Werden E-Autos sich nicht durchsetzen?
Diese Behauptung stellte der milliardenschwere Unternehmer Stihl auf. Er meinte, dass Elektroautos nur etwas für die Stadt seien und Transportfahrzeuge und Überlandfahrten weiterhin mit normalen Fahrzeugen geleistet werden müssen. Angesichts der bisherigen Entwicklung der Elektroautos halte ich die Vorstellungen der Bundesregierung im Bezug auf Elektromobilität für viel zu zweckoptimistisch. Glaubt jemand von euch, dass diese Ziele realistisch sind?
Gerade Stihl hat große Erfahrungen im Gabelstaplerbau. Insofern sollte einem eine derartige Prognose aus dem Munde eines Weltmarktführeres doch ein wenig zu denken geben. Die Gabelstapler werden zum größten Teil mit als aus der Not zur Tugend gemachten Gegengewichten aus schweren Batterien angetrieben. Ein Elektroauto braucht demhingegen keine Gegengewichte. Im Gegenteil, das Hauptgewicht und der damit verbundene Verlustfaktor ist die mehrere hundert Kilo schwere Batterie, oder wenn man es so will, der Akkumulator. Man könnte polemisch formulieren, ein E-Auto-Fahrer fährt seinen Akku spazieren und verbraucht damit unnötig Energie, die mit einer anderen Technologie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eingespart werden könnte. Und fahren Sie einmal mit der "Batterie" eines Staplers auf der Autobahn. Ich bin gespannt, wie weit man damit käme.
Die Frage wird ja sein ob man beim Preis mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor konkurrieren kann und vor allem ob man die Reichweiten dementsprechend erweitern kann, dass man auch problemlos an die 1.000 Kilometer herankommt oder meinetwegen auch 700-800 Kilometer. Nur damit dürften E-Autos auch für Überlandfahrten und lange Urlaubsfahrten attraktiv werden.
Ganz ehrlich denke ich ja, dass E-Autos für den Stadtverkehr eigentlich der völlig falsche Weg sind. Sie lösen ja keine wirklichen Probleme. Deswegen gibt es innerstädtisch nicht mehr Parkplätze und die Straßen sind weiter verstopft. Gerade für Kurzstrecken gibt es doch eigentlich mit dem öffentlichen Nahverkehr viel sinnvollere Alternativen auf die man sich konzentrieren sollte. Hier sollte eigentlich auf keinen Fall das Hauptaugenmerk für andere Antriebe gelegt werden, wenn man am Verkehrsaufkommen nichts ändert.
Ich sehe das eher andersherum. In den meisten Städten wird es ziemlich schwer bis unmöglich werden die Ladeinfrastruktur für eine größere Menge E-Autos auszubauen. Dafür sind die Netze nicht ausgelegt und dafür gibt es auch einfach nicht genug Platz. In dünner besiedelten Regionen ist das dagegen relativ einfach. Du lässt dir eine Steckdose in die Garage bauen oder produzierst den Strom auf dem Garagendach direkt selber.
Ich halte Elektroautos generell für keine besonders gute Idee. Wenn wir darüber nachdenken fossile Brennstoffe durch Strom zu ersetzen wäre es so viel einfacher wenn wir das in den Häusern machen würden. Also Stromheizung statt Ölheizung. Aber die Autoindustrie hat so eine große Lobby und so viel Einfluss auf die Politik, da ist doch klar, dass man sich über neue Mobilitätslösungen ganz ohne Autos keine Gedanken macht.
Cloudy24 hat geschrieben:In dünner besiedelten Regionen ist das dagegen relativ einfach. Du lässt dir eine Steckdose in die Garage bauen oder produzierst den Strom auf dem Garagendach direkt selber.
Na die Infrastruktur dafür zu bauen ist ja generell einfach. Die Steckdosen sind ja da. Zusätzliche Starkstromdosen brauchst du ja nur, wenn du schnell aufladen willst. Aber wann steht denn schon einmal das Auto nur mal eine halbe Stunde in der Garage? Das dürfte also rein praktisch gesehen das kleinere Problem sein.
Aber wenn ich auf dem Land wohne, dann fahre ich eben in der Regel keine 10 Kilometer zur Arbeit, sondern ganz gerne mal 100 Kilometer für eine Strecke. Bei Hin- und Rückfahrt kommen da also heutige E-Autos ganz schnell an ihre Grenze, erst Recht wenn man etwas flotter fährt und noch den ein oder anderen Verbraucher an hat. Die teilweise angegebenen Reichweiter von 400 Kilometer und mehr schaffen doch in der Realität nur die wenigsten Autos. Aber gerade eben auf dem Land braucht man die Autos, weil der öffentliche Nahverkehr dort schlecht ist.
Wenn wir darüber nachdenken fossile Brennstoffe durch Strom zu ersetzen wäre es so viel einfacher wenn wir das in den Häusern machen würden. Also Stromheizung statt Ölheizung.
Aber das kannst du doch problemlos machen. Ich habe mir bei unserem Neubau gleich eine entsprechende Heizungsanlage einbauen lassen und heize mit Strom. Der kostet zwar auf eine Kilowattstunde mehr, ich brauche aber dank moderner Technik viel weniger. Und das was du forderst wird ja auch so gemacht. Wärmepumpen werden gefördert und durch die CO2-Abgabe wird das Heizen damit billiger als bei Gas- oder Ölheizungen. Und diese Heizungsarten werden ja nach und nach abgeschafft oder reglementiert. Also da passiert schon etwas.
Ich denke eben nur generell ließe sich im Verkehr viel mehr erreichen, wenn wir unser primäres Augenmerk nicht darauf richten würden, wie Verkehr umweltfreundlicher werden kann, sondern wie wir den Verkehr reduzieren können. Ich meine am Ende des Tages mag man mit E-Autos vielleicht auch CO2 einsparen. Aber was wäre denn möglich, wenn man gerade in den Städten den Verkehr massiv reduzieren würde. Und so richtig verstehe ich eigentlich nicht, warum das nicht gehen sollte.
Größere Städte haben Busse, Straßenbahnen, S-Bahnen, Wegstrecken bei denen das Auto nicht einmal warm wird. Hier werden doch überwiegend unnötige Strecken gefahren. Und hier hat man vielerorts ja auch was die Infrastruktur angeht schon viele gute Alternativen zum Auto, egal mit welchem Antrieb das fährt. Da ist es doch einfacher noch ein paar Züge und Busse zu kaufen, als auf Gedeih und Verderb jetzt die E-Autos so zu subventionieren, dass man da noch tausende Euro in jedes Auto reinstecken muss als Staat.
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