Wie als Autofahrer bei plötzlichem Unwohlsein verhalten?

vom 21.06.2016, 07:48 Uhr

Eine Nachbarin von mir, hatte letzte Woche einen Unfall. Ihr ist wohl während des Autofahrens schlecht geworden und sie hat die Kontrolle verloren. Ihr Auto ist nun Totalschaden, aber ihr ist zum Glück nichts passiert. Die genauen Umstände zu dem Unfall, kenne ich nicht.

Bei mir wirft das die Frage auf, wie man sich richtig verhält, wenn man merkt, dass einem komisch wird. Mein Mann hat mir gesagt, dass ich direkt und auf der Stelle anhalten und den Warnblinker einschalten soll, wenn ich merke, dass mir schlecht wird oder der Kreislauf absackt. Er meint, dass ich dann nicht noch versuchen soll eine Parkbucht oder ähnliches in ein paar Metern Entfernung zu erreichen. Gerade bei Kreislaufproblemen kann es ja schon sehr schnell gehen. Die anderen Autos müssten dann eben an mir vorbei fahren, so würde ich aber weniger andere und mich gefährden, als wenn ich noch unbedingt versuche, eine Parkmöglichkeit zu erreichen.

Ich denke schon, dass er damit recht hat und meine Nachbarin sicher noch versucht haben wird, irgendeine Stelle zu erreichen, bei der sie anhalten kann. Es es ist sicherlich nicht schön, wenn man mitten auf der Straße anhält, aber bevor einem schwarz vor Augen wird, ist das sicherlich die bessere Lösung.Wie würdet ihr euch verhalten, wenn euch als Autofahrer plötzlich unwohl wird? Würdet ihr trotzdem noch eine Parkmöglichkeit suchen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Was ist das denn für eine Aussage, direkt auf die Eisen und Warnblinker rein und alle anderen sollen dich dann nach dir richten? Mach das einmal auf der Autobahn oder auch auf einer Landstraße die recht unübersichtlich ist, alleine damit provozierst du weitere Unfälle und gefährdest auch dein eigenes Leben. Wenn ein Fahrzeug abgestellt werden muss, dann hat das stets so zu geschehen das es gesehen wird, vor der Gefahr gewarnt wird und man möglichst keine anderen damit behindert.

Sozusagen müsstest du daneben noch das Warndreieck aufbauen, dich aus dem Fahrzeug begeben und hinter die Leitplanke stellen mit einer Warnweste, die in anderen Ländern Pflicht ist. So und jetzt mal ehrlich, wer macht das schon großartig? Man denkt an sich selbst, hält an macht den Blinker rein und bleibt sitzen. Es wird weder abgesichert noch sein Hintern aus dem Auto bewegt und damit stellt man eine Gefahr für sich selbst und alle weiteren Verkehrsteilnehmer dar.

Wenn es also wirklich nicht mehr geht, dann braucht man eine geeignete Stelle zum abstellen. Auf der Autobahn ist das nicht die Fahrspur sondern der Seitenstreifen, wie auch an Landstraßen wenn vorhanden oder das Fahrzeug muss ins Bankett mit Absicherung. Ansonsten sind immer Möglichkeiten vorhanden, dass Fahrzeug so abzustellen damit es weder im Weg steht noch Unfälle provoziert. Wenn man selbst nicht mehr dazu in der Lage ist, dann kann man auch den erst besten Ersthelfer der anhält darum bitten das ganze zu übernehmen. Einfach stehen lassen und so tun als wenn alles in Ordnung ist geht jedenfalls nicht.

Die meisten fahren trotzdem bis zu einem Parkplatz oder einer Lücke weiter und machen dort eine Pause. Bei solchen Unwohlsein, Herzinfarkten und weiteren Dingen die ich so von der Straße aus dem Fahrzeug aufsammele, sind nur etwa 5% dabei die es nicht mehr geschafft haben ihr Fahrzeug entsprechend abzustellen und abzusichern. In diese stehen gelassenen Fahrzeuge auf der Straße knallte dann entweder jemand anderes hinein oder der Fahrer selbst hat sein Fahrzeug verunfallt z.B. in den Graben, gegen den Baum, Leitplanke und Co. Bei denen spielt jedoch alles weitere eine untergeordnete Rolle, da diese auch in den Unfall verwickelt sind und dann noch ganz andere Probleme haben als die eigentliche Ursache dafür.

Man sollte sich auch vor Augen führen, dass es bereits reicht mit etwa Tempo 30 ausreicht bei einem Unfall in einem Fahrzeug, um tödliche Verletzungen zu erleiden. Auf Landstraßen und Autobahnen herrschen höhere Geschwindigkeiten und damit steigt das Risiko deutlich mehr an, als wenn einem das ganze in einem verkehrsberuhigten Bereich passiert und man dort das Fahrzeug stehen lassen muss. Gefahr geht jedenfalls für sich selbst und andere immer dabei aus und sollte nicht unterschätzt oder schön geredet werden mit "dann müssen die anderen halt um mich herum fahren".

Kreislaufprobleme kann man mit der richtigen Atemtechnik vermeiden wenn man es schon merkt, wie es schwarz wird vor den Augen. Somit kann man nochmals Zeit schinden oder das ganze auch komplett vermeiden. Das ganze macht der Körper gerne automatisch als Reflex indem er tief einatmet, kurz die Luft anhält und somit den Blutdruck und Frequenz steigert und dann erst wieder abgeatmet wird. Passiert unterbewusst kann man sich aber auch vorher bereits zu nutzen machen, wenn noch genug Kontrolle vorhanden ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Überall geht der Tipp deines Mannes natürlich nicht und ein bisschen muss man auch schauen, wer da hinter einem fährt und so weiter, aber generell ist es schon richtig, dass man dann meistens nicht mehr viel Zeit hat und noch ewig nach einer Stelle suchen kann und man dann doch lieber einfach stehen bleibt, bevor man einen Unfall hat.

Wenn man aber mal wegen einem Kreislaufzusammenbruch ohnmächtig war, wird man schnell merken, wenn es wieder so weit ist. Ich war letztes Jahr in der Situation als ich schwanger war und habe dann danach aufgrund des Wetters schon ab und zu Probleme gehabt, was ich aber auch sofort gemerkt habe und dann habe ich eben dementsprechend reagiert.

Man bringt sich gerade auch auf der Autobahn ja absolut in Gefahr, wenn man einfach stehen bleibt. Da sollte man dann schon auf den Standstreifen fahren. Am besten ist es immer etwas greifbar im Fahrerumfeld zu haben, beispielsweise eine Cola oder auch Traubenzucker, weil das schon mal sehr hilfreich sein kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Kreislaufprobleme bemerkt man nicht unbedingt immer, ich hatte auch schon Anfälle, bei denen es so schnell ging, dass man nicht mal mehr bis Drei zählen konnte. Aber Sorae hat schon recht, mit der richtigen Atemtechnik kann man Einiges vermeiden oder zumindest herauszögern. Deshalb atme ich sobald sich nur der Verdacht auftut, deutlich tiefer und steuere dann schnellstmöglich die nächste Nothaltebucht oder den Seitenstreifen, wenn vorhanden an und aktiviere den Warnblinker.

Einfach auf der Straße stehenbleiben würde ich nicht. Alleine wenn man sich diese ganzen Schwachsinnigen auf der Autobahn anschaut, zu denen ich mich teilweise auch zähle, ist das Risiko zu groß, dass man selbst über den Haufen gefahren wird. Ich finde es auch schwierig, gerade bei hohen Geschwindigkeiten dann einfach mal um ein stehendes Objekt herumzufahren, dass dann urplötzlich vor mir auftaucht, nicht abgesichert oder angekündigt ist. Auf einer Autobahn fährt man durchaus locker über 100 Sachen und der Bremsweg ist deutlich länger als bei 20 km/h.

Wenn jemand es bemerkt, dass ihm schlecht wird, dann sollte man solange wie es geht, vorsichtig fahren, den Seitenstreifen oder eine geeignete Stelle ansteuern und dann von dort aus Hilfe holen oder die Situation bereinigen. Jedem kann es mal schlecht werden, da muss man nicht schwanger sein, sondern kann vielleicht nur eine Erkältung ausbrüten, die noch nicht ausgebrochen ist. Aber man sollte darauf achten, dass man andere nicht mit gefährdet und sich auf dem letzten Stückchen Fahrt bis zur sicheren Stelle, entspannen und nicht wahnsinnig machen. Und vor allem, sollte man nicht andere gefährden, natürlich gibt es Ausnahmen, wie Ohnmachten, die sich nicht ankündigen, Schlaganfälle oder Herzinfarkte.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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