Wichtige Sprachnachrichten vorher üben?

vom 23.01.2017, 05:53 Uhr

Wenn ich eine Sprachnachricht schicke, dann spreche ich frei von der Leber weg. Ich überlege mir natürlich schon vorher ungefähr, welche Themen ich anschneiden oder beantworten möchte und setze das dann direkt in die Tat um. Ich sehe da einfach keinen Anlass, das vorher großartig zu "üben" oder so. Ich glaube, dafür bin ich einfach zu faul.

Bei einer Freundin von mir ist das aber ganz anders. Gerade bei Themen, die sehr sensibel sind und wo sie eben befürchtet, dass der Empfänger da extrem empfindlich drauf reagieren könnte, übt sie die Sprachnachrichten vorher, um sicher zu gehen, dass sie keine Wortwahl benutzt, die den Empfänger verletzen könnte. Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Notwendig war ein solches Verhalten bei mir noch nicht.

Haltet ihr es für sinnvoll, wenn man manche Sprachnachrichten vorher übt, gerade wenn der Inhalt vielleicht etwas sensibler oder heikler ist? Oder findet ihr das übertrieben? Ich persönlich ziehe in solchen Fällen ja ein persönliches Gespräch vor, wenn das Thema "ernst" genug ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mir wäre es viel zu zeitaufwändig, meine Sprachnachrichten vorher alle zu üben und noch einmal auf eventuelle Fehler oder Quellen für Missverständnisse durchzugehen. Ich schicke ohnehin nur sehr selten und in solchen Fällen Sprachnachrichten, in denen der Text einfach so lang werden würde, dass ich wirklich keine Lust hätte, das alles abzutippen. Also müsste ich, wenn ich es vorher proben wollen würde, jedes Mal einen 15-minütigen Vortrag vor mir selbst halten. In dieser Zeit wäre ich dann sogar mit der herkömmlichen Textversion noch schneller fertig.

Wenn es um sensible oder heikle Themen geht, die leicht missverstanden werden können, dann würde ich mir eher überlegen, das mit der Person direkt von Angesicht zu Angesicht zu klären und auf "unpersönliche" Formen der Benachrichtigung, ob nun als Sprach- oder Textausgabe, einfach ganz zu verzichten. Bevor man unabsichtlich eine halbe Katastrophe los tritt, weil man ein falsches Wort verwendet hat, kann man eine Person ja wohl auch anrufen und ihr damit direkt die Gelegenheit geben, Rückfragen zu stellen.

So kommt es gar nicht erst dazu, dass der andere etwas falsches hineininterpretiert, oder man kann zumindest gleich aufklären, dass etwas nicht so gemeint war, wie es vielleicht rüberkam. Ich kenne das Problem, dass man manchmal in einer Text- oder Sprachnachricht einen Subtext herauszulesen oder -hören scheint, wenn man ein schwieriges Thema diskutiert, und daher bin ich in solchen Situationen eben doch lieber für die direkte Konfrontation.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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