Wichtig, dass Wohnort in Krankenhausnähe ist?
Eine Kollegin erzählte neulich von einem Bekannten, der wohl mehrere schwere Nahrungsmittelallergien hätte und bei dem würde es schon reichen, eine Erdnuss anzusehen oder anzufassen und er hätte schon entsprechende Symptome, er muss die Erdnuss dafür nicht gegessen haben.
Jedenfalls hätte ihr Bekannter aus diesem Grund eine Wohnung gewählt, die keine fünf Minuten vom nächsten Krankenhaus entfernt liegt, sodass er im Notfall schnell behandelt werden kann. Könnt ihr nachvollziehen, dass man unter bestimmten Umständen einen Wohnort in der Nähe von Krankenhäusern und Kliniken vorzieht? Oder findet ihr das übertrieben?
Mein Patenkind hat eine ähnlich starke Allergie und darf auch nicht mal Kastanien sammeln. Eine Erdnuss zu essen wäre sehr wahrscheinlich tödlich für sie, obwohl natürlich immer ein Notfallset mitgeführt wird.
Natürlich kann so eine starke allergische Reaktion diesen Menschen überall passieren. Vielleicht ist es auswärts sogar wahrscheinlicher als zu Hause. Man selbst oder die Eltern werden ja gar nichts Derartiges im Haushalt haben, aber in Fremder Umgebung, wo vielleicht nur ein Löffel oder ein Messer falsch benutzt wurde, ist es natürlich gefährlicher. Ein Löffel, der vorher Kontakt mit Erdnusssoße hatte oder ein Messer, was auch für die Erdnussbutter verwendet wurde usw.
Insofern weiß ich nicht wie sinnvoll es ist ein Krankenhaus neben der eigenen Wohnung zu haben. Allerdings kann ich es trotzdem nachvollziehen und finde wenn es den Menschen Sicherheit und etwas mehr Lebensqualität gibt eine gute Wahl und kann es nachvollziehen. Es spricht ja auch nichts dagegen seine Wohnung nach ganz persönlichen Kriterien auszuwählen.
Ich finde, das hängt auch von der eigenen Mobilität ab. Meine Mutter zum Beispiel ist inzwischen ziemlich alt geworden, und es kann durchaus vorkommen, dass sie mal relativ dringend ärztliche Versorgung braucht. Allerdings wurde in ihrer Kleinstadt das örtliche Krankenhaus schon vor über zehn Jahren geschlossen, und seitdem ist das nächste Krankenhaus über 20 km entfernt. Da sie selbst nicht mehr Auto fahren kann, bedeutet das unter Umständen teure Taxifahrten und langwierige Transporte über Landstraßen. Bei ihr fände ich es ehrlich gesagt wichtig, wenn sie ein Krankenhaus in der Nähe hätte, aber dazu müsste sie ihre Heimatstadt verlassen.
Das wäre für mich abhängig von der Erkrankung. Bei Allergien und anderen Krankheiten gibt es ja oftmals Notfallsets, die man dabei hat und die eben im Notfall eingesetzt werden können. Das überbrückt sicherlich etwas Zeit, bis dann ein Notarzt eintrifft und weitere Maßnahmen ergreifen kann. Ich denke aber, dass sich manche Menschen, die schwer krank sind, vielleicht einfach sicherer fühlen, wenn sie in der Nähe eines Krankenhauses wohnen. Das muss sicherlich jeder für sich entscheiden.
Ich würde es auch nicht toll finden, wenn das nächste Krankenhaus 50km oder mehr entfernt wäre. Aber da ich als gesunder Mensch wohl nicht so schnell einen Notarzt brauche, würde ich mir da so erst einmal keine Gedanken drüber machen. Das wäre dann wohl eher ein Kriterium für den Wohnort, dass weiter hinten auf der Liste stehen würde.
Wenn der Bekannte solch schwere Allergie hat, sollte er unbedingt ein Notfallset ständig mit sich führen. Das ist im Moment des Ausbruches der schweren allergischen Reaktionen viel wichtiger, als in der Nähe eine Krankenhauses zu wohnen. Denn nicht zuletzt hält man sich ja nicht ständig in seiner Wohnung auf.
Und gerade unterwegs kann solch eine schlimme allergische Reaktion einmal auftreten, wenn man unterwegs in einem Café oder Restaurant ist. Dann nützt es einem überhaupt nichts, wenn sich die Wohnung des Erkrankten in der Nähe eines Krankenhauses befindet. Außerdem haben Krankenhäuser oftmals den Nachteil, dass sie etwas außerhalb des Ortes gebaut wurden.
So ist es jedenfalls in meinem Fall. Das bedeutet, dass Einkaufsmöglichkeiten, Bahnhof und Ämter nicht einfach so zu Fuß zu erreichen wären. Sicherlich gibt es auch Ausnahmen, eben nicht in meinem Wohnort. Und was bedeutet schon Nähe. Wenn man durch den Ort rast, könnte ich auch in drei Minuten ein Krankenhaus erreichen.
Wenn also sofort medizinische Notfallhilfe kommt, wäre ich im günstigsten Fall schon in zehn Minuten im Krankenhaus. Das betrachte ich auch schon als Nähe. Entscheidend für die Findung meiner Wohnung waren allerdings ganz andere Kriterien, die sich alle samt erfüllten.
Sicher ist es praktisch, wenn das Krankenhaus nicht allzu weit weg ist, wenn man entsprechende Krankheiten oder Allergien hat. Allerdings finde ich es ausreichend, wenn sich das eben auf die eigene Stadt oder die nähere Umgebung beschränkt. Ich finde nicht, dass man dafür direkt neben dem Krankenhaus wohnen muss. Ich finde es wichtiger, dass das Krankenhaus eben möglichst in der gleichen Stadt ist.
Mein Vater hat auch zahlreiche Erkrankungen, wobei es da im Ort kein Krankenhaus gibt - das nächste Krankenhaus ist im Nachbarort, wobei man da über die Autobahn muss. Je nach Verkehr ist man da schon 20 Minuten oder mehr unterwegs, was mich auch etwas beunruhigt, zumal mein Vater auch schon oft ins Krankenhaus musste. Da wäre es mir lieber, wenn der Weg nicht so weit wäre.
Allerdings kann ja immer etwas passieren und das auch nicht nur zu Hause. Wenn man berufstätig ist, ist man ja wirklich oft genug unterwegs und nicht zu Hause, so dass man sich dann wieder an einem anderen Ort befindet. Von daher macht der Wohnort da ja nicht so viel aus. Anders ist es hingegen beispielsweise bei Rentnern, die den Großteil ihrer Zeit tatsächlich zu Hause oder zumindest in der näheren Umgebung ihres zu Hauses verbringen.
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