Wort gefallen, um selbst etwas sagen zu können.
Mir war es dann unangenehm, selbst das Wort zu ergreifen, da eben jeder immer geredet hat und ich niemanden unterbrechen wollte. Nun hatte ich solche Situationen selbst schon lange nicht mehr, bei Meetings in meiner Arbeit spricht jeder nacheinander und Freunde treffe ich einzeln. Dennoch frage ich mich, wie ich nun handeln würde. Wie macht ihr das?
Warum muss man überhaupt immer etwas sagen, um sich vor so einem Rudel Gehör zu verschaffen? Das erschließt sich mir nicht. Ich würde mich nicht als schüchtern bezeichnen und habe extrovertierte Tendenzen. Aber dennoch sehe ich nicht ein, warum ich immer meine Meinung rausbrüllen sollte.
Mir macht es auch oft genug einfach Spaß, die Diskussion und damit die Menschen zu beobachten. Da sieht man oft Dinge, die anderen Menschen verborgen bleiben. Ich sehe keinen Sinn und keinen Mehrwert darin, sich in so einem Rudel ständig in den Vordergrund zu drängen. Was hat man denn davon und warum muss das unbedingt sein?
Ich finde, dass es gar nichts damit zu tun hat, dass man sich in den Vordergrund drängen möchte. Bei manchen beruflichen Veranstaltungen ist es doch nötig, dass man auch in größerer Runde das Wort ergreift. Teilweise wird das doch sogar erwartet.
Bei privaten Anlässen ist es ja dann oft so, dass jemand aufsteht und mit Besteck gegen sein Glas schlägt. Das ist ja oftmals für alle das Zeichen, still zu sein, damit jemand etwas sagen kann. Ansonsten würde ich eben schauen, wie wichtig mir es ist, dass ich zu Wort komme. Bei kleineren privaten Gruppen, habe ich es auch schon aufgegeben, wenn ich einfach keine Beachtung bekommen habe, da war es mir dann nicht so wichtig, dass ich Gehör finde.
Nelchen hat geschrieben:Ich finde, dass es gar nichts damit zu tun hat, dass man sich in den Vordergrund drängen möchte. Bei manchen beruflichen Veranstaltungen ist es doch nötig, dass man auch in größerer Runde das Wort ergreift. Teilweise wird das doch sogar erwartet.
Und das sagt jemand, der so gut wie gar keine Berufserfahrung hat? Wenn man in größeren beruflichen Veranstaltungen zu Wort kommen muss, wird das entweder reihum gemacht oder aber es gibt einen Moderator, der die Diskussionsrunde leitet. Es muss sich also niemand "streiten" oder anderen Menschen ins Wort fallen, um etwas sagen zu können. Es gibt bei solchen Veranstaltungen immer ein Konzept, damit das geordnet und organisiert über die Bühne geht. Das hat Prinzessin aber eindeutig nicht gemeint.
Ich halte es ab einer gewissen Gruppengröße für ziemlich ausgeschlossen, dass alle Teilnehmer zu Wort kommen. Früher hat mich das auch gestört, aber mittlerweile finde ich es nicht mehr sonderlich bemerkenswert. Andere überbrüllen kann ich mit meiner mickrigen Stimme nur schlecht und ich kann meine Meinungen und Ansichten auch ganz gut für mich behalten und den Leuten zuhören.
Die Alternative wurde ja auch schon erwähnt, wenn im Job bei Besprechungen aller Art jemand moderierend eingreift und den Teilnehmern das Wort erteilt. Da ist es kein Problem zu Wort zu kommen, und ich bin auch nicht schüchtern und traue mich nicht, vor anderen Leuten zu sprechen. Mir ist es nur oft genug zu mühsam, mir erst einmal Gehör zu verschaffen und dann doch die gleichen Banalitäten abzusondern wie alle anderen.
Ich bin auch eher ruhig und in so einer großen Runde ist es dann wirklich nicht einfach, selber zu Wort zu kommen, wenn wirklich alle etwas zu dem Thema zu sagen haben. Ich würde dann eine kurze Pause abwarten, wenn ich selber etwas zwingend dazu sagen möchte. Aber ich muss auch sagen, dass ich es mittlerweile gar nicht mehr unangenehm finde, wenn ich nicht zu Wort komme, weil ich auch Spaß daran habe, so eine Gesprächsrunde zu beobachten und zuzuhören.
Es kann wirklich unangenehm sein, wenn man nicht zu Wort kommt und das Gefühl hat, nicht gehört zu werden. In solchen Situationen ist es oft schwierig, das Gleichgewicht zwischen Zuhören und Sprechen zu finden. Auf der einen Seite möchte man nicht unhöflich sein und andere unterbrechen, andererseits möchte man aber auch selbst gehört werden.
In solchen Situationen habe ich gelernt, auf mein Bauchgefühl zu hören. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich etwas beitragen kann oder möchte, dann versuche ich, den richtigen Moment abzupassen, um etwas zu sagen. Das kann manchmal bedeuten, dass ich kurz warte, bis eine Pause entsteht oder ich direkt darauf aufmerksam mache, dass ich gerne etwas sagen würde, wenn es möglich ist.
Wenn ich das Gefühl habe, dass die Konversation sehr schnell und chaotisch verläuft, kann ich auch vorschlagen, dass wir uns in kleinere Gruppen aufteilen, um die Diskussion zu strukturieren. Das kann helfen, jedem die Chance zu geben, sich auszudrücken und die Aufmerksamkeit zu bekommen, die er oder sie verdient.
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