Wer liebt den Menschen mehr, Hunde oder Katzen?
Dr. Paul Zak, einem Neurowissenschaftler und Professor an der kalifornischen Claremont Graduate University, ist es gelungen, die Liebe die Katzen und Hunde uns entgegenbringen, zu messen und zu vergleichen. Er entnahm zehn Blutproben von Hunden und zehn Blutproben von Katzen, jeweils einmal bevor die Tiere mit ihrem Besitzer gespielt haben und danach. Dadurch, dass er jedes Tier zweimal getestet hatte, war es ihm möglich die nach dem Spiel produzierte Menge an Oxytocin zu bestimmen.
Dr. Paul Zak erklärte im Interview mit der Huffington Post, dass Oxytocin bei den Menschen ein System steuert, welches der Verbundenheit und der Nähe zugeordnet wird. Zudem senkt es auch Ängste und gibt uns ein Gefühl von Sicherheit sowie Vertrauen. Dadurch ermöglicht es die Annäherung von zwei Personen. Bei Hunden und Katzen funktioniert dieses Hormon genauso wie bei uns Menschen.
Nach der Auswertung seiner Proben erhielt der Forscher folgendes Ergebnis: Die getesteten Hunde produzierten fünfmal mehr Oxytocin als die Katzen. Das Ergebnis zeigt also, dass Hunde ihre Besitzer mehr lieben als Katzen ihre Besitzer lieben. Sind Hunde also tatsächlich der beste Freund des Menschen, während Katzen doch von Natur aus eher die unabhängigen Einzelgänger sind?
Ich kann mir das schon gut vorstellen und es wird darin begründet sein, dass wie du schreibst, die Katzen eher Einzelgänger sind und die Hunde Rudeltiere. Menschen sind ja eigentlich auch keine Einzelgänger, wenn man in der Geschichte so zurück blickt. Deshalb passen die beiden wahrscheinlich so gut zusammen.
Bei den Katzen ist es glaube ich eher so, dass sie dort hingehen, wo sie Nahrung bekommen. Bekommen sie keine Nahrung, dann sind sie nicht gut auf den Menschen zu sprechen. Es sind auch schon Katzen jemandem anderen zugelaufen, weil sie unzureichend gefüttert wurden. Ich glaube nicht, dass das bei den Hunden passieren würde.
Ich denke, dass ein Hund, so schlecht ihn sein Frauchen oder Herrchen auch behandeln mag, immer bei seinem Herrchen oder Frauchen bleiben wird. "Krambambuli" ist das beste Beispiel, eine traurige Verfilmung einer Beziehung eines Hundes zu seinem Herrchen.
Schon vor dieser Auswertung des Professors hätte ich darauf getippt, dass die Hunde dem Menschen verbundener sind, als die Katzen. Es ist für mich überhaupt kein überraschendes Ergebnis. Ich mag aber sowohl Hunde als auch Katzen sehr gerne, hatte selber immer Tiere und sogar beiderlei.
Wirklich überraschend finde ich das Ergebnis nicht. Ich würde Katzen nicht als Einzelgänger bezeichnen, aber sie verlassen sich nicht so auf den Menschen. Wenn beispielsweise Gefahr droht, vertrauen sie nicht auf ihren Menschen, sondern kümmern sich selbst darum, aus der Gefahrenzone zu kommen.
Ich würde daraus aber nicht schließen, dass mich meine Katzen nicht lieben. Man müsste mal den Oxytocinspiegel einer Tierheimkatze messen, bevor sie adoptiert wird. Und dann noch mal nachdem sie ein, zwei Monate in ihrem neuen Heim war. Da wird man bestimmt auch einen himmelweiten Unterschied feststellen können.
Ich finde das Wesen von Katzen in dieser Hinsicht jedenfalls viel angenehmer. Mein Hund hängt total an mir. Ich kann den Raum nicht verlassen, ohne dass sie mitkommen will. Aber ist das Liebe? Sie ist wie ein kleines Kind, das man beschützen muss. Das ist Unsicherheit, Unselbständigkeit, Abhängigkeit. Außerdem ist das typisch für ihre Rasse. Also genetisch bedingte Liebe?!
Meine Katzen hingegen kommen wunderbar alleine zurecht. Mein Kater war letzten Sommer sechs Wochen lang unterwegs. Als er zurückkam war er nicht abgemagert. Offensichtlich war er in der Lage alle seine körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Also kam er doch wohl zurück, weil er mich mag, oder?! Nicht, weil er sich bei mir sicher fühlt und somit nicht an seinem Oxytocin-Spiegel ablesbar.
Ich denke ebenfalls, dass das keine große Überraschung ist. Festmachen würde ich es vor allem an der Abhängigkeit. Eine Katze kann durchaus wochenlang oder auch monatelang weg sein und sich selbst versorgen. Dazu sind die meisten Hunde gar nicht in der Lage und somit doch abhängig von ihrem Herrchen oder auch Frauchen. Das baut natürlich eine engere Beziehung auf, als wenn man einem Tier nur halbherzig einen Teller mit Futter hinstellen muss und es sich ansonsten eh aus dem Staub macht.
Was hat das Ganze mit Liebe zu tun? Hunde sind viel stärker domestiziert als Katzen. Sie können die Mimik und Gestik von Menschen lesen, schließen sich einem Menschen durchaus enger an als einem Artgenossen und verlassen sich auf die Hilfe ihres Zweibeiners. Das diese enge Bindung, die über Jahrtausende Zucht gefestigt worden ist, sich im hormonellen System niederschlägt, das ist doch keine Überraschung.
Bei der Überschrift habe ich sofort gedacht, dass es sicher Hunde sind, die den Menschen mehr lieben als die Katzen. Ich kenne mich mit beiden Tierarten nun nicht sonderlich gut aus, aber es ist einfach ein ganz anderes Verhalten, was ein Hund seinem Menschen gegenüber zeigt. Bei Katzen ist es ja doch so, dass sie es bestimmen, wann sie was machen und Hunde schließen sich mehr an den Menschen an. Damit wird es wohl zusammenhängen.
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