Wer lässt Vorsorgecheck vor Narkosen bei Tieren machen?

Ich musste letztens meinen Border Collie Rüden in Narkose legen lassen und bei denen ist das manchmal etwas problematisch wegen dem sogenannten MDR1 Gendefekt und weil die Border Collies zur Epilepsie neigen. Um also sicherzugehen, dass mein Hund da kein noch erhöhteres Risiko hat als sowieso schon, habe ich eine Blutuntersuchung machen lassen und das Herz-Kreislauf-System schon bei der OP Besprechung im Vorfeld untersuchen lassen, weil Hund und Frauchen am OP Tag selbst ja ohnehin aufgeregt sind.

Bei der Blutuntersuchung kam zum Glück raus, dass sonst alles in Ordnung ist. Meinem Hund geht es gut und konnte problemlos in Narkose gelegt werden und hat auch alles gut überstanden. Nun frage ich mich, wie viele Besitzer wirklich darauf angesprochen werden in ihrer Tierarztpraxis, dass so etwas möglich und sinnvoll ist.

Wurdet ihr schon darauf hingewiesen und habt dies auch wahrgenommen? Falls nein, warum nicht? Sicher spielt auch der Preis schon eine Rolle, gerade wenn die OP schon sehr teuer wird und auch nicht langfristig einplanbar war (z.B. komplizierte Knochenbrüche, Kreuzbandrisse o.ä.).

Nun, für MDR gibt es den Gentest. Der kostet nicht viel und man hat ein Hundeleben lang Sicherheit, welche Medikamente benutzt werden können und welche nicht. Die Blutuntersuchung vor einer OP gibt darüber schließlich keinen Aufschluss.

Bei einem Border würde ich immer den Gentest machen. Schließlich sind nur 0,4 Prozent aller Hunde betroffen. Ich würde sicher wollen, dass mein Hund alle Medikamente bekommen kann oder sicher nicht bekommt. Kann dir der Züchter nicht das Ergebnis der Eltern mitteilen? Wenn beide +/+ sind, dann ist die Nachzucht sowieso nicht betroffen.

Meine Hunde bekommen nur dann eine Blutuntersuchung vor einer Narkose, wenn sie entweder generell nicht gut beieinander oder sehr alt sind. Ansonsten sind die so regelmäßig untersucht und so austrainiert, dass ich diesen Aufwand für unnötig halte. Ich würde das immer individuell für den einzelnen Hund entscheiden.

Aber auch ein Gentest wird über Blut untersucht und das kann also im Vorfeld gemacht werden, dauert halt nur etwas und kann nicht so schnell untersucht werden wie ein Blutbild oder die klinische Chemie. Und 90 Euro plus Versand ans Labor fand ich nun nicht gerade "wenig".

Mein Border Collie stammt nicht aus einer VDH Zucht und ich hatte zwar Ergebnisse, aber der Vater ist +/- und könnte somit könnten in dem Wurf Träger-gefallen sein. Timber gehört aber nicht dazu. Dennoch war es für mich wichtig, dass vorher geklärt zu haben und ich würde auch bei jeder Narkose die Organe checken lassen, da sich da häufig in den Blutwerten schon Dinge zeigen, die sich symptomatisch aber noch nicht darstellen.

Für das Leben des Hundes gerechnet sind die 90 Euro doch nicht teuer. Wenn er nicht alt wird, sind es 9 Euro pro Jahr, die Sicherheit bei der Medikation für das gesamte Leben geben. So etwas machen wir direkt nach Übernahme der Welpen, da meine Arbeitsmixe auch betroffen sein könnten.

Ich würde die Blutuntersuchung ja auch verkaufen, wenn ich den Job noch machen würde. Aber ich halte es bei relativ jungen und gesunden Hunden für unnötig. Bei MDR sagt die Blutuntersuchung sowieso nichts, das hat also nichts miteinander zu tun.

Nein, so gesehen ist es nicht viel Geld, aber es kommt vielleicht auch immer auf die Situation an. Wenn ich einen Hund sehr jung und innerhalb kürzester Zeit sehr kostenintensiv verloren habe und dann direkt einen neuen Welpen kaufe, ist vielleicht erstmal das Ersparte weg, Und wenn dann noch ein blöder Unfall dazu kommt, wodurch der Hund für 900 Euro operiert werden muss, denkt man vielleicht schon über die weiteren 100 Euro nach. Ich bin aber froh, dass ich den Test gemacht habe, kenne aber auch viele Hütehundbesitzer, die ihre Hunde nicht testen lassen.