Wenn Eltern meinen Kind hat keinen standesgemäßen Umgang
Ich habe nun schon des öfteren mitbekommen, dass manche Eltern einfach meinen, dass das Kind keinen standesgemäßen Umgang hat. So haben die Eltern meiner Freundin grundsätzlich was dagegen, wenn meine Freundin sich mit einem jungen Mann trifft, der eben keinen akademischen Beruf hat und "nur" im Supermarkt im Getränkelager arbeitet. Meine Freundin kommt aus einer Rechtsanwaltsfamilie und sie studiert auch Jura.
Das ist aber kein Einzelfall. Ich sehe so etwas öfters und es gibt Eltern, die den Kindern schon im Kindergarten verbieten sich mit Kindern abzugeben, die "nur" aus Arbeiterfamilien stammen. Das ist dann in der Schule genauso und irgendwann kommen sie auf ein Internat, damit sie dann standesgemäßen Umgang haben.
Wie findet ihr es, wenn Eltern meinen, dass ein Kind keinen standesgemäßen Umgang haben? Denkt ihr, dass man sich das als Kind gefallen lassen muss? War oder ist es bei euch vielleicht genauso oder durftet ihr euch treffen mit wem ihr wollt? Ich finde es schrecklich, wenn die Eltern vorschreiben wollen, mit wem man sich treffen will.
Meiner Meinung nach ist das ein Verhalten was in eine eingestaubte Kiste gehört. Natürlich war es früher mal so, das jeder seinen Stand hatte und auch nur Bekanntschaften innerhalb des Standes in Ordnung waren, aber heutzutage sollte man dann schon toleranter sein und solche Beziehungen jeglicher Art auch zulassen. Ich denke, dass man heute auch nicht mehr damit angeben kann, wenn man einen Titel hat oder Erfolg hat. Ich kann solche Leute nicht verstehen.
Ich habe auch schon von Eltern gehört, die darüber hinaus auch noch bestimmen wollen, in welchen kulturellen Kreisen sich ihr Kind bewegt. Da wird dann unterschieden zwischen "guten" Kulturen und eben "schlechten". So habe ich Bekannte, die gar nicht wollen, dass ihr Kind sich mit irgendwelchen türkischstämmigen Kindern abgibt, weil das rufschädigend wirken könnte.
Ich finde so etwas total bescheuert. Man kann doch nichts dafür, dass man der "Mittelschicht" oder "Arbeiterklasse" angehört. Dieses Klassendenken behabt mir überhaupt nicht und ich finde das ziemlich altmodisch. Man kann ja nichts dafür, dass man in bestimmte Schichten reingeboren wird. Für mich kommt es in erster Linie auf den Charakter an. Solange mein Kind nicht mit irgendwelchen Kindern befreundet ist, die klauen oder sonst irgendwie kriminell sind und einen schlechten Einfluss auf mein Kind haben, ist mir das so ziemlich egal, ob dessen Eltern arm oder reich sind.
Mir ist das vollkommen egal, ob die Eltern meiner Kinder arm oder reich sind. Meine Kinder sollen sich ihre Freunde selber aussuchen können und bis zu einem gewissen Grad toleriere ich auch Freundschaften, die nicht besonders förderlich für meine Kinder ist.
Wenn man Kinder immer vor allem beschützt, können sie nicht selbstständig werden und entwickeln keine Menschenkenntnis. Jeder Mensch ist besonders und kann etwas besonders gut. Meine Tochter hat eine Freundin, deren Eltern durch einen Schicksalsschlag nur eine kleine Rente bekommen, die mit Hartz 4 aufgestockt wird.
Sie wohnen in einer winzigen Wohnung und die Tochter muss das Zimmer mit dem Bruder teilen. Trotzdem geht meine Tochter total gerne dort hin weil die Mutter immer so tolle Ideen hat. Sie backen spontan Plätzchen, machen Experimente oder drehen einen Film mit der alten Videokamera der Eltern.
Nur weil jemand weniger Geld hat oder nicht studiert hat, kann er trotzdem eine riesige Bereicherung für ein Kind sein. Und die Geburtstagspartys des Mädchen sind auch sehr beliebt, da halten die ganzen schweineteuren Geburtagspartys nicht mit.
Auch ausländische Mitbürger empfinde ich als Bereicherung für meine Kinder, da sie dort andere Traditionen kennenlernen können. Außerdem gibt es dort auch meistens leckeres Essen, was sie nicht kennen.
Genau solche Eltern, wie die Deiner Freundin sind dafür verantwortlich, dass eine zwei Klassengesellschaft entstanden ist. Der ist nicht gut genug, weil er kein Akademiker ist, die ist doof, weil sie H4 bekommt usw. Diese blöden Floskeln hörte ich zu meiner Zeit als Streetworkerin von vielen Eltern sowie Verwandten. Das hier jedoch nur Oberflächlichkeit herrscht, konnte ich an einer Hand abzählen.
Ein Mensch besitzt Charakter und mehr. Da ist es völlig irrelevant, welchen Berufs- oder Schulstatus dieser hat. Das vergessen viele Eltern und drücken Kinder in die Richtung, in der sie gegangen sind. Wirklich traurig, denn dadurch schauen auch oftmals die Kinder von oben herab und merken gar nicht, dass hinter der Fassade der Beruflichkeit ein total toller Mensch stecken könnte.
Dieses Denken gehört für mich wirklich in die Kiste geschlossen, weil ich es sehr oberflächlich, geschmacklos und mehr finde. Wir sind nun einmal auf der Erde nicht alle gleich. Es kann nicht jeder Anwalt, Richter oder Politiker werden. Die Schiene zwischen Arm und Reich wird größer, die Mobbingopfer immer mehr, das missverstandene Verhalten untereinander auch. Eltern sind dafür durchaus an vielen Stellen mit verantwortlich. Wenn man seinen Kindern solch einen Mist schon vorlebt.
Doch bei mir war dem nie so. Ich habe jeden Menschen so genommen, wie er/sie war. Ich entstamme aus einem kriminellen Umfeld des Rotlichtmilieu, was vielen bekannt war. Auch gut betuchte Eltern fanden das natürlich nicht so super, aber sie haben gemerkt, dass meine Familie Anstand, Respekt, gute Umgangsformen und mehr besaß. Wir waren deswegen nicht die Asozialität in Person. Darüber hinaus hat meine Mutter und mein Vater so viel verdient wie manch ein Politiker in Monat, da flossen locker mal 10.000 Märker.
Es mag dreckiges Geld gewesen sein, aber es war jede Menge. Ich vermute einfach Mal, wenn die Familien irgendwas negatives gesagt hätte, dass mein Vater schon ausgeflippt wäre. Er verkörperte das klassische Zuhälterbild, aber mit Anstand, Respekt, Höflichkeit und jede Menge Fachwissen im Gepäck. Nur die Berufswahl war etwas sonderbar. Meine Mutter war eben sein Pferdchen im Stall, was komisch klingt, aber es war eben so. Er hatte jedoch auch andere Frauen laufen.
Man hat mir auch immer aufgezeigt, dass ich nie was besonderes werden würde. Ich bin studierte Sozialpädagogin und arbeitete Jahre als Streetworkerin. Gleichwohl bin ich mittlerweile nur noch eher Nebenberuflich in diesem Job tätig, sondern habe ein zweites Standbein in der Immobilienbranche, welche mich zu verschiedenen Wohnsitzen brachte. Immerhin habe ich in den USA, Asien und auch Australien gelebt. Der Tierschutz war darüber hinaus nur eine Nebensache, die ich etwas intensiviert habe.
Ich lege großen Wert auf Respekt untereinander. Oberfläche Menschen, wie die Eltern deiner Freundin haben bei mir nichts zu suchen. Die sonder ich auch komplett aus, denn das eigentliche Problem sind nicht die Typen/Tussen, die den Eltern nicht in den Kram passen, sondern die Eltern selber. Doch das verstehen die meisten Betroffenen nie oder erst, wenn die Kinder sich so distanzieren, dass sie ihre Kinder verlieren.
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