Wer ist von der Maskenpflicht befreit?

Heute beim Einkaufen stand eine Frau ohne Mund-Nasen-Bedeckung vor mir an der Kasse. Ich habe eine Weile hin und her überlegt, ob ich etwas sagen soll, habe mich dann aber letztendlich dazu durchgerungen und sie höflich darauf hingewiesen. Sie antwortete nur kurz und knapp, dass sie befreit wäre und ging wenig später. Da mir das total neu war, wollte ich mal fragen, wer von der Maskenpflicht befreit ist. Gibt es da bestimmte Krankheitsbilder oder wie?

Es gibt anscheinend Ärzte, die sich da relativ leicht bequatschen lassen und dann irgendwelche "Atteste" ausstellen ohne den Patienten zu untersuchen oder ihn im Bezug auf die für ihn passende Schutzausrüstung zu beraten.

Mit dem normalen OP Mundschutz kommt eigentlich so gut wie jeder gut klar, vor allem wenn es nur ein 30 Minuten Einkauf ist und keine 12 Stunden Operation, aber einige wollen eben einfach nicht und da man damit ja eh nur andere schützt sucht man sich dann eben den passenden Arzt. Nur wegen Corona ist die Gesellschaft nicht weniger egoistisch geworden, im Gegenteil.

Berechtigte Befreiungen gibt es wohl teilweise für hörgeschädigte Menschen und ihre Begleiter. Masken aus klarem Plastik haben sich da als wenig praktikabel heraus gestellt. Das Plastik beschlägt ziemlich schnell und dann kann man die Lippen des anderen genauso wenig lesen wie hinter einer Stoffmaske.

Ein Arzt kann jemanden von der Maskenpflicht befreien. Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass das bei manchen Patienten durchaus angezeigt ist. Wenn man zum Beispiel Atemwegsprobleme wie etwa Asthma hat, kann die Mundnasenbedeckung zu Panik wegen vermeintlicher Luftnot führen.

Auch bei bestimmten psychischen Problemen kann ich mir vorstellen, dass die Maske Probleme wie etwa Angstzustände oder sogar Panikattacken hervorrufen kann. Es gibt auch Leute, die nicht durch die Nase atmen können, sondern nur durch den Mund. Das stelle ich mir mit der Maske auch schwierig vor. Das kann ein Arzt am besten beurteilen.

Was genau für Voraussetzungen für die Befreiung erfüllt sein müssen und ob man diese speziell beantragen muss, weiß ich nicht, aber man hört öfter in den Medien, dass die Maskenpflicht nicht für Säuglinge und Kleinkinder gilt, die die Masken nicht tolerieren, und dass auch ältere Menschen, die unter Atemnot leiden, den Mund-Nasen-Schutz nicht tragen müssen. Das sind aber auch die einzigen Ausnahmen, die ich kenne. In einigen Einrichtungen wie Schulen wird kollektiv auf die Masken verzichtet, wenn dafür Abstandsregelungen eingehalten werden, aber dabei handelt es sich ja um eine örtlich und situativ beschränkte Lockerung und nicht um eine generelle Befreiung.

Es gibt auch Leute, die nicht durch die Nase atmen können, sondern nur durch den Mund. Das stelle ich mir mit der Maske auch schwierig vor.

Da würde es halt helfen, wenn man sich weniger auf seine Vorstellung und mehr auf die Realität verlässt. Es gibt inzwischen so viele Ärzte, die gezeigt haben, dass sich die Sauerstoffsättigung im Blut mit Maske überhaupt nicht ändert. Es gibt sogar welche, die das nicht nur mit diesem Clip am Finger gemessen haben, sondern die Blutgaswerte bestimmt haben, um zu beweisen, dass sich auch am CO2 nichts ändert.

Eigentlich müsste ein verantwortungsbewusster Arzt das mit jedem Patienten machen, der sich einbildet mit einer Maske keine Luft zu bekommen, aber schnell irgendwas aufschreiben kostet halt weniger Zeit und Zeit ist Geld.