Werden kleine Geschenke in der Beziehung irgendwann nervig?

Eine Freundin von mir ist seit fünf Jahren mit ihrem Freund in einer Beziehung. Dieser bringt ihr häufiger mal kleine Geschenke mit, mit der er ihr eine Freude machen möchte. Das Problem an der Sache ist allerdings, dass sich meine Freundin inzwischen nicht mehr darüber freut. Häufig sind es nämlich kleine Figuren wie Herzchen und jede Menge Kuscheltiere. Es hat sich inzwischen eine beträchtliche Anzahl an Kuscheltieren angesammelt, die sich teilweise schon in Kisten verstaut hat.

Sie hat ihrem Freund schon mal vorgeschlagen, ihr einfach Blumen zu schenken. Das fand dieser aber nicht so gut. Er meinte nur, dass das Verschwendung sei, da die Blumen schnell eingehen würden. Kennt ihr das, wenn euch kleine Aufmerksamkeiten irgendwann nerven, da sich immer mehr Krempel ansammelt? Wäre es nicht angemessener, etwas zu verschenken was verkonsumiert werden kann oder Schnittblumen, die irgendwann eingehen?

Die Geschenke an sich sind doch gar nicht das Problem. Der Haken ist hier eher, dass der Schenker das schenkt, mit er sich gut fühlt. Er sucht die Sachen danach aus, dass sie ihn glücklich machen. Um den Beschenkten geht es gar nicht. Das finde ich grundsätzlich nicht angenehm unabhängig davon, ob die Beziehung 3 Tage oder 30 Jahre alt ist. Aber so einen emotionalen Egoisten, der mich nicht einschätzen kann, hätte ich niemals länger an meiner Seite. Gute kleine Gaben dagegen machen den Beschenkten auch nach vielen Jahren glücklich.

Beziehungen mit Männern, die solchen Kitsch verschenken, haben bei mir nie lange gehalten. Ich kann mit den ganzen romantischen 0815 Klischees nichts anfangen, ich fühle mich für Kuscheltiere zu alt und finde den ganzen Plastikkram in Herzform einfach nur hässlich. Das passt einfach nicht, wenn ein Mann denkt, dass solche Sachen zu einer Beziehung dazu gehören.

Gegen kleine Geschenke, die zu mir passen, habe ich aber absolut nichts. Die finde ich auch nach jahrelanger Beziehung immer noch schön. Aber ich bin eben mit einem Mann zusammen, der mir keine Herzpralinchen zum Valentinstag schenkt sondern einen Stapel Schokoladentafeln, weil ich mal zum Spaß ausgerechnet habe, wie viel leckere Schokolade man zum Preis von diesen dummen Pralinen kaufen könnte.

Ich freue mich über solche kleinen Geschenke auch noch nach langer Zeit und vergebe selbst gerne welche, aber sie sollten dann schon Sinn machen und für den Partner auch einen gewissen emotionalen Wert haben, ohne dass es irgendetwas ist, das einfach was mit Herzchen oder Niedlichkeit zu tun hat. Nach dem zehnten Stofftier, sollte ich nicht gerade eine Sammlung betreiben, wäre es mir auch zu viel. Mit Herzchen-Dingen kann ich generell nicht so viel anfangen, es sei denn, es ist ein essbares Herz, das wird ja dann auch gleich verwendet.

Blumen wären mir da dann auch lieber, diese stellen eine Weile lang eine schöne Dekoration da und im Nachhinein kann man sich auch noch pressen. Ich habe eine Schachtel voll der Blüten, die ich schon erhalten habe und finde es schön diese so aufzubewahren.

Ich stimme cooper75 zu, die zahlreichen Geschenke an sich stellen eigentlich kein Problem da, dafür aber, dass diese scheinbar ohne große Gedanken ausgewählt werden. Hauptsache etwas schenken, scheint hier die Devise zu sein. Das kann zwar auch süß sein, aber was für einen Sinn hat es den Partner mit solchen Sachen zu überschütten, wenn sie nach der Überraschung des Geschenks nicht mehr wirklich etwas darstellen?

Ich kann deine Freundin gut verstehen, dass sie es nicht möchte, dass sich noch weiterhin Krempel ansammelt. Das würde mich sicher auch schnell nerven, weil ich es gar nicht mag, wenn man dann so viel Kram im Regal hat, mit dem man nichts anfangen kann. Und vor allem finde ich es auch schade, wenn der Schenker dann nicht zuzuhören scheint.

Deine Freundin scheint es ja doch schon mal gesagt zu haben, dass sie das nicht möchte, aber vielleicht hat sie das auch zu sehr durch die Blume gesagt, indem sie eben etwas anderes vorgeschlagen hat, was er schenken kann. Ich denke, dass ich das durchaus direkter sagen würde, dass ich das nicht möchte. Vielleicht würde er sich dann ja mal Gedanken um Geschenke machen, die besser zu der Beschenkten passen.

Ich glaube nicht, dass man ebenso genervt wäre, wenn es eben die "richtigen" Geschenke wären in der Beziehung. Jeder Mensch reagiert irgendwann genervt, wenn er andauernd Geschenke bekäme, mit denen er so gar nichts anfangen kann. Das habe ich schon in deinem anderen Beitrag zum Thema Dekoration geschrieben. Ich bekomme ab und zu kleine Geschenke von meinem Partner, wenn auch nicht regelmäßig.

Ich kann mit diesen kleinen Geschenken aber auch etwas anfangen. Ich habe zum Beispiel mal ein Überraschungsei geschenkt bekommen, weil er eben weiß, dass ich die Schokolade so toll finde. Die Überraschung selbst wird total vernachlässigt von mir, aber die Schokolade ist traumhaft. Gegen solche Geschenke ist doch nichts einzuwenden finde ich.

Was anderes wäre es, wenn ich ständig Blumen, kitschige Dekoration in Herzform oder Plüschtiere geschenkt bekommen würde. Denn mit allen drei Sachen kann ich so gar nichts anfangen und da wäre ich früher oder später auch genervt. Ich finde, dass die kleinen Geschenke auch zum Beschenkten passen müssen, sonst kann man sich das doch gleich sparen, weil das sonst nur Frust schafft auf die Dauer.

Ich glaube, dass es hier auch nicht um das Schenken an sich geht, sondern um die Art der Geschenke und die Häufigkeit. Ich finde kleine Geschenke in der Beziehung ganz süß und schön, solange so etwas nicht täglich vorkommt und solange ich mich auch wirklich über die Geschenke freuen kann. Das muss dann auch nichts Teures sein, sondern kann eine Tafel Schokolade zwischendurch sein, ein selbstgepflückter Wiesenblumenstrauß oder etwas in der Art.

Geschenke zwischendurch sollten doch auch etwas Besonderes bleiben und das sind sie nicht, wenn man ständig etwas geschenkt bekommt. Wenn man irgendwann schon erwartet oder damit rechnet, wieder etwas zu bekommen, dann ist die Überraschung dahin und irgendwann freut mich sich dann auch nicht mehr so sehr, weil es eben alltäglich geworden ist und man sich daran gewöhnt hat.

Wenn man dauernd irgendwelche Kuscheltiere geschenkt bekommt, mit denen man nichts anfangen kann, dann ist es ja nicht weiter verwunderlich, wenn man solche Geschenke nervig findet. Man weiß nicht wohin mit dem Zeug und ärgert sich darüber, dass der Partner sein Geld für so etwas ausgibt und nicht für etwas Sinnvolles.

Da muss man aber einfach mit dem Partner reden und ihm ganz offen sagen, wie man dazu steht. Sonst wird es ja nicht anders und besser werden. Und weshalb sollte man ihn denn im Glauben lassen, man fände solche Geschenke toll? Dann wird er ja nie aufhören. Doch wenn er so etwas trotzdem weiterhin verschenkt, auch wenn er weiß, dass man sich nicht darüber freut, kann ich das nicht nachvollziehen.