Werdet ihr euch an den Klima-Streiks beteiligen?
Heute beginnen ja die weltweit ausgerufenen Klima-Streiks und mit denen soll ja der gesellschaftliche Druck auf die Politik erhöht werden, geeignete und zielführende Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen. Allein in Deutschland wird heute demnach in über 500 Städten demonstriert, aber laut einer aktuellen Umfrage, werden sich bisher rund 74% der Deutschen nicht an diesen Demos beteiligen. Habt ihr von diesen Klima-Streik Aufrufen etwas mitbekommen und werdet ihr euch daran beteiligen?
Mitbekommen habe ich das natürlich schon, dass diese Streiks stattgefunden haben, aber ich muss zugeben, dass ich mich nicht daran beteiligt habe. Ich musste an dem Tag arbeiten und krankheits- und urlaubsbedingt waren wir schon so knapp besetzt, dass ich auch keinen Urlaub nehmen konnte. Deswegen war eine Beteiligung an einem Streik für mich nicht möglich.
Inzwischen denke ich, dass Demos nichts bringen. Wenn ich an die ganzen Montagsdemos gegen Hartz IV denke, wird mir übel. Aus dem Ausland betrachtet kann man diese Demos auch für Naivität halten. Man könnte auf die Idee kommen, dass die dummen Deutschen einem den Klimaschutz auch noch komplett bezahlen. Ich darf nochmals daran erinnern, dass Deutschland nur für 3 Prozent der Klimagase verantwortlich ist. Wenn die anderen weiter machen, bringen diese Demos nichts.
Juri1877 hat geschrieben:Aus dem Ausland betrachtet kann man diese Demos auch für Naivität halten.
Warum das? Meinen Beobachtungen nach wird auch im Ausland viel demonstriert, das ist keine deutsche Besonderheit. Auch das Thema Klima ist durchaus auch im Ausland inzwischen präsent und keine rein deutsche Besonderheit mehr. Warum denkst du also, dass diese Demos aus dem Ausland betrachtet für besonders naiv gehalten werden könnten?
Ich war bei einer Scientists for Future Demonstration dabei, aber an dem Freitag waren wir bei meinem Partner und dort finden die Demos ganz in der Nähe von seiner Arbeit statt. Da kommt man problemlos mit der Straßenbahn hin. Wenn wir bei mir sind müssten wir erst mal mit dem Auto fahren. Und eine ansonsten unnötige Autofahrt zu machen um gegen die Auswirkungen von unnötigen Autofahrten zu protestieren macht nicht wirklich viel Sinn.
Tatsache ist zunächst einmal, dass Deutschland für deutlich mehr Klimagase verantwortlich ist, weil viele Waren für den deutschen Markt überhaupt nicht mehr in Deutschland produziert werden. Die Textilindustrie ist zum Beispiel nach der Ölindustrie die dreckigste Industrie überhaupt, der größte Teil unserer Textilien kommt aber aus Asien.
Und dann gehört Deutschland eben zu den Verursachern der Klimakrise, was natürlich daran liegt, dass Europa deutlich früher industrialisiert wurde als zum Beispiel China, der neue Sündenbock der Blau-braunen. Von daher haben wir auf jeden Fall die Verpflichtung auch bei der Lösung des Problems voranzugehen. Haben wir bei der Verursachung schließlich auch gemacht.
Außerdem ist das beliebte "das bringt ja eh nichts" Argument doch in Wirklichkeit nur ein Versuch seine eigene Untätigkeit zu rechtfertigen. Eigentlich will man sich nicht ändern und schon gar nicht auf irgendwelche Annehmlichkeiten verzichten. Da ist jeder Grund recht und die Argumente werden immer schön angepasst. Erst hat der Klimawandeln nicht existiert, dann hatten die Wissenschaftler unrecht und nun ist eben China der Sündenbock.
Jetzt wird es doch so richtig interessant. Exportweltmeister Deutschland ist also auch für das CO2 der Importe verantwortlich. Sollen wir nun Importe verbieten? Machen wir der DDR Konkurrenz und bauen uns eine staatliche Textilindustrie auf? Wir könnten sicher noch irgendwelche alten Trabant mit Elektromotoren umrüsten. Die sind vorher auch nur 100 Stundenkilometer gefahren. Wofür wird hier eigentlich alles gestreikt?
Bist du so naiv oder tust du nur so? Natürlich bist du dafür verantwortlich, dass für deine Billigklamotten in Asien die Umwelt verpestet wird und die Menschenrechte missachtet werden. Du kaufst das Zeug und du weißt unter welchen Bedingungen es hergestellt wird und das musst du nicht. Es gibt Alternativen.
Keine Ahnung, was das DDR Gebrabbel soll, aber es gab in Deutschland (West) eine Textilindustrie, es gibt auch noch kleine Labels, die hier produzieren. Wenn mehr Konsumenten bereit wären einen angemessen Preis für ihre Kleidung zu bezahlen würde es die wohl auch immer noch geben.
Wer hat etwas von Importen verbieten gesagt? Niemand. Ich habe dir nur versucht zu erklären, warum deine nachgeplapperten 3% CO2 Emissionen falsch sind. Aber schön, dass du das so richtig interessant findest. Vielleicht fängst du ja mal an für dich selber zu denken.
Für was wird hier gestreikt? Für Klimaschutz, falls du das vergessen hast. Da gehört bewusster Konsum mit dazu. Aber jetzt wirst du mir sicher gleich erzählen, dass das nichts bringt, weil China, und weil du Geiz immer noch total geil findest, egal auf wessen Kosten es geht. Hast ja schon oft genug erklärt, dass es dir reichlich egal ist, wie es anderen Menschen geht.
Dann sage ich es mal so, dass es auch ein Erstklässler verstehen sollte: Wenn wir die Importe hinzurechnen, müssten wir auch die Exporte abziehen. Und beim Exportweltmeister Deutschland dürfte der Anteil am weltweiten Ausstoß dann bei dieser Berechnungsmethode sogar noch sinken.
Wenn man sich tatsächlich für seine Mitmenschen interessiert, sollte man auch mal merken, dass bei Sozialhilfeempfängern und Geringverdienern das Geld und nicht der Wille fehlt. Das war auch 2005 bei der Einführung von Hartz IV eindeutig so gewollt. Ich bin seit 2013 in diesem Forum und in in fast jedem Thread zum Thema Hartz IV habe ich die Höhe der Regelsätze bemängelt. Wer entsprechende Standards bei Kleidung oder Nahrung haben will, sollte auch auf die Sozialverträglichkeit achten.
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