Wie als Veganer mit nicht-veganen Medikamenten verhalten?

Ich ernähre mich seit kurzem vegan, wobei mir aufgefallen ist, dass sehr viele Medikamente nicht vegan sind. Es ist sehr oft Laktose vorhanden, wobei bei Kapseln die Kapselhülle auch aus Gelatine ist. Ich habe mich gefragt, inwieweit man als Veganer darauf achten kann oder sollte, vegane Medikamente zu sich zu nehmen. Bei Nahrungsergänzungsmitteln kann man das natürlich schon machen, aber bei wichtigen Medikamenten, die man vom Arzt verschrieben bekommt, kann man natürlich nicht so wählerisch sein.

Letzten Endes kommt dann eben auch noch die Sache mit den Tierversuchen dazu, wobei da auch sicherlich einiges an Medikamenten betroffen ist. Wie sollte oder kann man sich da als Veganer verhalten? Wie wählerisch kann oder sollte man bei wichtigen Medikamenten sein?

Ich lebe zwar nicht vegan, allerdings ist meine beste Freundin seit über 6 Jahren Veganerin, weshalb ich nur ihre Sichtweise darüber wiedergeben kann. Sie hat sich was nicht zwingend notwendige Medikamente betrifft komplett auf vegane Alternativen beschränkt. Dazu gehören bei ihr auch Nahrungsergänzungsmittel, welche sie im Bioladen kauft und die Pille, welche sie abgesetzt hat, da diese auch Laktose enthalten hat.

Was andere Medikamente betrifft, welche zwingend notwendig sind achtet sie nicht darauf ob diese vegan sind. Manchmal spricht sie beim Arzt an, ob es vielleicht eine Alternative ohne Gelatine oder Laktose gibt. Dies ist sogar sehr häufig der Fall, da die verschiedenen Pharmafirmen die gleichen Hauptwirkstoffe benutzen allerdings komplett andere Nebeninhaltsstoffe.

Schmerzmittel, wie Ibuprofen nimmt sie nur selten ein, allerdings sind diese auch nicht vegan. Laut ihr ist es auch kaum Möglich vegane Schmerzmittel zu finden. Was die Tierversuche betrifft, wurde wohl jeder Wirkstoff bereits einmal an Tieren getestet, allerdings kann man solange man keine schlimme Erkrankung hat vielleicht darauf achten, dass es schon ein lang erprobter ist, für welchen heute keine Tiere mehr leiden müssen.

Da scheitert der vegane Glaube natürlich wie so oft mal wieder an der Realität. Wahrscheinlich wird es schon ein paar radikale Gläubige geben, die dann lieber auf die verschriebenen Medikamente verzichten, aber beim Rest wird sich wahrscheinlich der gesunde Menschenverstand durchsetzen und sie werden die Medikamente nehmen, weil ihnen ihr eigenes Leben im Zweifelsfall dann doch wichtiger ist.

Davon abgesehen gibt es aber zumindest für Laktose eine Liste mit Medikamenten, die statt dessen einen anderen Füllstoff verwenden. Das ist für die Menschen wichtig, die an einer Intoleranz leiden und durch die Einnahme von mehreren Medikamenten eventuell die Menge überschreiten könnten, die sie noch ohne Beschwerden verdauen können.

Du musst deinem Arzt ja nicht sagen, dass du an ein veganes Leben glaubst, sondern kannst behaupten, dass du eine Intoleranz hast und schon Probleme mit Medikamenten hattest. Dann ist er sicher eher gewillt nach Alternativen zu suchen.

Dazu gehören bei ihr auch Nahrungsergänzungsmittel, welche sie im Bioladen kauft und die Pille, welche sie abgesetzt hat, da diese auch Laktose enthalten hat.

Mittlerweile gibt es doch auch Pillen, die komplett ohne Laktose hergestellt worden sind und daher auch bei Unverträglichkeiten gut genommen werden können. Ich weiß das deswegen, weil ich selbst eine Zeit lang eine laktosefreie Pille genommen habe ohne es zu wissen. Nach einem Umzug und dem dazugehörigen Arztwechsel sprach mich mein neuer Arzt dann darauf an, ob ich laktoseintolerant sei, weil diese Pille eben ohne Laktose wäre. Als ich verneinte, hat er mir dann die Pille mit dem gleichen Wirkstoff nur eben mit Laktose verschrieben. Mit Laktose ist die Pille deutlich günstiger. Wenn man wirklich will, dann findet man auch Wege, auch bei der Pille.