Wenn Eltern reden, muss Kind den Mund halten?
Ich kenne es noch so, dass meistens gesagt wurde, dass das Kind still sein soll, wenn sich die Eltern oder Erwachsenen unterhalten. Ich denke, dass es immer darauf ankommt, was das Kind eben möchte. Wenn es ein dringendes Bedürfnis hat, sollte es dies auch mitteilen dürfen. Ich finde es da eigentlich nur wichtig, dass das Kind eben nicht dauernd quengelt oder einem in den Satz fällt.
Aber wenn dem Kind schlecht wird, denke ich, dass es doch in Ordnung sein muss, wenn es dann eben mal dazwischen quatscht. Da würde ich nie einen Aufstand machen oder ähnliches. Ebenso finde ich es auch nachvollziehbar, wenn ein Kind irgendwann ungeduldig wird, wenn ein Gespräch sehr lange dauert. Natürlich spielt dabei auch das Alter des Kindes eine große Rolle.
Meint ihr auch, dass ein Kind den Mund zu halten hat, wenn sich die Eltern unterhalten? Gibt es da für euch Ausnahmen? Würdet ihr dies streng durchsetzen? Oder findet ihr das völlig übertrieben?
Für mich gilt dieser Spruch nur, wenn sich übereifrige, altkluge und vorlaute Kinder ins Erwachsenengespräch einmischen. So macht es die Tochter meiner Freundin. Die ist 12 und macht das schon seit Jahren und da könnte ich ehrlich gesagt ausflippen, wenn man sich unterhält und das Kind dann den Senf dazu gibt und da rutscht mir dann auch schon mal raus, dass der Krümel Pause hat, wenn der Kuchen redet.
Wenn ein Kind ein Bedürfnis hat und die Mama sprechen will, weil irgendwas ist, dann ist es selbstverständlich, dass es dann auch reden darf. Und dann ist es auch selbstverständlich, dass man dann auch auf das Kind eingeht und das Erwachsenengespräch unterbricht.
Ja, das gilt hier auch. Aber wir gehen da nicht nach der alten Regel, dass der Krümel schweigen muss, wenn der Kuchen spricht. Also die Meinung eines Kindes ist für uns nicht weniger wichtig als die eines Erwachsenen und natürlich darf ein Kind das Wort ergreifen und sich auch ohne Notfall wie akute Übelkeit bemerkbar machen.
Es geht uns lediglich um ein ordentliches Benehmen, dass den Umgang miteinander erleichtert und angenehm macht. Ich hasse Kinder, die ständig an den Sachen zerren und Mama, Mama oder Papa, Papa rufen. Natürlich muss man seinen Nachwuchs dann auch so wahrnehmen, dass man sie nicht zu so einem Verhalten zwingt. Wer grundsätzlich ansprechbar ist, der kann leicht entsprechende Regeln durchsetzen.
Genauso kann ich es absolut nicht leiden, wenn Kinder wie eine Naturgewalt ins Zimmer platzen oder ständig unnötig Gespräche stören. Wobei man natürlich das Alter einbeziehen muss. Kleinkinder sind impulsiver als Schulkinder. Unsere Kinder wissen, dass sie immer kommen können und immer mitreden dürfen, aber dass man dabei respektvoll miteinander umgeht und nicht nur die eigenen Impulse und Wünsche bedenkt. Das klappt sehr gut.
Ich finde, dass das Kind etwas dringendes was es auf dem Herzen hat immer sagen kann. Es muss ja auch nicht gleich lospoltern, sondern kann ja auch erstmal sagen, dass es etwas sagen möchte. So würde ich es höflich finden. Ansonsten finde ich nicht, dass ein Kind immer zu allem und jeden Punkt in einem Erwachsenengespräch seine Meinung äußern muss und da sollte man einen Kind sicherlich auch Grenzen aufzeigen, weil man sich sonst nicht mehr vernünftig unterhalten kann, wobei das sicherlich je nach Kind, nicht so leicht ist.
Wie ich diesen Spruch hasse. Ganz ehrlich, ich bekomme regelmäßig das Brechen, wenn ich Eltern sehe, die ihren Kindern eintrichtern, sie hätten die Klappe zu halten und die Erwachsenen nicht zu stören. In den öffentlichen Verkehrsmitteln sehe ich das ständig und in den lächerlichsten Situationen, sehr oft auch gegenüber Kindern die keineswegs respektlos und aufdringlich sind.
Okay, ich mag diesbezüglich auch extrem empfindlich sein. Ich war nämlich eins der Kinder, denen man immer eingetrichtert hat, es habe die Fresse zu halten, wenn die Erwachsenen reden. Völlig egal worum es ging, immer wurde man nur ermahnt oder ignoriert und darauf hingewiesen, dass man nur ein Kind ist. Die Konsequenz ist, dass ich es bis ins Erwachsenenalter nie geschafft habe, mich mal Gesprächen anzuschließen, weil ich stumm daneben saß und mich nicht getraut habe etwas beizutragen. Ich habe es schließlich so gelernt, dass ich auf keinen Fall stören darf und meine Bedürfnisse dann unbedeutend sind. Aber hey, Hauptsache ich war ein angenehmes, stilles Kind, das sich "wenn der Kuchen redete" regelrecht unsichtbar gemacht hat.
Natürlich müssen Kinder lernen, nicht beliebig und respektlos überall reinzuplatzen und sich auch mal zurück zu nehmen. Aber diese Regel streng durchzuziehen führt eben manchmal auch zu negativer Entwicklung. Entsprechend muss es in meinen Augen nicht lernen, dass es in Gesprächen zu schweigen hat, sondern dass einige Dinge auch warten können, für wichtige Anliegen aber jederzeit ein offenes Ohr vorhanden ist.
Das kommt doch ganz auf die Situation an und auch ein Kind muss es lernen, dass es mal den Mund halten muss und nicht immer von sich geben kann was es gerade auf dem Herzen hat. So geht es gar nicht, dass ein Kind von sich gibt, dass es Langweile hat wenn man selbst in einem Gespräch mit dem Arzt ist und dort eine Diagnose erfährt. Hat da einfach nichts zu suchen und da muss sich das Kind auch einmal gedulden und die paar Minuten beschäftigen können.
Allgemein ist es eine Sache von Anstand, dass man nicht seinen Senf dazu gibt wenn gerade ein Gespräch am laufen ist und man ungefragt und ohne weiteres einfach seine Meinung dazu gibt oder mit einer anderen Aussage anfängt. Das begreifen ebenfalls schon Kinder und es gibt in Gesprächen immer Pausen und Momente, in denen man auch als Kind das Wort ergreifen kann und seine Dinge mitteilen. Entsprechend ist das alles nur eine Sache der Erziehung, aber ja ich finde schon, dass auch Kinder mal den Mund zu halten haben wenn sich Erwachsene unterhalten.
Denn oftmals steckt nichts anderes dahinter, als das das Kind die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern haben möchte oder von anderen Personen und sich damit in den Mittelpunkt drängt. Aber auch das muss ein Kind lernen, dass es eben nicht der Mittelpunkt ist, auch wenn manche Eltern ihre Kinder so verwöhnen und sie das glauben lassen und das Verhalten legen sie dann auch bei anderen an den Tag und sorgt nur dafür, dass viele von den Kindern genervt sind und sie als Vorlaut und Unhöflich wahrnehmen.
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