Werden menschliche Erbkrankheiten aussterben?

vom 03.08.2017, 04:55 Uhr

Ich habe gelesen, dass es Wissenschaftlern gelungen ist, menschliche Embryonen von Erbkrankheiten zu befreien mit Hilfe einer Genschere. Angeblich soll diese Veränderung dann über Generationen hinweg vererbt werden.

In dem Artikel steht auch, dass es über 10.000 bekannte Erbkrankheiten gibt, wobei aber nicht alle Leiden behandelbar oder heilbar sind. So gesehen wäre es ja schon gut, wenn man den Menschen dann helfen könnte. Allerdings sehe ich das dennoch kritisch. Denn wenn es keine solche Krankheiten mehr gibt, wird es auch keine Fortschritte in der Wissenschaft mehr geben um diese Krankheiten therapieren oder heilen zu können.

Wie seht ihr das? Werden Erbkrankheiten eines Tages aussterben? Wird diese Genschere dann immer zum Einsatz kommen oder nur bei künstlicher Befruchtung? Haltet ihr es für positiv, wenn es keine Erbkrankheiten mehr geben würde oder hat das einen negativen Beigeschmack?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Menschliche Erbkrankheiten werden niemals aussterben, weil diese letztlich ja auch durch Genmutationen entstehen und diese gibt es stets und ständig. Allerdings denke ich, dass man theoretisch sehr nah an diese Zukunftsvision herankommen kann. Es würde jedoch Jahrzehnte dauern, bis man alle Embryonen erfolgreich von allen bekannten Genkrankheiten befreit hätte. Zudem weiß man auch nicht, welche Auswirkungen eine derartige Beschneidung hätte.

Es stellt sich jedoch die Frage, ob ein solcher Einschnitt ethisch vertretbar ist. Schließlich kann man argumentieren, dass diese Operation ein weiterer Schritt zum perfekten Menschen ist. Wie lange soll das Individuum denn noch leben? Ohne Erbkrankheiten und mit der heutigen Medizin wären die 100 Jahre sicherlich keine großartige Besonderheit mehr. Ich denke nicht, dass dieser Weg sonderlich wünschenswert ist.

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» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn man Erbkrankheiten ausrotten kann bevor sie überhaupt entstehen, braucht man doch keine wissenschaftlichen Fortschritte mehr in der Therapie. Ich meine, es beschwert sich doch auch niemand, dass heute viel zu wenig darüber geforscht wird wie bestimmte Infektionskrankheiten am besten zu therapieren sind, die fast ausgestorben sind seit es die passenden Impfstoffe gibt.

Bei der ständig wachsenden Bevölkerung auf diesem Planeten, brauchen wir aber eigentlich wirklich keine neuen Methoden mehr mit denen noch mehr Menschen noch länger leben und noch mehr Ressourcen verbrauchen werden. Eigentlich müssten wir unsere Energie auf die Erforschung von Verhütungsmethoden richten die dafür sorgen, dass menschliche Fortpflanzung, die über die Erhaltung der Art hinaus geht, nicht mehr möglich ist. Aber da würde die "Ethik" auch direkt losschreien.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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