Wie als Person extrovertiert werden?

vom 06.03.2021, 15:03 Uhr

Bei vielen von uns steckt das Extrovertierte schon in den Genen drin, sich permanent aufregen oder präsentieren zu müssen, andere lassen sich wiederum von Anderen verleiten und zum Aufregen anstiften. Doch sehr viele von uns sind auch innerlich sehr zurückgezogen und / oder ruhig, haben Schwierigkeiten aus sich heraus zu kommen, sich auch mal über Dinge und Situationen oder andere Menschen aufzuregen. Wie kann man Extrovertiertheit im Alltag trainieren und vor allem so, dass man anschließend nicht überheblich als Person rüberkommt? Extrovertiert sein heißt ja nicht immer gleichzeitig auch, dass man dann ein Idiot ist.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn man schüchtern ist und möchte das ändern, dann macht es Sinn Versuche zu starten das Selbstbewusstsein wieder in Schuss zu bringen. Das kann über verschiedene Wege passieren und klappen oder eben auch nicht. Extrovertiert ist man in meinen Augen aber nicht nur, wenn man besonders schillernd als Persönlichkeit ist, besonders viel Aufmerksamkeit braucht oder besonders laut ist, sondern auch einfach seine Meinung vertreten kann. Das muss man meiner Meinung nach üben und auch aushalten lernen. Da spielt ja auch immer die Angst vor der Reaktion der anderen Menschen eine Rolle.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Du hast absolut keine Ahnung, was Extrovertiert- und Introvertiertheit bedeuten. Beides hat nichts damit zu tun, wie schnell man sich "aufregt", oder ob man "überheblich" wirkt. Ganz grob zusammengefasst handelt es sich um einen der "Big Five", also der ganz grundlegenden Persönlichkeitsmerkmale von Menschen, die teilweise genetisch, teilweise durch die Umwelt bedingt sind und für gewöhnlich so tief im Wesen verankert, dass sie sich bei einer voll entwickelten Persönlichkeit kaum noch verändern lassen. Natürlich kann man "so tun, als ob", aber das allein stellt ja noch keine Wesensveränderung dar.

Und im Falle der Extro/Introvertiertheit geht es vor allem darum, wie sich Leute erholen und Energie tanken. Die einen durch Ruhe, Nachdenken und auch mal Alleinsein, die anderen durch die Gesellschaft von anderen, Input von Außen und Action im weitesten Sinne. Daran ist erst mal nichts gut oder schlecht, also weder sind introvertiertere Menschen gleich "schüchtern" oder sonst wie kaputt, noch sind die Extrovertierteren automatisch gleich laute, nervige Showtalente, die pausenlos Aufmerksamkeit brauchen. Die einen werden eben beim Puzzle legen oder Origami nicht lange glücklich, die anderen beim Improtheater oder beim Mutter-Kind-Turnen. Man kann sogar schüchtern und extrovertiert zugleich sein, zumal da es sich wie so oft im Leben nicht um zwei Extreme, sondern um ein Spektrum handelt.

Ich selber bin von der Veranlagung her ausgesprochen introvertiert. Ich bin gerne allein, rede nur selten und unter guten Freunden wirklich viel und habe ein reiches Innenleben, das mich sehr gut beschäftigt. Und gerade deswegen regt es mich auf, wenn ich deswegen als sozial verkrüppelt behandelt werde und ständig jemand versucht, mich aus meinem "Schneckenhaus zu locken" oder ähnliches. Da könnte das Innehalten und Nachdenken, das vielen Introvertierten eigen ist, auch mal ganz nützlich sein, damit manche Leute kapieren, dass "anders als ich" nicht gleichbedeutend mit "mitleiderregend und defizitär" ist.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^