Werden sich Mehrwegnetze für Obst und Gemüse durchsetzen?

vom 26.10.2017, 06:56 Uhr

Am Dienstag hat Rewe bekannt gegeben, eine Testphase von 7 Wochen durchzuführen, in der Mehrwegnetze für Obst und Gemüse getestet werden sollen. Man möchte auf diese Weise den Verbrauch der dünnen Plastiktütchen reduzieren. Erst einmal sollen in gut 100 Filialen die speziellen Mehrweg-Frischenetze angeboten werden. Die Kunden können die Netze dort im Zweierpack für 1,49 Euro kaufen und immer wieder verwenden, je nach Bedarf. Beim Abwiegen an der Kasse soll das Gewicht des Netzes automatisch abgezogen werden.

Ich finde es gut, wenn der Plastikmüll immer weiter reduziert wird. Stellt sich die Frage, wie diese Testphase laufen wird und wie gut die Kunden diese Netze annehmen werden. Getestet werden soll zunächst im Rheinland, sollte der Test positiv verlaufen, wird das flächendeckend umgesetzt. Was haltet ihr von dieser Idee? Meint ihr, das wird sich durchsetzen ohne gesetzliche Regelung? Werden auch andere Supermärkte das Konzept übernehmen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mich nerven gerade diese kleinen fummeligen Plastiktüten ganz gewaltig, weil man diese ganz sicher zu Hause direkt in den Müll wirft. Andere Tüten habe ich zumindest mehrmals genutzt. Ich gehe mittlerweile gezielt mit einem Einkaufskorb einkaufen und lege mein Obst lose auf das Band, soweit dies halt möglich ist. Bisher war das auch kein Problem. Ein Netz wäre natürlich praktischer. Das hat damals in den 80er Jahren ja auch seinen Dienst getan.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe schon länger mehrere Netze im Gebrauch. Ich habe mir die mal angeschafft weil ich viel bei Erzeugern kaufe und die Sachen nicht offen in den Korb legen und keine Papiertüten kaufen wollte.

Irgendwann habe ich die Netze dann mit zu Edeka genommen und dachte mir, wenn die schon groß mit ihrer Umweltfreundlichkeit werben müssten sie mir doch auch erlauben, dass ich meine eigenen Verpackungen mitbringe. Ich habe also erst mal an der Kasse gefragt und die Verkäuferin hat direkt angeboten meine Einkaufsnetze abzuwiegen, damit ich nicht zu viel bezahlen. Penny macht das übrigens auch.

Die Einkaufsnetze wiegen aber wirklich kaum etwas, deshalb lasse ich das mit dem vorher abwiegen inzwischen und bezahle lieber ein paar Cent mehr und spare dafür die Zeit.

Diese dünnen Plastiktüten sind wirklich ein großes Umweltproblem, weil sie im Gegensatz zu anderen Tüten so gut wie nie wiederverwendet werden und in Gewässern nicht auf den Grund sinken. Nicht, dass sie auf dem Grund die Umwelt nicht verschmutzen, aber dort sind sie für Tiere weniger gefährlich.

Ich habe schon das Gefühl, dass das Bewusstsein für die Vermeidung von Verpackung steigt. Die Zahl der Leute, die sich ihren eigenen Kaffeebecher am Bahnhof füllen lassen, ist im letzten Jahr definitiv gestiegen, das kann ich schön beobachten. Und ich sehe auch im Supermarkt immer mehr Leute, die Obst und Gemüse unverpackt im Korb liegen haben, weil sie gemerkt haben, dass man für so etwas wie Zitronen oder Bananen nun wirklich keine Verpackung braucht.

Aber die Leute, die zu faul und zu bequem sind um ihre eigenen Verpackungen mitzubringen und die auch keine Lust haben über Umweltverschmutzung und Ressourcen nachzudenken wird man glaube ich nur über ihren Geldbeutel bekommen. DM hat zum Beispiel die kleinen, kostenlosen, Tüten schon lange abgeschafft und sehe dort wirklich nur selten jemanden, der sich eine Tüte kauft. Die Mehrheit hat gerafft, dass man zu DM am besten seine eigenen Tüte mitbringt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich bin auch ein Freund vom Reduzieren des Plastikmülls, allerdings stößt man da im Alltag dann doch regelmäßig an seine Grenzen. Die Testphase finde ich gut, nur verstehe ich die Idee nicht ganz. Die Netze werden also eingesetzt damit man ein einheitliches Gewicht zum Abwiegen hat? Gibt es dann also nur noch loses Obst, das auch nur in großen Verpackungen vom Verteilzentrum kommt? Ich denke da bspw. an Äpfel im Beutel oder Netz, oder an Birnen. Naja, werde ich wohl mal noch was dazu lesen müssen.

» KleinerKarsten » Beiträge: 80 » Talkpoints: 14,40 »



Genau. Es geht um das lose Obst und Gemüse, das man sich aussucht und in diese dünnen Plastiktüten füllt und dann selber abwiegt oder an der Kasse abwiegen lässt.

Aber du sprichst einen wichtigen Punkt an - die ganzen Produkte, die schon verpackt sind. Seien es nun die Tüten mit zwei Kilo Äpfeln, die Mandarinen im Netz oder die berühmten drei Paprika. Wenn der Händler konsequent sein möchte und wirklich etwas für die Umwelt tun will müssten diese Produkte eigentlich aus dem Sortiment verschwinden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde es sehr gut, dass nun auch Alternativen zu diesen dünnen Plastiktüten gesucht werden, die ja wirklich nicht wiederverwendet, sondern so gut wie immer gleich entsorgt werden, wenn man das Obst dann daheim hat. Das war mir schon lange ein Dorn im Auge und daher kann ich diesen Vorstoß mit den Mehrweg-Netzen nur begrüßen und ich hoffe sehr, dass diese sich durchsetzen werden.

Sicher wird das dann wieder eine Weile dauern, bis sich die Leute daran gewöhnen, aber viele Menschen haben es sich ja auch schon angewöhnt, zum Einkaufen einen Beutel oder einen Korb mitzunehmen. Dann wird das mit den Netzen doch auch noch möglich sein und ich hoffe es auf jeden Fall, dass sich das auch noch in anderen Supermärkten so durchsetzen wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:Diese dünnen Plastiktüten sind wirklich ein großes Umweltproblem, weil sie im Gegensatz zu anderen Tüten so gut wie nie wiederverwendet werden und in Gewässern nicht auf den Grund sinken. Nicht, dass sie auf dem Grund die Umwelt nicht verschmutzen, aber dort sind sie für Tiere weniger gefährlich.

Das ist aber eher eine persönliche Einstellungssache, denn auch die dünnen Plastiktüten kann man durchaus mehrfach verwenden. Wenn ich mir ein paar lose Tomaten kaufe und diese in einer solchen Tüte transportiere, dann ist die Tüte zu Hause weder verschmutzt, noch kaputt und ich kann sie für den nächsten Einkauf auch bequem wieder mit in das Geschäft nehmen. Je nachdem wie man mit den Tüten umgeht, geht das durchaus einige Male und anschließend kann man sie immer noch als Mülltüte verwenden. Wobei ich auch da versuche das zu vermeiden wo es eben geht und meistens etwas anderes für das lose Obst oder Gemüse dabei habe, dann brauch ich erst gar keine Tüte nehmen.

Es ist ein absoluter Irrglaube, das Plastik auf dem Grund eines Sees oder Meeres weniger schädlich oder gefährlich für die Tiere ist. Da tut sich im Endeffekt überhaupt nichts, nur das es da unter Umständen andere Tiere trifft. Eine Schildkröte kann sich sowohl im offenen Meer als auch am Grund in einer Plastiktüte verfangen, genauso wie ein Oktopus und andere Tiere. Korallen die mit Plastik eingepackt sind, mögen das auch nicht und sind aber häufig auch Futterquelle für andere Fische, die dann das Plastik auch mitessen. Plastik im Wasser egal wie und wo ist einfach schlecht.

Ich habe schon das Gefühl, dass das Bewusstsein für die Vermeidung von Verpackung steigt. Die Zahl der Leute, die sich ihren eigenen Kaffeebecher am Bahnhof füllen lassen, ist im letzten Jahr definitiv gestiegen, das kann ich schön beobachten.

Aber erstmal ist der Müllberg anhand von Kaffee To Go Bechern enorm angestiegen, obwohl alle wussten, wie viel Müll das produziert, da hat sich nur eine kleine Minderheit Gedanken gemacht. Erst nachdem das auch ein großes Thema in der Presse war, sind einige angefangen umzudenken. Muss denn aber immer erstmal alles von außen vorgegeben werden, was schlecht ist oder falsch läuft?

Aber die Leute, die zu faul und zu bequem sind um ihre eigenen Verpackungen mitzubringen und die auch keine Lust haben über Umweltverschmutzung und Ressourcen nachzudenken wird man glaube ich nur über ihren Geldbeutel bekommen.

Eigentlich ist das ein logischer Gedanken, aber in der Realität bin ich mir da manchmal nicht sicher, wenn man sich mal an der Kasse eines Supermarktes umsieht, wer da zu den kostenpflichtigen Tüten greift oder auch in der Stadt immer noch mit Plastiktüten herumläuft, die man an der Kasse bezahlt hat, dann sind das auch nicht unbedingt die Menschen, wo man meint sie schwimmen im Geld.

Ich finde es gut, wenn solche Netze eingeführt werden und diese auch flächendeckend genutzt werden. Toll fände ich, wenn dann auch jedes Geschäft die gleichen Netze anbietet oder eben alle akzeptiert, so dass auch überall das gleiche Gewicht an der Kasse abgezogen wird. Dann wäre das einfach und unkompliziert, weil man nicht erst nachdenken müsste, in welches Geschäft man welchen Beutel mitnehmen kann.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin mir unsicher, wie ich das Verwenden der Mehrwegnetze finden soll. Ich gehöre zu den Menschen, die sich ihre eigenen Tüten mitnehmen, wenn sie einkaufen gehen. Aber ich gehöre auch zu den Menschen, die diese Tüten auch mal zuhause vergessen und spontan einkaufen gehen. Und in diesem Zusammenhang habe ich bereits beinahe ein Großlager an Taschen, die man mehrfach verwenden kann. So wird es auch mit solchen Netzen bei mir enden und das empfinde ich aber auch wiederum als blödsinnig.

Ich persönlich hoffe nicht, dass die Mandarinen im Netz oder die abgepackten Äpfel verschwinden werden. Ich finde diese verpackten Obstsorten schon ziemlich praktisch und loses Obst ist manchmal auch suboptimal. Vielleicht sollte man die Äpfel in Netze aus Naturfasern verpacken? Das gibt es in manchen Supermärkten auch schon. Die sind abbaubar und niemand muss so einen Beutel mit sich herumschleppen.

Ich versuche Tüten meistens zu vermeiden, aber immer klappt das auch nicht. Besonders wenn ich eher spontan unterwegs bin, ist das nicht möglich. Oft kaufe ich mir dann irgendwo einen Beutel, zumindest für den Transport der Nahrungsmittel. Die kleinen Plastiktüten benutze ich recht selten und ganz ehrlich finde ich es schon unsinnig, wenn Gurken eingeschweißt werden müssen, weil Leute meinen darauf herumzudrücken.

Ehe man die kleinen Tüten verschwinden lässt, sollte man den Leuten teilweise den Umgang mit Obst und Gemüse beibringen. Drücken ja, aber nicht so fest, dass alles kaputtgeht. Weil wenn es nur noch loses Obst und Gemüse gibt, dann sehe ich teilweise mit manchen Produkten echt schwarz. Daher bin ich noch für die abgepackte Ware, weil dort nicht jeder seine Griffel dranhatte und herumgedrückt hat.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12596 » Talkpoints: 13,57 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


StarChild hat geschrieben:Das ist aber eher eine persönliche Einstellungssache, denn auch die dünnen Plastiktüten kann man durchaus mehrfach verwenden.

Klar kann man. Ist nur eine Tatsache, dass es fast niemand macht. Ich glaube nicht, dass das viel mit Einstellungssachen zu tun hat sondern, dass viele Leute auch einfach nicht wissen, was sie mit den Tüten anfangen sollen. Für Mülltüten sind sie auf jeden Fall nicht stabil genug und für die meisten Haushalte auch viel zu klein.
Es ist ein absoluter Irrglaube, das Plastik auf dem Grund eines Sees oder Meeres weniger schädlich oder gefährlich für die Tiere ist.

Es geht aber nicht um Plastik im allgemeinen sondern um diese dünnen Tüten im speziellen. Ich habe mich hier auf einen Beitrag bezogen, in dem unter Anderem darüber berichtetet wurde, wie oft die Tüten in Tieren auftauchen. Eigentlich auch logisch, dass so eine Tüte öfters mit Futter verwechselt wird als zum Beispiel eine Colaflasche oder eine klassische Aldi Tüte. Oder sie wird gar nicht erst gesehen und mit dem Wasser geschluckt.
Muss denn aber immer erstmal alles von außen vorgegeben werden, was schlecht ist oder falsch läuft?

Was heißt "von außen"? Als Kunde bist du ja darauf angewiesen, dass das Unternehmen kooperiert. Wenn der Supermarkt darauf besteht, dass ich meine zwei Birnen in eine Plastiktüte packe kann ich noch so lange darauf hinweisen, dass mein Einkaufsnetz umweltfreundlicher ist. Dann kann ich keine Birnen kaufen. McCafé hat sich total lange geweigert eigene Kaffeebecher aufzufüllen - "Hygienegründe".
Eigentlich ist das ein logischer Gedanken, aber in der Realität bin ich mir da manchmal nicht sicher, wenn man sich mal an der Kasse eines Supermarktes umsieht, wer da zu den kostenpflichtigen Tüten greift oder auch in der Stadt immer noch mit Plastiktüten herumläuft, die man an der Kasse bezahlt hat, dann sind das auch nicht unbedingt die Menschen, wo man meint sie schwimmen im Geld.

Die Tatsache, dass es noch Leute gibt, die Plastiktüten kaufen, bedeutet ja wohl kaum, dass das System mit den kostenpflichtigen Tüten an der Realität gescheitert ist. Hier sind das eh sehr wenige, was aber auch an dieser grün-alternativen Stadt und der Studentendichte liegen kann.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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