Wer leistet sich noch frische Brötchen vom Bäcker?
Ich habe schon lange keine frischen Brötchen mehr beim Bäcker gekauft. Ich meine jetzt nicht die Brötchen von einer Bäcker-Billigkette oder die aus dem Supermarkt aus der Billigbacktheke. Beim Bäcker zahlt man hier für ein einfaches Brötchen mittlerweile 38 Cent und höher. Ein Brötchen mit Körner kostet 85 Cent und teilweise auch knapp ein Euro. Und das für ein einziges Brötchen. Das ist uns einfach entschieden zu teuer.
Früher habe ich oft fast täglich frische Brötchen beim Bäcker geholt. Aber die Preise von Brötchen kann man ja kaum noch bezahlen, wenn man auch nur 3 mal die Woche frische Brötchen kauft. Wer noch Kinder zu hause hat, muss dann schon auf eine Billigkette zugreifen, damit man mal frische Brötchen hat.
Könnt ihr euch noch jeden Tag frische Brötchen leisten? Wer kann es sich noch leisten? Kauft ihr wegen der Preise dann doch lieber bei einer Billigkette? Oder kauft ihr gerne und oft Bäckerbrötchen?
Wir haben noch nie täglich Brötchen gegessen. Ich backe unser Brot selbst und so haben wir meistens frisches Brot im Haus. Am Wochenende werden dann schon beim Bäcker Brötchen geholt, aber nur, wenn wir die Zeit haben, um gemeinsam zu frühstücken. Da wir zu Zweit sind, brauchen wir dann auch nicht so viele Brötchen. Mir wäre es auch zu teuer, die ganze Woche über immer Brötchen beim Bäcker zu holen.
Offen gestanden, ich besorge schon frische Brötchen vom Bäcker, wenn ich Brötchen benötige. Ich esse nicht jeden Tag frische Brötchen, aber wenn dann leiste ich mir sie tatsächlich. Ich wollte mal Brötchen einer Billigkette kaufen und habe dann gesehen, was so darin enthalten ist und habe es seitdem gelassen. Für mich persönlich gehört zum Beispiel Schweineschmalz nicht in ein Brötchen.
Seitdem achte ich auch mehr darauf, wo ich mein Brot oder meine Brötchen besorge. Am Liebsten ist mir tatsächlich der traditionelle Bäcker und ich investiere auch gerne die 85 Cent in ein Mehrkornbrötchen. Auf Billigketten zurückgreifen und dann wundern sich die Menschen, dass sie immer mehr Schrott konsumieren, wobei nicht alle Brötchen von Billigketten Schweineschmalz enthalten, das möchte ich noch geschrieben haben.
Ich! Ich esse bei Weitem nicht jeden Tag Semmeln, aber ich denke mir, wenn ich möchte, dass noch unabhängige Bäcker überleben und ihre Filialen halten können, sollte ich auch ihre Waren konsumieren. Zwar würden es die billigen Aufbackdinger aus dem Discounter auch tun, aber da ich möchte, dass es weiterhin Bäcker gibt, kaufe ich meine Backwaren bevorzugt bei ihnen. Es gibt schon genug Leute, die darüber jammern, dass es immer mehr Leerstände gibt und immer mehr traditionelle Handwerksbetriebe zumachen, aber trotzdem munter in irgendwelchen Discountern auf der grünen Wiese einkaufen, weil 85 Cent für Backwaren ja gar nicht gehen.
Man braucht zwar auch nicht zu glauben, dass "traditionell" wirkende Bäckereien wirklich noch liebevoll in der Früh um zwei die Trockenhefe mit etwas lauwamem Wasser anrühren und nur naturreine Zutaten verwenden, aber solche gibt es eben auch, und dass die Produkte dann mehr kosten als die tiefgefrorenen Teiglinge aus der Fabrik, ist eben auch logisch. Da ist der Scharfblick des Kunden gefragt, um Abzocke zu verhindern.
Außerdem bin ich zwar einerseits wahrhaftig nicht wohlhabend, kann mir aber dennoch problemlos hin und wieder eine Tasse Kaffee für knapp drei Euro leisten, wenn ich unbedingt möchte, und muss keinen Teebeutel für 8 Cent am heimatlichen Küchentisch aufbrühen. Deswegen befinde ich mich in meinen Augen nicht in der Position, über Centbeträge zu jammern, wenn ich offensichtlich zumindest ein paar Euro frivol für überteuerte Luxusgüter ausgeben kann.
Wir backen unsere Brötchen selbst. Denn für einen ordentlichen Bäcker brauchen wir das Fahrrad oder das Auto. Außerdem hat der nur von zwölf bis mittags offen, weil er zusätzlich auf Märkten verkauft. Aber da ist die Teigruhe noch richtig lang. Die Brötchen sind aromatisch, das Sauerteigbrot hält eine Woche und bekommt am dritten Tag noch einen richtigen Geschmackskick. Ich kaufe dort sehr gern, aber eben nur einmal pro Woche.
Aber bevor ich mir die fast genauso teuren Brötchen aus der Filiale der Stadtbäckerei antue oder mit den Genuss mit einem Teigklotz aus dem Discounter verderbe, backe ich lieber selbst. Der Zeit kostet fast kein Geld und meine fünf Minuten Zeit am Abend. Und am Morgen sind die Brötchen in einer Viertelstunde fertig, in der Zeit kann man ins Bad. Zum Bäcker gehen ist aufwendiger.
Also ich finde schon, dass man ganz deutlich den Unterschied zwischen einem richtigen Bäckerbrötchen und den Supermarktbrötchen schmeckt. Zwar kaufe ich auch hin und wieder beim Disounter die Brötchen gleich mit, wenn ich da eh gerade einkaufen bin.
Am Wochenende aber fahre ich schon meistens schnell mit dem Rad zum Bäcker und hole uns da Brötchen. Mal abgesehen vom einfach besseren Geschmack, bringt mich das jetzt auch nicht um, wenn ich da etwas mehr bezahle. Zum einen ist es ja nun auch nicht so, dass ich sie beim Discounter zum Schnäppchenpreis kriege und zum anderen sind ja Brötchen doch ein recht überschaubarer Ausgabenposten. Ob ich da nun jedes Wochenende vom Bäcker Brötchen hole und dann halt dafür im Monat vielleicht 20 Euro ausgebe oder zum Discounter gehe und dann 10 Euro bezahle, spielt für mich kaum eine Rolle. Nicht das ich den Cent nicht ehre, aber die 10 Euro fallen im Monatsbudget jetzt nicht wirklich auf und sind doch eher gut angelegtes Geld.
Ich finde generell, dass man beim Essen, wenn es denn nicht unbedingt sein muss, nicht sparen sollte. Zum einen macht sich Qualität beim Essen schon bemerkbar, zum anderen sollten auch die Hersteller und damit vor allem noch echte Handwerksbetriebe auch einen guten Lohn bekommen und zum anderen müssen eben auch die Herstellungsbedingungen vernünftig sein. Und all das kostet nun einmal auch Geld. Und wer will, dass der Verkäufer beim Bäcker auch seinen Mindestlohn bekommt, der muss dem Bäcker eben auch ein paar Cent mehr für die Brötchen bezahlen.
Ich brauche bis zur nächsten richtigen Bäckerei etwa zehn Minuten mit dem Fahrrad. Je nachdem, wie viele andere Kunden noch vor mir dran sind und wie entscheidungsfreudig die dann sind kann "schnell mal Brötchen holen" also fast eine halbe Stunden dauern wenn ich es umweltfreundlich gestalten möchte und das Auto stehen lassen. Das kann man sich am Wochenende leisten aber unter der Woche haben wir dafür schlicht und einfach keine Zeit. Da kaufe ich höchstens mal fürs Abendessen Brötchen wenn ich tagsüber an einer Bäckerei vorbei komme.
Finanziell gesehen könnte ich mir natürlich schon jeden Tag frische Brötchen leisten, ich denke das ist einfach eine Frage der Priorität. Ich bin bereit für gute Lebensmittel mehr Geld auszugeben, andere Leute haben dafür eine Telefonrechnung, die jeden Monat doppelt so hoch ist wie meine, weil sie bereit sind für das neuste Smartphone Modell mehr Geld auszugeben.
Wir haben das Glück noch eine richtige Bäckerei im Ort zu haben und man schmeckt den Unterschied zu den billigen Backwaren vom Discounter auf jeden Fall. Wenn man einmal ein ordentliches Croissant aus dieser Bäckerei gegessen hat will man kein anderes mehr.
Deshalb verstehe ich das Argument mit den Kindern auch so gar nicht. Gut, ich habe keine Kinder, aber wenn ich welche hätte würde ich denen mit Sicherheit gute Lebensmittel kaufen wollen und nichts, von dem ich weiß, dass es eigentlich minderwertig ist.
Mein Partner kauft ab und an Brötchen beim Bäcker und wir haben schon einige Bäcker durchgetestet mit dem Fazit, dass 99,99 Prozent aller Brötchen aus den Bäckereien total bescheiden schmeckt. Ich kann damit nichts anfangen und daher mag ich die Brötchen vom Bäcker auch gar nicht. Man schmeckt zwar einen Unterschied heraus, aber besser schmecken die Brötchen doch auf gar keinen Fall. Daher kann ich nicht verstehen, wie man die Bäckerbrötchen so toll finden kann, das ist doch nichts besonderes. Da ist selbst backen deutlich besser.
Wir haben einen tollen Bäcker im Ort. Dort kaufen wir dann auch mal am Wochenende Brötchen, die mir deutlich besser schmecken als die im Supermarkt. Wobei ich auch ab und zu selber Brötchen backe, wenn ich Zeit und Lust habe. Wir essen aber eher Brot und Brötchen nicht täglich. Brot backe ich dann auch lieber selber und kaufe es nicht fertig.
Leisten könnte ich mir ein tägliches Frühstücksbrötchen vom Bäcker schon, und auch organisatorisch wäre es kein großer Zusatzaufwand, da zwei Bäckereien in gerade mal 5 Minuten Fußweg Entfernung zu meiner Wohnung liegen. Wenn ich darauf bestehen würde, könnte ich also jeden Tag vor der Arbeit geschwind zum Bäcker laufen.
Was mich davon abhält, ist zum einen die Bequemlichkeit; denn wenn ich schon um 5 Uhr aus den Federn muss, dann ist die Motivation, in dieser Herrgottsfrühe auf leeren Magen erst einmal in die Kälte hinauszutreten, natürlich nicht bombastisch groß. Habe ich einen Brötchenvorrat zuhause und kann mir davon täglich etwas aufbacken, auftauen oder einfach aufschneiden, dann spare ich mir den Stress des frühmorgendlichen Einkaufs und kann bis kurz vor Verlassen des Hauses in meinen Schlafklamotten herumhängen.
Auch der Preis spielt marginal eine Rolle, denn ich beziehe meine Brötchen aktuell von der Backausgabe unserer Lidl-Filiale, und da bezahle ich im Vergleich zur traditionellen Bäckerei für die meisten Sorten nur knapp die Hälfte. Auch, wenn ich in diesen Dimensionen nicht sparen müsste, bin ich dennoch irgendwie zu geizig, für gar nicht mal allzu viel mehr Geschmack so viel mehr zu zahlen. Zuletzt muss ich auch sagen, dass mir die Lidl-Brötchen erstaunlich gut und zum Teil sogar besser schmecken als die von unseren lokalen Bäckern, was letztendlich auch der Hauptgrund für mein Festhalten daran ist.
Ab und an geht trotzdem nichts über ein frisches Bäckercroissant zum Frühstück am Wochenende, eine besondere saisonale Brötchenkreation, die man nur von traditionellen Familienbetrieben bekommt, oder einfach über ein süßes Plunderteilchen, das noch nicht 12 Stunden in der Auslage gelegen hat. In diesen Fällen steuere ich dann bewusst den Bäcker und nicht den Discounter an, aber unter der Arbeitswoche kommt das nicht vor.
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