Werden sozialschwache Frauen häufiger schwanger?
Ich würde meine ehemalige Schulklasse schon als "asozial" bezeichnen, wenn man dafür die gesellschaftlichen "Normen" betrachtet, die sonst für Asozialität gerne genutzt werden. Kinder kriegen, nicht arbeiten gehen und mehr. Das sind ja oftmals die Voraussetzungen, um zumindest bei der Gesellschaft als asozial gewertet zu werden. Ganz von der Hand zu weisen ist meine Generation der Schulklasse sowie weitere Schulklassen, einige im Bekannten- und Verwandtenkreis was diese Themen angeht, nicht.
Wir unterhalten uns viel über früher, Bekannte, entfernte Bekannte, ehemalige Freunde usw. Häufig kam in letzter Zeit der Begriff "Gebärmaschine" bei manchen Frauen zur Show. Das teilten jedoch die Frauen sowie Männer samt und begründeten es mit vielen Andeutungen.
Da hätten wir zum Beispiel eine Dame, die nie das Arbeitsleben kennengelernt hat. Sie hat direkt nach der Schule das erste Kind bekommen. Danach ab dem Alter, wo das Mädchen circa im Kindergarten hätte gehen können, war sie wieder schwanger und dasselbe Szenario gab es jetzt weitere 2 mal. Immer so kurz davor, wo das Job Center hätte ihr wirklich mit Kindergarten, Betreuung usw. kommen können. Mittlerweile ist sie 34 Jahre, vierfache Mama und nie gearbeitet.
Solche Szenarien kann ich beliebig weiterführen und uns fiel irgendwie auf, dass es immer Mädchen oder Frauen sind, die teilweise aus sozialschwachen Gegenden kommen. Oder auch eben überall daherkommen, wo man Arbeitslosigkeit und Hartz IV locker sieht, das Wechseln der Partner usw.
Nun sagte mein Freund frech, das liegt sicher daran, weil sie kein Geld für Verhütung haben oder es bewusst so machen, dass sie weiter Kohle vom Amt kriegen. Andere bejahten ihn. Bei manchen bekommt man auch das Gefühl und viele, die über Hartz IV Empfänger reden, denken auch so.
Jeder kann da natürlich denken, was er möchte. Doch jetzt habe ich mal eine gewagte These, die ich von euch diskutiert haben möchte. Sind sozialschwache Frauen des Öfteren schwanger und wenn ihr das ähnlich seht, woran könnte es liegen?
Ich finde nicht, dass man das pauschalisieren kann. Ich habe in meiner alten Heimat für zwei Familien den Haushalt gemacht und geputzt. diese Familien waren alles andere als sozial schwach und die eine Familie hatte 5 Kinder und die andere 4 Kinder. Die Frauen waren immer zu hause und haben auch niemals gearbeitet. Sie haben auch früh Kinder bekommen und haben zu hause nicht mal den Haushalt alleine gemacht. Es kommt eigentlich immer darauf an, wie die Einstellung zu Kindern ist.
Sicher gibt es bestimmt auch Mütter, die Kinder bekommen, damit sie vom Amt keine Arbeitsvorschläge bekommen. Aber das darf man einfach nicht pauschalisieren. Es gehören ja auch immer zwei dazu. Die Frau, die das Kind bekommt und der Mann, der es macht. Aber an der Verhütung kann es nicht liegen, weil das Amt diese doch auch bezahlt, wenn ich mich nicht irre.
Das finde ich gut, dass Du das geschrieben hast. Hast Du vielleicht eine Idee, wieso oftmals aber genau dieser Eindruck erweckt wird? Ist es, weil solche Frauen oder Familien, die Hartz IV kriegen, häufiger schwanger sind & Co besonders herausstechen? Meinst Du, dass es daran liegen könnte? Vielleicht liegt es manchmal auch an den Medien, die offenbar bewusst solche Frauen in Trash-Interviews vorführen, Berichterstattungen vor Ort oder eben der Wohnort.
Klar ist natürlich, dass wenn man in eine sozial schwachen Gegend lebt, dass dieses Bild nicht zwangsläufig selten sein muss, aber wie du schon sagst, nicht pauschal dann für alle gilt. Doch irgendwie ist es auffällig, dass viele sozial schwachen Frauen oder auch Hartz IV Empfängerin häufig schwanger sind. Beziehungsweise macht es den Anschein, als würde das besonders häufig auffallen.
Als wenn man da besonders drauf achtet, besonders mit einem gewissen Augenmerk rüber linst und mehr. Ich kenne auch Großfamilien, die verdienen ihr Geld selber. Die werden aber trotzdem von den meisten als asozial bezeichnet, weil zu viele Kinder ja angeblich auch "asi" sein. Schon komisch, was viele irgendwie über viele Kinder denken oder wie sie Hartz IV Empfänger sehen, die oft schwanger werden oder wie man in der Situation überhaupt schwanger werden kann.
Warum sollten Frauen vom Amt keine Arbeitsvorschläge erhalten? Sind sie dort Arbeitslos gemeldet, dann muss die Kinderbetreuung sichergestellt sein und sie bekommen dann auch die entsprechenden Vorschläge. Sind sie nicht gemeldet, dann beziehen sie auch kein Arbeitslosengeld oder Hartz 4, könnten nicht arbeiten gehen da die Kinder nicht betreut sind. Zum Glück hat sich auch dabei etwas getan und sobald die Kinder 3 Jahre alt sind, ist es zumutbar für Frauen arbeiten zu gehen. Entsprechend können auch andere Leistungen gekürzt werden, wenn sie dieser Aufforderung nicht nachkommen oder der Partner den Lebensunterhalt der Familie bestreitet.
Das die Verhütung vom Amt übernommen werden sollte, wäre mir gänzlich neu. Dafür sind die Krankenkassen zuständig und die Verhütungsmittel bekommt man bis zum 18 Lebensjahr erstattet, danach heißt es selbst bezahlen. Man kann den Antrag auf Übernahme stellen, wenn man z.B. in der Ausbildung sich befindet und zu wenig Einkommen hat und das nachweisen kann, aber einfach ist das nicht. Dann geht die Übernahme bis maximal zum 28. Lebensjahr, danach ist man bzw. Frau selbst dafür verantwortlich. Und mal ganz ehrlich, schaue ich mir die Pille an, dann gibt es diese für 19 Euro für 6 Monate, sprich 3 Euro pro Monat. Eine Schachtel weniger rauchen, drei Tafeln Schokolade weniger und schon ist das finanziert. Andere schaffen das auch alleine mit einen Ausbildungsgehalt.
Für mich ist einer der Gründe warum sozialschwache Familien einen Haufen Kinder in die Welt setzen vor allem das Geld. Kindergeld ist doch sehr lukrativ ab dem 3. Kind, diese Leistungen können nicht eingekürzt werden und wenn man ansonsten auch alles finanziert bekommt vom Staat, dann ist das eine nette Einnahmequelle für die Eltern.
Dazu kommt noch, wenn man mit 34 Jahren nichts gelernt hat und nur Zuhause saß mit Kindern, wer will einen da noch großartig haben? Eine Ausbildung zu bekommen mit dem Alter und dem Hintergrund ist nahezu unmöglich und hinterher mit einer Anstellung wenn 4 Kinder immer mal wieder etwas haben könnten? Auch das binden sich Arbeitgeber ungerne ans Bein. Damit ist es auch eine Perspektivlosigkeit, was will man auch anderes machen? Kinder in die Welt setzen klappt, dafür bekommt man Geld, sammelt Rentenansprüche und das muss dann schon reichen, den Rest erledigt das Amt. Sieht man doch wie man damit durchkommt.
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