Wenn sich Erwachsene Männer in Kinder verlieben

Mir ist bewusst, dass wir hier nicht über Gesetzeslagen sprechen müssen. Denn als Streetworkerin weiß ich diese natürlich genau. Viel eher geht es mir um Eure Meinungen in gewissen Fällen und deswegen auch dieser aussagekräftige Titel, welcher mir jedoch schon den Schauer über den Rücken laufen lässt.

Mir ist auch in meiner Zeit als Streetworkerin oftmals aufgefallen, dass es tatsächlich erwachsene Männer gab, die behauptet haben, dass sie sich in ein Kind verliebt haben. Der Altersunterschied alleine war bereits so enorm, dass eine ebenbürtige Beziehung auf Augenhöhe gar nicht denkbar gewesen wäre. Denn mit 12,13,14 oder 15 Jahren sind Kinder nicht in der Lage zu wissen, was sie teilweise tun, was oder wem sie lieben und nicht in der Lage mit einem älteren Herren ab 30 aufwärts zu leben. Sollte jedem Menschen aber auch einleuchten.

Leider ist es eine Art Standardisierung, wenn Menschen mit diesen Neigungen von Liebe, Zuneigung und gegen Gefühle kann, man nichts machen, sprechen. Dies sind häufige Floskeln, die ich schon miterleben durfte. Doch das Gesetz spielt für sie nur eine untergeordnete Rolle, denn alles passiert heimlich.

Für mich persönlich sind Kinder, auch per Gesetz, immer vor solchen Herren zu schützen. Denn ein 15 jähriges Mädel weiß nicht richtig, was Liebe ist, sie hat keine Lebenserfahrungen, sie weiß überhaupt nicht, worauf man sich einlassen würde. Während Mann schon genau weiß, was er dort tut und wieso er es macht. Eine ebenbürtige Beziehung mit Charakter, Lebenserfahrung sowie Liebe ist hier undenkbar für mich.

Findet ihr es normal, wenn ältere Herren sich in Kinder unter 16 verlieben? Wie würdet ihr auf solch einer Beichte eines Verwandten sowie Bekannten reagieren? Was macht für Euch aus, dass dies eben ein Tabuthema ist und bleiben sollte?

Ich glaube schon, dass diese Männer es ernst meinen, wenn sie von Liebe sprechen. Also dass sie selbst davon überzeugt sind. Immerhin ist der Mann da selber ganz unverhofft reingeschlittert. Er hat ja vorher eine ganz normale Beziehung zu einer Gleichaltrigen geführt. Wir reden hier ja nicht über einen Kinderschänder, dessen Drang es ist, fünfjährige Jungs zu entführen und zu vergewaltigen. Er hat sich immerhin die Mühe gemacht, das Mädchen zu umgarnen und eine Beziehung zu ihr aufzubauen.

Ich will nicht sagen, dass dieses Beispiel hier besser ist. Das kann man eh nicht vergleichen. Aber es liegt eine andere Art von Störung vor. Und oft auch keine so langlebige. Wie gesagt, der Mann hat vorher eine Beziehung zu einer Gleichaltrigen gehabt und fand 15-jährige all die Jahre, seit er selbst kein Teenager mehr ist, nicht attraktiv. Zumindest stellt sich mir das immer so dar. Dass es denen immer nur um die eine geht und dass es sozusagen ein blöder Zufall ist, dass sie erst 15 ist. Aber grundsätzlich finden sie 15-jährige nicht attraktiv. Diese ist da ganz anders und auch schon viel reifer.

Also so legen sie sich das selber zurecht. Aber kann man sie wirklich als ebenso gestört bezeichnen wie einen Kinderschänder? Ebenso unheilbar? Das glaube ich nicht.

Also wenn ich so etwas in meinem Verwandten- oder Bekanntenkreis mitbekommen würde, würde ich mit demjenigen reden und mir Verbündete suchen, die ebenfalls mit ihm reden. Ich müsste es wenigstens versuchen, ihm die Sache auszureden. Gefühle sind ja eine Sache, aber man muss nicht jedem Gefühl nachgeben.

Außerdem müssen die Eltern des oder der Minderjährigen Bescheid wissen. Das wird hart für das Kind, aber diese Hilfe braucht es in dem Moment. Auf keinen Fall kann diese Beziehung weiterlaufen. Das Kind muss da so schnell wie möglich raus.

Denn das Kind kann nur darunter leiden. Während der Beziehung vielleicht nicht. Sie denken ja beide sie sind verliebt und es ist ja auch gar keine Gewalt im Spiel. Aber wie du schon sagst, ein so junger Mensch versteht es noch nicht. Irgendwann wird er es aber, Jahre später. Und wird sich im Nachhinein schutzlos ausgeliefert, manipuliert und ausgenutzt fühlen. Und alleingelassen, wenn niemand etwas dagegen getan hat.

Ich kenne, bzw. kannte jemanden, der sich auch ständig in Kinder verliebt hat. Ich war quasi selber noch ein Kind als ich diesen Typen kennen gelernt habe. Damals war ich 14 und er 21 Jahre alt. Meine beste Freundin und ich haben ihn auf einer Party kennengelernt und er hat sofort meine Freundin angequatscht. die damals noch 13 war. Er hat sich offensichtlich auch in sie verliebt, denn wir haben auf der Party alle unsere Nummern ausgetauscht und er hat sie ständig angerufen und wollte sich mit ihr verabreden, was uns aber komisch vorkam.

Der Kontakt ist abgebrochen und ca. drei Jahre später haben wir diesen Mann nochmal in einer Discothek getroffen, wo er mit einem Mädel am rumknutschen war, welches ebenfalls höchstens 13 oder 14 war. Wir waren da immerhin schon 17, bzw. 16 Jahre alt und fanden dieses Verhalten doch sehr befremdlich.

Im Laufe des Abends haben wir dann noch eine Weile gequatscht und uns dann öfter mal getroffen. Ich hatte aber nie was mit diesem Mann, weil er mir sowieso viel zu alt war und er auch nichts von mir wollte. Ich fand es nur toll, mit ihm durch die Gegend zu fahren und etwas zu unternehmen, denn immerhin bin ich mt ihm überall reingekommen Wir waren also quasi irgendwie befreundet und das hat auch ein paar Jahre angehalten.

Er hatte immer wieder Freundinnen, die nie älter als 13 oder 14 Jahre alt waren. Das höchste der Gefühle war mal eine 16-jährige, mit der dann aber auch nach drei oder vier Wochen wieder Schluss war. Die war ihm wohl schon zu alt, obwohl er mittlerweile auch schon Ende 20 war. Seine Freundinnen hatten immer eins gemeinsam: sie waren absolut schüchtern und haben sich hinter ihm versteckt.

Ich habe öfter mit ihm darüber geredet, warum er immer nur so junge Freundinnen hat und auch gefragt, ob er denn keine Angst davor hätte, irgendwann mal eine Anzeige von den Eltern zu bekommen. Er meinte, man müsste junge Mädchen ernst nehmen und dass ein Mädchen mit 13 schon sehr genau wüsste, was es wollte. Er fand junge Mädchen eben einfach attraktiver und interessanter als erwachsene Frauen in seinem Alter.

Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass dieser Typ einfach nur absolute Minderwertigkeitskomplexe hatte. Er hat sich absichtlich so junge Mädchen gesucht, weil diese zu ihm aufgeschaut haben. Er hatte ein Auto, er hatte einen Job und konnte diesen jungen Dingern etwas bieten und Eindruck schinden. Ich fand es ja auch toll, immer im Auto mit ihm unterwegs zu sein als ich noch minderjährig war und in jede Discothek rein zu kommen. Er hat Getränke spendiert, hat zum Essen eingeladen und die ganzen kleinen Teeniemädchen fanden ihn toll. Er hat sogar die Hausaufgaben für die Mädchen gemacht, was diese natürlich super fanden.

Eine Freundin, bzw. Partnerin auf Augenhöhe hätte es für ihn gar nicht gegeben. Er hatte zwar seinen Job und sein kleines Auto - das war es aber auch. Er brauchte die jungen Dinger, die ihn anhimmeln, damit er sich wie ein Held fühlen konnte. Einer erwachsenen Frau war er nicht ebenbürtig, wie ich dann später auch feststellen konnte als ich etwas älter war und er die 30 überschitten hatte.

Als dieser Mann dann schließlich 32 Jahre alt war und wieder mit einer 14 jährigen zusammen gekommen ist, habe ich den Kontakt endgültig abgebrochen. Mit so jemanden möchte ich nichtmal befreundet sein und ich fand es irgendwann auch nur noch peinlich.

Solche Fälle wird es immer wieder geben. Das sind in meinen Augen Männer, die sich minderwertig fühlen und Bestätigung brauchen. Von Frauen bekommen sie diese Anerkennung nicht, also suchen sie sich Kinder, die sie leicht beeindrucken können. Traurig aber leider wahr, denn das die jungen Mädels von so einer "Beziehung" profitieren, glaube ich eher weniger.

Ich habe mit der ganzen Sache zwei kleine Problemchen. Denn die erste Frage ist, wo man die Grenze zieht. Ist es ok, wenn ein Mann mit Anfang 20 mit einer 15-jährigen zusammen ist? Oder wird es erst ab 30 Jahren ein Problem? Und was ist der Grund für diese Beziehung? Ist es tatsächlich das Alter? Oder gibt es andere Gründe? Und ist es eine Ausnahme oder ist es für diesen Mann die Regel?

Es hat natürlich einen Grund, warum ich so viele Fragen stelle. Denn ich war beispielsweise mit 15 Jahren mit einem 23-jährigen Mann zusammen. Und diesen jungen Mann würde ich durchaus als Mann und weniger als Jugendlichen Bezeichnen. Abitur, Ausbildung, fester Job und ein komplett von den Eltern unabhängiges Leben machten ihn einfach verdammt reif im Vergleich zu Jüngeren und auch manch älterem Exemplar.

Für mich war diese Beziehung ganz und gar keine schlechte Erfahrung. Ich hatte keinen Teenie an meiner Seite, der jetzt dringend Sex wollte. Ich hatte alle Zeit der Welt und dazu eine große Sicherheit und Stabilität. Allerdings ging ich mit 15 Jahren immer als Studentin durch. Er hat lange Zeit gedacht, dass ich in seinem Alter sei und sich halt verliebt. Als er dann erfuhr, wie jung ich bin, hat er sich sehr erschrocken. Die spätere Beziehung ist auf meinem Mist gewachsen. Denn er hatte eben wegen des Alters seine Vorbehalte. Das gab lange und intensive Gespräche, bevor auch nur Händchen gehalten wurde.

Und ganz ehrlich? Wäre dieser Mann 30 Jahre alt gewesen, dann wäre das auch nicht schlimm gewesen. Aber das gilt eben genau für diese Konstellation. Die ist selten, aber es kommt vor. Es hat übrigens zwei Jahre gehalten und die Trennung kam von meiner Seite, weil ich mich weiterentwickelt hatte und er eben weniger. Ich bin übrigens bis heute (und das sind weit mehr als 20 Jahre) die einzige Partnerin mit einem so großen Altersunterschied geblieben.

Männer, die dagegen prinzipiell auf junge Mädchen stehen, finde ich widerlich. Da liegt dann doch eine ganz andere Motivation zugrunde. Da sollten dann Eltern, Verwandte und Freunde ganz deutlich ein Auge darauf haben und durchaus auch etwas sagen. Das war auch damals bei mir so. Und das war zwar nervig, aber ich konnte es damals verstehen und verstehe und schätze es auch heute.

@Sandra980: Als du ihn kennengelernt hast, war er 21 Jahre alt und er war an deiner 13-jährigen Freundin interessiert. Das ist ja schon richtig grenzwertig. Bezeichnend ist aber, dass er zwar immer älter wurde, die "Frauen" an denen er interessiert war, aber überhaupt nicht. Ein normaler Mensch reift ja und hofft eine Partnerin zu finden, die mit ihm reift.

In dem Alter hätte ich allerdings einfach nur Angst vor so einem Mann gehabt. Du sagst ja auch noch, dass die Mädchen total schüchtern sind. Mir wäre schon ein 16-jähriger zu alt gewesen. Ich hätte Angst davor gehabt, was er von mir erwartet. Ich vermute mal, dass diese Mädchen auch schon irgendwie belastet waren, bevor sie ihn trafen. Vielleicht auf der Suche nach einer Vaterfigur, weil ihrer irgendwie versagt hat?

@Cooper75: Meine Nichte ist 15 und hat sich ein bisschen in den Cousin von einem Kumpel verknallt, der allerdings 23 Jahre alt ist. Ich habe versucht, ihr begreiflich zu machen, dass das nicht normal ist. Der Typ hat nen richtig gut bezahlten Job, lebt in einem Penthouse, fährt Motorrad, reist viel. Was will der mit ner 15-jährigen Realschülerin? Aber er ist total nett und sie ist ja eh viel reifer als Gleichaltrige, meint sie. Das ist sie aber gar nicht. Sie ist eine ganz gewöhnliche, eindeutige 15-jährige.

Zum Glück schreiben sie sich nur sehr sporadisch SMS und sie erzählt mir auch alles. Wenn er sich wirklich mit ihr treffen wollen würde, würde ich sofort einschreiten und den Jungen windelweich prügeln. Aber ich denke, er hat schon das Interesse verloren oder vielleicht hat sie es von Anfang an falsch gedeutet.

@Bienenkönigin: Deshalb meine ich ja durchaus, dass es in der Regel nicht in Ordnung ist. Mein Leben war mit 15 definitiv nicht das einer typischen Gleichaltrigen. Ich sag bedeutend älter aus und hatte auch Interessen, die man normalerweise mit 15 eher weniger hat.

Es ist zum Beispiel nie aufgefallen, dass ich noch so jung bin. Jeder Erwachsene, der ohne entsprechende Hintergrundinformationen wie beispielsweise die Schulklasse, mit mir zu tun hatte, stufte mich automatisch als Anfang 20 ein. Es sorgte immer für Verwunderung, dass ich noch bei den Eltern wohne. Oder ich wurde bedauert, weil ich noch kein eigenes Auto hatte. Und das durchaus von gestandenen Professoren an der Uni.

Ich fiel einfach nie als jung auf. Ich bewegte mich seit Jahren fast ausschließlich in einem Umfeld voller Erwachsener und habe mich dort einfach eingefügt. Das betraf dann nicht nur die Optik, sondern auch die Gespräche waren nicht auffallend. Aber das ist wohl eher ein seltener Fall. Mit einem "altersmäßig passenden" Partner hätte ich mich grausam gelangweilt. Und da meine ich die Gesprächsebene.

Mein nächster Partner passte dann vom Alter her genau, der war die obligatorischen zwei Jahre älter. Allerdings hatte er mit 19 Jahren bereits eine eigene Firma aufgebaut und lebte eben auch nicht das Leben eines typischen Altersgenossen. Allerdings findet sich so jemand schwerer, ältere haben eben öfter diese Lebenserfahrung.

Ich finde, dass man da durchaus Unterschiede machen muss. Wenn eine 15 Jährige beispielsweise geistig reifer ist, dann kann sie sich meiner Meinung nach auch einen vernünftigen aber älteren Freund suchen, denn was soll sie mit gleichaltrigen bereden? Ich war als 14 Jährige mit einem 18 Jährigen zusammen, als ich 18 war, bin ich mit meinem jetzigen Partner zusammen gekommen, der 5 Jahre älter ist. Ich denke, dass es da durchaus auch auf die Situation und die Menschen drauf ankommt.

Natürlich sollte nicht der einzige Anreiz sein, dass die Männer Geld haben und dem Mädchen etwas kaufen können. Auch sollte man durchaus darauf achten, ob diese vielleicht nur ein Mädchen suchen, was besonders jung ist um sich bestimmte Fantasien zu erfüllen, aber ich denke, dass man da als Elternteil eh ein Auge drauf haben sollte und auch im Gespräch mit dem Kind bleiben sollte und damit meine ich keine Vorwürfe.

Ich kann nur von mir ausgehen. Ich habe mich mit Menschen in meinem Alter immer sehr gelangweilt, habe auch bis auf meinem Freund kaum Freunde in meinem Alter. Ich die Leute in meinem Alter immer als kindisch empfunden. Mit 14 habe ich schon lieber Fachliteratur oder Klassiker gelesen, Gedichte geschrieben und so weiter und mich auch durchaus für geschichtliche Dinge interessiert. Da muss man erst mal jemanden finden, mit dem man darüber reden kann.

Dennoch finde ich es auch nicht richtig, dass sich bestimmte Männer Kinder suchen und sich in diese verlieben. Wenn man so ein Empfinden hat, dann sollte man Programme aufsuchen, weil das eben nicht normal ist und man dann auch schnell zum Täter wird. Natürlich ist es ihrerseits Liebe, aber das Kind kann das doch alles nicht einschätzen.

Ich glaube, in so einem Fall, wenn sich ein Anfang zwanzig jähriger versehentlich in eine 15 Jährige verliebt, dann ist das sicherlich am Anfang erschreckend. Aber wenn er sich zehn Jahre später, also mit Anfang dreißig in eine 25 Jährige verliebt hätte, würde keiner was sagen, obwohl der Altersunterschied effektiv nicht kleiner geworden ist. Wenn das meine 15 Jahre alte Tochter wäre, würde ich sicher ein besonders offenes Auge auf sie werfen und eben sie genau für das Thema "Beziehung auf Augenhöhe" sensibilisieren.

Wenn man merkt, dass er sie als Schoßhündchen benutzt und total unmündig behandelt, dann ist das sicherlich nichts. Aber wenn die Beziehung augenscheinlich wirklich eine liebevolle Beziehung ist und es dem Kind tatsächlich gut geht (und nicht nur vor Liebe blind den Eindruck hat) dann ist es schon wert, da ernsthaft darüber nach zu denken, ob der Unterschied beim eigenen Kind zwischen 15 und 16 wirklich so enorm ist.

Aber manche 15 Jährige Mädchen sind weit reifer als manche unselbstständige und unreife Göre mit Mitte Zwanzig ist. Es ist schwer, da über einen Kamm zu scheren. Und rückblickend muss ich auch sagen, dass mein Ex damals mit Anfang zwanzig auch noch lange nicht erwachsen war. Kann man auch nicht verallgemeinern. Aber ein Anfang zwanzig jähriger und eine reife Teenagerin können theoretisch entwicklungsmäßig ebenbürtig sein, auch wenn das sicher nicht die Regel ist.

Bei Männer, die sich aber systematisch in jugendliche Mädchen oder Kinder verlieben, ist das etwas anderes. So wie der geschilderte Typ aus der Disko, der sich immer und immer wieder in Mädchen im Alter von 13, 14 "verliebt" hat, obwohl er selbst altert. Das ist für mich schon ein Fall für den Psychologen. Ich kenne auch von der Uni einen Dozenten, der total auf junge Studentinnnen Anfang zwanzig steht.

Als er selbst Student war, war das ja noch normal. Aber spätestnes als er dann in die 50er kam, war das schon reichlich fragwürdig, wenn es auch legal ist. Wenn man rund doppelt so alt wie sein Partner ist und rein theoretisch vom Alter dessen Elternteil sein könnte, finde ich das merkwürdig. Der Typ hat sich auch nicht geändert und der Altersunterschied zwischen ihm und seinen Geliebten wird immer größer, mittlerweile ist er deutlich mehr als doppelt so alt, als die derzeitige Geliebte.

Das hat nichts mit Kinderschändern im klassischen Sinne zu tun, aber nachvollziehen kann das wohl nur jemand, der so ähnlich veranlagt ist. Denn natürlich ist da immer ein Gefälle da, alleine an Lebenserfahrung und auch wenn sich solche Paare redlich bemühen, ist das nie vollkommen auf Augenhöhe, extrem seltene Ausnahmen mal ausgenommen. Aber ich habe mich schon oft gefragt, was der Typ da wohl von hat. Ist es wirklich die Bewunderung von einer noch nicht so abgeklärten Frau? Dann liegt die fiese Vermutung schon nahe, dass solche Typen ein Problem mit dem Selbstwertgefühl haben, dass sie diese Bewunderung haben wollen.

Ich kann als Frau auch nicht so recht nachvollziehen, was ein Mann an einem so jungen Mädchen außer der Optik toll finden kann. Wenn man sich über intellektuelle Dinge unterhalten will, ist doch da eine natürliche Bremse eingebaut, es sei denn, die 13 Jährige ist ein Wunderkind und Mitglied bei Mensa. Die Beziehungserfahrung ist auch begrenzt und man ist ständig der tolle Hecht, der ihr alles im Leben zeigt. Mich würde das auf Dauer langweilen, wenn mich meine Partnerin dauernd wie ihren Vater anhimmelt und mich für den tollsten hält, nur weil sie keinen Vergleich hat. Hoffentlich rutschen meine Kinder nie in so eine Misere rein.

Traurigerweise scheint aber genau dieses Anhimmeln für einen bestimmten Typ Mann etwas sehr wichtiges zu sein. Wie gesagt, ich habe mich in meiner Teenager-Zeit in einem deutlich älteren und in der Regel gut situierten Umfeld bewegt.

Mit meinem schon damals extrem auffallenden "Atom-Busen", langen Haaren und einer netten Figur hätte ich ständig die Chance gehabt, als kleine, mit großen Augen staunende und recht meinungslose Zierpuppe aus dem Porsche in die Welt zu blicken. Dass mich völlig indiskutable Männer ansprechen, das war für mich bis Mitte 20 vollkommen normal.

Nur hatte ich eben den Vorteil, dass ich das alles bequem einschätzen konnte. Dazu hatte ich in den Jahren zuvor, als ich als Mädchen sozusagen noch unsichtbar war, genügend von den Ideen und der Einstellung solcher Herren mitbekommen. Und das ist schlimm. Weil man es eben in dem Alter normalerweise nicht einschätzen kann.

Deshalb finde ich es völlig ok, wenn es vom Entwicklungsstand her zueinander passt. Alles andere hat mehr als nur einen leichten, negativen Beigeschmack. Das ist einfach nur ekelhaft. Aber als Mädchen mit viel Oberweite bekommt man sehr früh einen deutlichen Eindruck von einem nicht unerheblichen Teil der Männerwelt. Und die sprechen für ein Leben als Nonne, gäbe es nicht die Ausnahmen.

Ich muss vielleicht dazu sagen, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass Mädchen die Suche nach einem älteren Freund bevorzugen. Denn man sagt ja im Fachmund oftmals, dass Jungen geistig bis zu zwei Jahre hinter ihrem körperlichen Alter liegen. Doch auch im Allgemeinen suchen sich die meisten Mädels Partner die ein bis zwei Jahre älter sind. Natürlich ist es auch nicht weiter dramatisch, wenn die Eltern bescheid wissen und der Altersunterschied bei einem fünfzehn jährigen Mädchen und einem zwanzig jährigen jungen auftaucht.

Doch trotzdem finde ich, gerade als Streetworkerin habe ich vieles gesehen und erlebt, dass man immer vorsichtig sein sollte. Es gibt eben Männer, auch ab zwanzig Jahre, die es nur interessiert, das junge Mädchen im Bett zu kriegen, sie herunter zu buttern, für die eigenen Zwecke auszunutzen usw. Denn viele Männer glauben, dass jedes Mädchen zwischen 13 bis 15 Jahren naiv ist. Sicherlich trifft es zu, aber mittlerweile sind viele Mädels reifer.

Natürlich kann man sich in ein junges Mädchen verlieben. Doch es ist ein Unterschied, wenn dies komischerweise Standard bei einem Mann ist und auch im Alter nicht endet. Sprich je älter der Mann wird, desto jünger bleiben die Mädchen. Was möchte somit ein 30 Jähriger Mann mit einem Mädchen mit 15 Jahre? Discos sind nicht möglich, ab 22Uhr ist auch nichts mehr möglich und vieles mehr. Die Augenhöhe ist alleine hier von Gesetzeswegen gar nicht gewährleistet und charakterlich ist man auch mit 15 nicht so weit, dass man einem 30 Jährigen die Hand reichen könnte.

Ein gewisses Maß an Altersunterschiede gibt es immer und wird es immer geben. Doch es wird scheinbar gerne auch übertrieben und die Grenze zu Pädophilie ist sehr nahe. Alleine aus Gründen des Gesetzes werden unter 16 Jährige Mädchen eben deutlich stärker geschützt, weil es notwendig ist. Wenn die Eltern dann von einer angeblich so großen Liebe nichts erfahren dürfen, um Beispielsweise den Herren durchzuleuchten, dann hat man meiner Meinung nach etwas zu verbergen.

Altersunterschiede von 15 bis 19 Jahre sind okay. Ab 18 Jahre des Mädchens ist es immerhin auch per Gesetz irrelevant, wie alt der Herr ist. Doch alles darunter sind Schutzbefohlene. Ich spreche jedoch bewusst von Mädels zwischen 12 bis 15 Jahren, weil denen können Männer ab 25 bis 30 Jahren aufwärts genug erzählen, um sie zu locken. Auch wenn das Mädchen liebt und der Mann womöglich auch, so darf doch angezweifelt werden, ob Mann nicht eine komische Neigung besitzt.

Denn ich kann mir in meinem Alter nicht vorstellen einen 12,13 oder 14 Jährigen Jungen, egal wie weit er ist und aussieht, als Partner zu nehmen. Denn Augenhöhe der Unterhaltungen, der Lebenserfahrung usw. ist hier wohl Mangelware.