Wenn Partner die Freunde des anderen nicht mag
Ich habe eben gehört, dass es wohl eine Studie geben soll, die ich wohl selbst nicht im Netz gefunden habe, aber im Fernsehen gezeigt wurde, dass Ehen und Partnerschaften schnell scheitern, wenn der Partner die Freunde des anderen nicht mag und das auch dem Partner sagt und spüren lässt.
Mag euer Partner bzw. eure Partnerin die Freunde von euch oder will er mit denen lieber nichts zu tun haben? Denkt ihr, dass sowas eine Partnerschaft schnell belastet?
Mir war es sehr wichtig, dass sich mein bester Freund und mein Mann verstehen. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte ich mich auch nicht weiter auf die Beziehung eingelassen. Mein bester Freund kennt mich einfach sehr gut, wir waren zu dem Zeitpunkt schon ein paar Jahre befreundet und er ist eigentlich auch jemand, der sich mit so ziemlich jeden versteht. Natürlich muss ich mit dem Mann zusammen sein und nicht mein bester Freund, aber ich vertraue auf sein Urteil.
Immer nur Streit würde ich da auch nicht haben wollen und wenn man dann Zeit mit dem Freund verbringt und der Partner lästert, das würde ich nicht gut finden. Generell finde ich schon, dass sich die beiden Menschen verstehen sollten, damit man es leichter hat.
Ich finde, dass man hierbei schon eine Grenze ziehen sollte. Es erleichtert natürlich einiges, wenn Freunde und Partner sich eben verstehen. Aber die müssen ja nicht miteinander befreundet sein. Meine Freunde kommen super mit meinem Partner klar, aber sie wissen auch über seine Eigenheiten Bescheid. Da kommt vielleicht mal ein Spruch, dass sie selbst mit seinen Macken so gar nicht leben und klarkommen könnten, aber damit ist das Thema dann auch erledigt. Jeder Mensch kommt eben mit anderen Macken (dauerhaft) zurecht. Das muss man akzeptieren.
Ich finde es auch unpassend, wenn Freunde den Partner ständig kritisieren oder schlecht reden würden. Das finde ich wenig hilfreich und unpassend. Aber mal zu sagen, dass man mit diesen oder jenen Gewohnheiten oder Macken nicht klar kommen würde ist für mich was vollkommen anderes und daher tolerierbar.
Wenn das Thema ständig angesprochen wird oder der Partner gar erwartet, dass man die Freunde weniger oft sieht oder den Kontakt zu ihnen abbricht, dann kann ich mir gut vorstellen, dass dies die Beziehung negativ beeinflussen wird. Aber für so ein Verhalten müssten schon extrem gute Gründe vorliegen. Vielleicht wenn die Freunde tatsächlich sehr problematische Menschen wären.
Es gab im Bekanntenkreis mal jemanden, dessen engster Freund sich gerne über Ausländerzuwachs aufgeregt hat und immer viele Vorurteile gegenüber Südländern zur Sprache gebracht hat. Dann hat sich der Freund eine spanische Freundin angelacht und als diese ihn einmal bei seinen Äußerungen erlebt hat, hat sie sich geweigert, noch mal zu einem Treffen mitzukommen und fand es nicht cool, dass ihr Liebster Zeit mit so jemandem verbracht hat. Aber das ist ein extremes Beispiel.
Ich selbst kann ehrlich sagen, dass ich von den drei engsten Freundinnen meiner Frau eine kaum mag. Sie hat eine sehr grobe Art in Wort und Tat, die mir einfach nicht zusagt. Aber meine Frau ist seit der Schulzeit mit ihr befreundet. Sie weiß, dass ich mit ihr nicht grün werde, aber warum sollte das eine der beiden Beziehungen beeinflussen. Ich muss nicht dabei sein, wenn sie was mit ihr unternimmt. Alle paar Monate kommt es mal zu einem Essen, bei dem ich dann auch mit dabei sind und das finde ich ok, es ist nicht so, als ob ich ihren Anblick nicht ertragen könnte. Bislang hat uns das nie Probleme bereitet.
Ich finde es also nicht zwingend notwendig, alle Freunde des Partners wirklich mögen zu müssen. Man kann schließlich trotzdem höflich miteinander umgehen. Solange keiner auf die Idee kommt, über Freund oder Partner zu lästern oder die Person stehts schlecht dastehen zu lassen, ist es doch kein Problem.
Ich verstehe mich mit allen Freunden meines Partners und umgekehrt ist es genauso. Ich denke aber auch, dass man schon versuchen sollte mit den Freunden des Partners zurecht zu kommen, auch wenn man diese nicht mag. Man kann ja meistens auch vermeiden, dass man aufeinander trifft und falls es doch mal der Fall ist, ist man doch erwachsen genug, um eben zu kaschieren, dass man jemanden nicht unbedingt gut leiden kann.
Ich würde da nicht versuchen meinem Partner eine Freundschaft madig zu machen, nur weil ich den Kumpel nicht leiden kann. Ich fände das einfach nicht richtig und denke, dass es umgekehrt genauso wäre. Ich habe aber durchaus schon erlebt, dass ein Kumpel auch zwischen den Partner stehen kann und da einiges zerstört werden kann. Gerade wenn sich der Partner dann lieber dann mit dem Kumpel trifft als mit der eigenen Freundin. Das kann schnell nach hinten los gehen und die Beziehung hat in diesem Fall dann auch nur knapp zwei Jahre gehalten.
Ich kann das nicht nachvollziehen, weshalb es für viele Menschen so extrem wichtig ist, dass man sich auch toll mit den Freunden des Partners versteht und am besten auch miteinander befreundet ist. Mir selbst ist das nämlich gar nicht so wichtig. Natürlich möchte ich mich schon mit den Freunden des Partners verstehen, aber im Endeffekt sind es eben die Freunde meines Partners und nicht meine. Ich habe meine eigenen Freunde, die mein Partner nun auch nicht lieben muss.
Mein Partner sieht seine Freunde auch nur alle paar Wochen, da sie weiter voneinander weg wohnen. Ansonsten halten sie per WhatsApp Kontakt. Wenn er sie trifft, bin ich auch nicht immer dabei. Ich gönne ihm die Zeit, die er mit seinen Freunden allein genießen kann. Von daher habe ich gar nicht wirklich viel mit ihnen zu tun und da ist es mir einfach nicht wichtig, dass wir die dicksten Freunde sind. Umgekehrt ist es genauso.
Wir sind aber beide so, dass wir uns nicht jeden Tag mit Freunden treffen würden, wenn es möglich wäre, sondern nur ab und zu. Und dann würden wir auch eher getrennt etwas mit Freunden machen und nur ab und zu etwas zusammen. Von daher ist es eben nicht so wichtig, dass wir die Freunde des jeweils anderen wirklich gerne mögen. Bei uns ist es schon so, dass wir uns gegenseitig alle mögen, aber es würde kein wirklicher Nachteil entstehen, wenn es nicht so wäre.
Wenn die Freunde wirklich einen großen Teil des Lebens einnehmen und man erwartet, dass der Partner bei Treffen auch immer dabei ist, ist es natürlich etwas anderes. Wenn man die Freunde aber nur ab und zu trifft und dann auch eher etwas alleine mit ihnen macht, finde ich es nicht so schlimm, wenn man sich gegenseitig nicht unbedingt sympathisch ist.
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