Wer soll alles Flüchtlingshelfer werden dürfen?

vom 19.09.2015, 17:47 Uhr

In Frankfurt kam es zu massiven Konflikten unter Flüchtlingshelfern, als sich anscheinend islamistisch orientierte Jugendliche unter die Flüchtlingshelfer mischten. Da stellen sich schon einige Fragen. Wer darf zum Beispiel alles Flüchtlingshelfer werden? Wie und von wem werden diese überprüft? Können sich auch rechte Extremisten darunter mischen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe mich vor kurzem bei einer Organisation gemeldet, die Paten für Flüchtlinge sucht. Man bekommt dann Kinder und Jugendliche denen man Deutsch beibringen kann, denen man die Stadt oder die Uni zeigen kann und die man auch anderweitig unterstützt. Dafür musste man aber auch ein polizeiliches Führungszeugnis abgeben und man wird zu einem persönlichen Gespräch geladen.

Mein Termin steht noch an, ich kenne aber Leute, die solche Gespräche schon hinter sich haben. Man wird da mitunter auch gefragt, warum man helfen möchte und wie man generell zum Thema Flüchtlinge steht. Nach der Religion sind die meisten aber nicht gefragt worden.

Wenn man bisher noch nicht bei der Polizei aufgefallen ist, dann stehen die Chancen ja gut, dass man wirklich nur helfen möchte und kein Extremist ist. Das hoffe ich zumindest. Wer sich aber bei einem solchen Gespräch geschickt verstellt, wird möglicherweise trotzdem durchkommen. Von solchen Vorfällen habe ich in meiner Stadt bisher zum Glück noch nichts gehört.

Ich wüsste aber auch gar nicht, was man da noch machen sollte. Mehr als ein polizeiliches Führungszeugnis zu verlangen und ein persönliches Gespräch zu führen kann man eigentlich kaum machen. Man kann sich höchstens noch bei den Flüchtlingen informieren, wie die Ehrenamtlichen sich bei den ersten Treffen verhalten haben und ob alles in Ordnung ist.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kenne es auch so, dass ein erweitertes Führungszeugnis vorgelegt werden muss und unbekannte Personen zumindest anfangs mit anderen ehren- oder hauptamtlichen Mitarbeitern zusammenarbeiten, um dann gemeinsam einzuschätzen, ob man diese Aufgabe übernehmen möchte und kann.

Bei losen Hilfsaktionen kann teilweise aber jeder kommen und Decken, Wasser oder Lunchpakete verteilen, dabei ist es auch nicht möglich von jedem Unterlagen zu fordern.Allerdings kann man dort auch weniger Schaden anrichten, als wenn man zum Beispiel Schwangerenberatung in einer Unterkunft betreibt.

Dass es zu unterschiedlichen Ansichten kommt und manche ihre Aufgaben anders definieren wollen, kommt überall vor. Dies war auch bei ehrenamtlichen Helfern im Rahmen der Loveparade nicht anders und hat nicht unbedingt mit politischen oder religiösen Ansichten zu tun. Und auch in linken Kreisen gibt es durchaus unterschiedliche Ansichten und Arbeitsweisen. Und daraus resultierende Meinungsverschiedenheiten.

Wie auch in dem Artikel geschildert, gibt es dafür meist Treffen oder Arbeitsgruppen der Ehrenamtlichen, wo man sich auf eine gemeinsame Vorgehensweisen verständigt.

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» Trisa » Beiträge: 3292 » Talkpoints: 29,30 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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