Werden Erwachsene von Kinderportionen satt?
A ist zur Zeit auf einer Art Diät. Sie isst nur noch Kinderportionen. Sie meint, dass sie den Teller gut schaffen würde und so ihrem Gehirn vorgaukeln würde, sie hätte viel mehr gegessen als sie tatsächlich gegessen hat. Sie hat wohl irgendwo mal gelesen, dass das eine gute unbewusste Diät wäre und dass man so unbemerkt abnehmen würde ohne auf etwas verzichten zu müssen.
Ich musste noch nie Gewicht verlieren, daher kann ich nicht beurteilen, ob diese Methode überhaupt funktioniert. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass man durch die Größe der Portion nicht satt wird und noch weiter essen möchte. Nur weil der Teller leer ist, muss ich ja noch lange nicht satt sein, je nachdem wie mickrig die Portion ist.
Was meint ihr? Werden Erwachsene von Kinderportionen überhaupt satt? Kann diese Diät überhaupt funktionieren oder ist das nur Wunschdenken?
Die Größe der Teller hat tatsächlich einen Einfluss auf die gegessene Menge. Ein kleiner Teller mit schmalem Rand lässt die Portion üppiger wirken. Das beeinflusst nicht den echten Hunger, aber der Appetit ist, der einen trotz Sättigung weiter essen lässt, ist besänftigt. Außerdem wirkt wenig Essen auf großen Tellern nicht überzeugend. Man glaubt nicht satt zu werden und das ist dann auch so. Es wird quasi zur selbst erfüllenden Prophezeiung.
Grundsätzlich gilt, dass wir mehr essen, wenn mehr auf dem Teller ist. Zufrieden wäre man auch mit weniger. Ein Bonbonglas ist auch so ein Beispiel dafür, dass wir essen, was wir sehen. Eine Tüte der Lieblingssorte im Schrank hält viel länger als die identische Menge in einem Glas, an dem wir ständig vorbeikommen.
Es kommt ja auch darauf an, wie viel Hunger man hat. Wenn ich nicht so hungrig bin, dann bin ich nach einer Kinderportion natürlich schon satt. Noch dazu kommt es ja auch darauf an, was für Portionen man sonst eher gewöhnt ist und was für eine Statur man hat. Je nachdem, wird man von Kinderportionen eher satt oder eben nicht.
Ein Bär von Mann, der sonst immer zwei bis drei Teller auf einmal isst und der riesigen Hunger hat, wird wohl kaum von einer Kinderportion satt werden. Eine zierliche Frau, die auch sonst nicht die größten Portionen isst und auch nicht so viel Hunger hat, wird ja schon eher von einer Kinderportion satt werden können. Es kommt immer auf die jeweilige Person drauf an.
Es kommt auch immer darauf an, was man gemacht hat. Habe ich vorher einen ganzen Tag einen Umzug gestemmt und mich stark körperlich beansprucht, dann wird man von einer Kinderportion auch nicht satt. Selbst das Sättigungsgefühl wird davon nicht beeinflusst. Wenn man jedoch nur in der Uni saß, dann reichen kleinere Portionen auch schon.
Allgemein funktioniert es zwar recht gut mit den kleineren Portionen auf den Tellern, aber auch nur wenn man konsequent genug ist. Denn es gibt nichts, wenn man bei den Hauptmahlzeiten auf Kinderportionen mit kleinen Tellern setzt und sich zwischen drinnen mit Chips, Süßigkeiten, Schokolade und anderen Lebensmitteln vollstopft. Auch ist die Wahl der Getränke nicht ganz ohne, alleine wenn man alles mit Zucker beim Getränk weglässt spart man einiges an Kalorien und kann dadurch schon Gewicht abnehmen.
Es kommt auch auf die Wahl vom Gericht drauf an, aktuell ist Spargelzeit somit landet das auch oft auf den Tellern. Mit einer Kinderportion Spargel mit Sauce und Schnitzel liegt man immer noch über dem Tatsächlichen Grundverbrauch, wenn man das aufgegessen hat. Ohne Umstellung des eigenen Lebens mit Sport wird das meiner Meinung nach nichts. Zudem Abnehmen alleine mit der Ernährung ohnehin quatsch ist gerade wenn es um mehr Gewicht geht, welches weg soll. Dann hängt hinterher alles und sieht optisch auch wenig ansprechend aus.
Man muss immer den eigenen Grundbedarf an Kalorien sehen und was man dann zusätzlich noch verbraucht hat. Bei einer Diät möchte man ja abnehmen, muss also kalorienmäßig rückläufig sein, von daher sind Kinderportionen sicherlich ganz gut. Zumal man optisch den Effekt hat, dass das Gehirn denkt, dass man viel hätte und man dennoch nur wenig isst.
Ich bin kein Freund irgendwelcher Diäten. Man muss sich gesund ernähren und Sport treiben andere Dinge bringen langfristig nichts und ich denke, dass man auch bei dieser Diät auch wieder rückfällig wird und extremen Hunger bekommen wird auf Dauer, wenn man immer nur so isst.
Ramones hat geschrieben:Man muss sich gesund ernähren und Sport treiben andere Dinge bringen langfristig nichts und ich denke, dass man auch bei dieser Diät auch wieder rückfällig wird und extremen Hunger bekommen wird auf Dauer, wenn man immer nur so isst.
So so, muss man das? Gesunde Ernährung und Sport sind gut für den Kreislauf. Tatsächlich nimmt man damit ohne Diät aber zu. Und natürlich treibt Sport den Energiebedarf in die Höhe, aber das ist nur ein anfänglicher Effekt. Danach pendelt sich der Bedarf auf einem höheren Niveau ein, das im Verhältnis zur Aktivität ernüchternd niedrig ist.
Ob man nun aber mit oder ohne Sport für einen Mangel an Energie sorgt, um abzunehmen, das ist dem Körper egal. Er reagiert immer mit Hunger und passt den Stoffwechsel an die vermeintlich schlechte Versorgungslage an. Zig Studien zeigen, dass man von Sport und gesunder Ernährung allein nicht dünner wird.
Von dieser Methode habe ich auch schon gehört, aber da ich noch nie eine Diät machen musste, kann ich nun nicht sagen, ob es auch so funktioniert. Aber vorstellen kann ich es mir schon, dass man sich mit einem kleinen Teller, den man gut füllt, schon überlisten kann, dass man das Gefühl hat, eine ganze Portion gegessen zu haben. Da ich selber auch oft von Kinderportionen satt werde, denke ich schon, dass diese Diät auch funktionieren kann, wenn man sich selber davon überzeugt, dass man satt ist, wenn der Teller leer ist.
Ja, ich denke schon, dass erwachsene Personen von Kinderportionen satt werden können. Wahrscheinlich gleicht sich das einfach auch mit dem Frühstück und Abendessen aus. Im Moment sehe ich es öfters, dass Menschen beispielsweise fünf kleine Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen, aber warum auch nicht?
Ich denke, dass es alles eine Sache der Gewöhnung ist. Wenn man nie besonders viel isst, dann wird man auch von Kinderportionen satt und kann nicht so viel in sich hineinstopfen, weil sonst der Magen weh tut. Und die meisten Menschen finden es nicht angenehm, wenn man sich überfrisst.
Ich habe auch schon gehört, dass die Tellergröße Einfluss auf die Größe der Portion hat, die man isst. Daher kann ich mir schon vorstellen, dass da was Wahres dran ist, was deine Bekannte gerade ausprobiert.
Auch kann ich bestätigen, dass man von Kinderportionen satt werden kann. Ich schaffe nie große Portionen und wäre manchmal im Restaurant froh, wenn ich dort auch eine Kinderportion für mich bestellen könnte. Irgendwann gewöhnt sich der Magen auch an kleinere Mengen und man kann dann auch nicht mehr so viel essen. Das habe ich selbst auch bei mir mal so festgestellt.
Ich habe generell ein Problem mit dem Begriff "Kinderportion", denn darunter kann ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich ein einheitliches Maß vorstellen. An welcher Altersgruppe soll man sich da orientieren? Kindergartenkinder werden wahrscheinlich nicht so viel schaffen wie Kinder, die schon ins Gymnasium gehen; aber andererseits kenne ich auch Kinder, die Teller nach Teller in sich hineinschaufeln und trotzdem danach noch ein Eis essen können. Sinnvoller fände ich daher einen Ausdruck wie "halbe Portion", das erscheint mir irgendwie greifbarer.
Ob man als Erwachsener von einer reduzierten Menge satt wird, hängt meiner Meinung nach allerdings sowieso von zahlreichen Faktoren ab. Zum einen wäre da die Mahlzeit selbst. Ein Nudelauflauf macht mich länger und eher satt als eine Suppe, selbst wenn ich nur die Hälfte von dem essen würde, was ich gewohnt bin. Auch das Aktivitätsniveau am jeweiligen Tag, die Menge der anderen Mahlzeiten und Zwischensnacks sowie die Trinkmenge beeinflussen den Appetit und die Menge, die man isst.
Ich denke schon, dass man auch mit einer reduzierten Portion zurechtkommt, wenn man sich das bewusst zum Ziel setzt und sich eine Weile daran gewöhnt, aber es wird immer noch so bleiben, dass es an manchen Tagen besser und an manchen weniger gut funktioniert. In Hungern und Verzicht sollte das dennoch nicht ausarten. Lieber sollte man zusehen, dass man bei weiterhin bestehendem Hunger vielleicht noch zu einem kleinen Nachschlag oder zu einem Beilagensalat greift, um den Magen gefüllt zu bekommen.
Dass man seine Essensmenge reduzieren kann, wenn man sich von vornherein kleinere Teller oder weniger Speisen nimmt, glaube ich schon, aber letztendlich ist es wichtig, Zufuhr und Verbrauch von Nährstoffen und Kalorien vernünftig auszubalancieren.
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