Werbung vor dem Zusteller in den Müll werfen?
Meine Nachbarin hatte heute morgen Ärger mit einem Zusteller. Dieser hat Prospekte der katholischen Kirche vorbeigebracht und eingeworfen. In diesem Moment war allerdings meine Nachbarin vor der Tür und öffnete diese. Sie drückte dem Zusteller die Broschüren wieder in die Hand und meinte, dass hier keiner sowas lesen würde und sie keine Lust darauf hätte, dass die Sachen wieder im Flur rumfliegen, bis sich jemand erbarmt und sie entsorgt.
Der Zusteller fand das nicht akzeptabel und wollte die Broschüren wieder einwerfen. Es kam dann zu einem kurzen Streit und am Ende warf meine Nachbarin die Sachen vor den Augen des Zustellers in die Papiermülltonne, wo dieser sie nicht mehr herausholen konnte. Ich selbst finde es eigentlich nicht verkehrt und hätte dem Zusteller auch direkt gesagt, dass er es lassen soll. Das sollte er akzeptieren. Andernfalls aber hätte ich die Sachen wahrscheinlich lieber später entsorgt, damit er das nicht sieht. Wie findet ihr die Reaktion meiner Nachbarin? Würdet ihr das auch tun oder hättet ihr Mitleid, mit dem Zusteller?
Ich weiß nicht, wie ich gehandelt hätte, aber ich kann deine Nachbarin durchaus verstehen, wenn ich es auch nicht wirklich verstehe, dass sie ja nicht nur für sich selber, sondern auch für die Nachbarn gesprochen hat, wenn sie sagt, dass niemand im Haus das lesen würde. Wenn sie das sicher sagen kann und es von allen Nachbarn weiß, dann ist das sicher in Ordnung, aber sonst sollte man so etwas nicht einfach so über den Kopf der Menschen hinweg entscheiden.
Aber wenn sie sicher ist, dann ist es eine Sache, die der Zusteller akzeptieren sollte. Dann hätte er die Zeitschriften wieder mitnehmen und in der Kirche auslegen können oder so. Wenn es doch klar ist, dass in dem Haus niemand die Hefte lesen möchte, sollte er das akzeptieren und vermerken, damit auch zukünftig keine Lieferung erfolgt, wenn nicht gerade neue Mieter einziehen. Aber so hat der Zusteller durch seine sture Haltung dazu beigetragen, dass auch niemand anders mehr diese Zeitschriften lesen kann.
Barbara Ann hat geschrieben:Aber wenn sie sicher ist, dann ist es eine Sache, die der Zusteller akzeptieren sollte.
Aber er kann doch nicht sicher sein, dass sie Recht hat. Egal, wie sicher sie sich selber ist. Meiner Meinung nach darf sie nicht entscheiden, was anderen Leuten in den Briefkasten geworfen wird. Aber als Zusteller hätte ich gar keine Lust auf so eine Diskussion. Dann bekommen halt ein paar Wohnungen die Zettel nicht.
Dass sie die Broschüren nun vor ihm in die Mülltonne geworfen hat, finde ich nur konsequent. Wenn sie sich schon deshalb streiten will, dann kann dieser letzte Akt auch vor den Augen des Zustellers passieren. Daran sehe ich nichts Verwerfliches. Zumindest nicht verwerflicher als der Rest.
Ja, du hast recht, darüber habe ich nicht nachgedacht. Selbst wenn diese Frau mit all ihren Nachbarn gesprochen hat und sicher weiß, dass niemand diese Zeitschriften lesen möchte, dann hat sie dafür keinen Beleg, den sie dem Zusteller geben könnte. Ich kann auch ehrlich nicht sagen, wie ich als Zustellerin gehandelt hätte. Aber in dem Moment nach dem Streit hätte ich vermutlich nicht versucht, die Werbung in den Kasten zu stecken.
Ich bin mir gerade nicht sicher ob es so war wie es sich anhört, aber es hört sich an als hätte sie nicht nur ihr Prospekt entsorgt sondern für das ganze Haus. Wenn es nur ihre Werbung war finde ich es in Ordnung, wenn es für mehrere im Haus war, finde ich dies nicht in Ordnung, denn vielleicht hätte doch jemand Interesse daran gehabt. In einem Haus mit mehreren Parteien soll dies ja doch einmal vorkommen, dass es doch jemanden gibt den dies interessiert.
War es wirklich nur ihre Werbung finde ich es in Ordnung wenn sie diese auch vor dem Zusteller in den Müll wirft. Immerhin ist es ihre Entscheidung was sie mit der Werbung macht die für sie bestimmt ist. Ich finde da sollte dann auch kein Zusteller etwas dagegen haben. An sich fände ich es dann ganz gut wenn er es gleich zurück nehmen würde. Wenn es allerdings für mehrere Parteien war kann ich verstehen das er es nicht akzeptiert hat und es doch versucht hat einzuwerfen.
Am einfachsten ist es natürlich wenn man einfach auf seinen Briefkasten schreibt, dass man keine Werbung möchte. Daran sollte sich dann natürlich auch der Zusteller halten. Hat man dies nicht auf seinem Briefkasten stehen, ist es nun einmal so, dass man dann eben auch Werbung eingeworfen bekommt, auch wenn man diese vielleicht gerade nicht gebrauchen kann.
Finde ich jetzt eigentlich nicht in Ordnung, wer keine Werbung will, soll halt dementsprechenden Aufkleber anbringen, der Zusteller macht schließlich nur seine Arbeit und wenn er mit übrig gebliebenen Flyern zurückkommt, wird er eventuell noch bestraft, ich meine sie werden selbst bei zu wenig verteilten Paketen bestraft, daher ist das durchaus denkbar. Aussenden hat sich die Nachbarin theoretisch strafbar gemacht, da sie keine fremde Post einfach so entsorgen darf.
Klasse Aktion auf der einen Seite, auf der anderen natürlich auch ein Eingriff in die Meinung von anderen aus dem Haus. Wer weiß, ob nicht jemand doch eins der Blättchen lesen mag und nun nicht mehr kann!
Ein Schild mit dem Hinweis, dass keine Werbung eingeworfen werden darf, wäre die Lösung, oder explizit dieses Kirchenblatt nicht gewünscht ist! Sollte der Zusteller dies trotzdem machen, dann könntet ihr euch bei der Kirche beschweren. Aber die Frage ist, ob sich der Zusteller eh noch mal an euer Haus traut!
Ich persönlich bin hier der Meinung, dass man dreierlei Dinge unterscheiden beziehungsweise beachten sollte, bevor man sich zu dieser Geschichte ein Urteil bildet. Erstens: Hat die Gute nur ihre Broschüren in den Müll geworfen, oder auch die Broschüren, welche für ihre Nachbarn bestimmt waren? Zweitens: Wie hat sie sich dem Postboten gegenüber verhalten? Hat sie ihn womöglich einfach nur blöd angemacht, weil dieser ihr Broschüren in den Briefkasten geworfen hat, obwohl dieser gar nicht wissen konnte, das sie solche Werbung nicht möchte? Und drittens: Hat sich eventuell der Postbote falsch verhalten, weil er trotz Hinweisen auf den Briefkästen, seine Prospekte eingeworfen hat?
Ich würde es nicht rechtens finden, wenn meine Nachbarn für mich entscheiden würden, was in meinen Briefkasten gelangt und was nicht. Wenn auf meinem Briefkasten kein Hinweis zu finden ist, hat meine Nachbarin also auch nicht darüber zu entscheiden ob mir ein Postbote Broschüren und oder Werbung in den Briefkasten schmeißt. Auf der anderen Seite würde ich es natürlich begrüßen, wenn meine Nachbarn die Postboten aber eben auf solch einen Hinweis aufmerksam machen würden, sofern er denn vorhanden wäre. Hier muss man also ganz deutlich unterscheiden, ob solche Hinweise an den Briefkästen befestigt sind oder nicht.
Hier kommen wir eben auch schon zum zweiten Punkt. War denn ein solcher Hinweis vorhanden? Selbstverständlich kann ich einen Postboten nicht rüde angehen, wenn er nur seiner Tätigkeit nachgeht und auch gar nicht wissen kann, dass ich solche Broschüren nicht möchte, weil kein Hinweis am Briefkasten angebracht ist. Solche Dinge kann man nämlich freundlich klären. Am Besten ist eben besagter Hinweis auf dem Briefkasten. Ansonsten kann man dem Postboten immer noch freundlich sagen: "Sorry, ich habe zwar keinen Werbehinweis auf meinem Briefkasten. Diese Broschüren benötige ich trotzdem nicht. Und unterlassen Sie es auch bitte fremde Briefkästen zuzumüllen, die solch einen Aufkleber haben." Hier macht der Ton die Musik.
Was den dritten Punkt anbelangt, ist die Sache meiner Meinung nach eindeutig. Sollte sich der Postbote falsch verhalten haben und absichtlich, trotz vorhandener Hinweise, seine Broschüren eingeworfen haben, so hätte ich ihn auch zurecht gewiesen. Und wenn er dreist weitergemacht hätte, so hätte ich mir auch die Broschüren gepackt und sie in den Müll befördert. Des Weiteren hätte ich ihm auch deutlich gemacht, dass ich mich mit seinem Vorgesetzten in Verbindung setzen werde.
Also ich habe das jetzt so verstanden, dass es nur um ihre eigene Broschüre ging. In dem beschrieben Fall steht ja nirgendwo, dass sie für alle Nachbarn gesprochen hat oder alle anderen Broschüren auch weggeworfen hat.
Ich finde, das war eine gute Aktion von ihr. Sie wollte dem Zusteller ja die Broschüren wieder geben, dann hätte er die halt woanders eingeworfen. Das ist dann eher sehr frech von dem Zusteller, dass er die wieder in ihren Briefkasten werfen wollte. Das hat er dann nicht zu machen sondern soll es sein lassen. Er muss das halt akzeptieren, dass die Frau die Broschüre nicht haben möchte.
Wer nicht hören will, muss eben fühlen. das ist so. Wenn man klar kommuniziert hat, dass man etwas nicht möchte, aber die andere Person kapiert es nicht, muss man ja irgendwie demonstrativ seinen Standpunkt erklären. Ich habe auch schon irgendwelche Flyer auf der Straße aufgedrängt bekommen, die ich gar nicht haben wollte und habe sie dann direkt vor der Nase des Verteilers in die nächste Mülltonne geworfen. Wie gesagt, wer nicht hören will, muss fühlen. Ist mir dann auch egal, was mit dem Papier passiert.
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