Wenn die Reparaturen teurer sind als der Restwert

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Wenn man ein älteres Auto hat, können da durchaus einige Reparaturen anfallen. Nun häufen sich diese Reparaturen mitunter auch und man muss etwas mehr bezahlen. Auch Rost kann zum Problem werden und man muss vielleicht die Radläufe etc. erneuern lassen, was einiges kosten kann.

Mitunter sind die Reparaturen teurer als der Restwert eines Wagens. Wenn ich etwa an die letzten Reparaturen bei meinem Clio denke - neue Kupplung, Getrieberestauration, neue Stoßdämpfer, neue Sommerräder und andere Kleinigkeiten - das waren fast 2000 EUR. Und wenn ich den verkaufen würde, würde ich vielleicht noch 500 EUR dafür bekommen.

Aber die Frage danach, ob die Reparaturen vor dem Hintergrund des Restwerts gerechtfertigt wäre, aber eine andere Frage ist es, ob man eben das Auto dennoch behalten will. Ich mag ja das Auto und ich bin emotional gar nicht in der Lage, mich davon zu trennen. Selbst wenn ich mir das gleiche Modell kaufen würde, wäre es nicht meiner. Ich finde es so schön und hab es richtig gern. Da stellt sich für mich die Frage nach dem Restwert gar nicht.

Wie würdet ihr reagieren, wenn die Reparaturen teurer sind als der Restwert des Wagens? Würdet ihr euch für euer Auto entscheiden?

Ein Auto ist für mich ein reiner Gebrauchsgegenstand. Es muss funktionieren und die Kosten sollten im Rahmen bleiben. Wenn abzusehen ist, dass ein Wagen bald andauernd irgendwelche Wehwehchen hat und viele Verschleißteile teuer werden, dann geht er vom Hof. Da reichen ein anstehender Zahnriemenwechsel, die Bremsen und von mir auch noch Reifen aus. Rechnet sich das nicht mehr, dann trennen wir uns kurz und schmerzlos.

Ich würde mir ein neues Auto kaufen, wenn ich ehrlich bin. Immerhin hat es ja einen sehr geringen Restwert und dann kommen auch immer mehr Dinge auf einen zu, die repariert werden müssen und man würde ja auch keine Unmengen zahlen nur um etwas zu erhalten, das macht wirtschaftlich keinen Sinn und da sollte man sich dann auch für ein neueres Model entscheiden, was nicht so anfällig sein wird und bei dem man mit den Reparaturen noch ein bisschen Zeit hat.

Zuerst würde ich mal differenzieren ob es sich nun um echte Defekte handelt oder um wie von dir meist genannt Verschleißteile. Reifen und Kupplung sowie Stoßdämpfer sind nun mal Verschleiß und kommen bei jedem Auto vor. Dann würde ich mir die Frage stellen ob ich mit meinem Fahrzeug im allgemeinen zufrieden bin.

Ich nehme meinen Wagen mal als Beispiel. Wenn ich mal Teile wie Bremsen, Auspuff oder andere Verschleißteile erneuern muss wird es gerne mal teurer, allerdings bleibt es hier bei den normalen Verschleißreparaturen die man eben alle 20.000KM oder 60.000KM machen sollte. Ansonsten habe ich an dem Wagen keine Defekte zudem ist er sonst sehr günstig im Unterhalt und hat ebenso genügend Leistung. Wieso also sollte ich mir einen Neuwagen kaufen der wahrscheinlich teurer im Unterhalt ist und vielleicht nicht ganz so zuverlässig. Nebenbei bemerkt, ich fahre im Jahr über 60.000KM.

Ich finde es ehrlich gesagt ein wenig lächerlich zu sagen: "Ich trenne mich vom Auto weil Reifen, Ölwechsel und der Zahnriemen fällig sind und kaufe mir dann lieber einen Neuwagen. Macht für mich nicht wirklich Sinn.

Ich finde es ehrlich gesagt ein wenig lächerlich zu sagen: "Ich trenne mich vom Auto weil Reifen, Ölwechsel und der Zahnriemen fällig sind und kaufe mir dann lieber einen Neuwagen. Macht für mich nicht wirklich Sinn.

Wenn "nur" Reifen, Zahnriemen und Ölwechsel den Restwert eines Wagens überschreiten, dann hat das Modell ein gesegnetes Alter. Da lohnt sich schon die Überlegung, ob es sich noch lohnt, so viel Geld hinein zu stecken, auch wenn es sich nur Wartung und Verschleiß handelt.

Meinen ersten eigenen Wagen habe ich bis über 450.000 Kilometer gefahren. Und da war es einfach sinnvoll, das Angebot von 10.000 DM anzunehmen und einen anderen Wagen zu kaufen. Denn er war definitiv nicht mehr so viel Wert und und wurde langsam auch an anderen Stellen problematisch. Neue Bremsbeläge und-scheiben, Auspuff, Öl, Reifen und eine neue Frontscheibe hätten sich einfach nicht mehr gelohnt. Mit weiteren Kosten und damit auch reperaturbedingten Ausfällen wäre schließlich zu rechnen gewesen. Nur mal so als Beispiel. Und bei mehr als 300.000 Kilometern, die wir gemeinsam auf der Straße waren, hat der Wagen vorher oft genug Inspektionen gesehen und Verschleißteile ersetzt bekommen.

Das heißt, für euch ist der Wagen nur ein Gegenstand, der eben funktionieren soll? Ihr verbindet damit keine Emotionen und ihr habt auch keine Probleme, den dann wegzugeben oder auszutauschen? Das würdet ihr einfach so machen, ohne Wehmut und ohne Trauer?

Mein erstes Auto war echt ätzend. Ich habe die Kupplung neu machen lassen, die Bremsen wurden erneuert und dann noch neue Reifen. Außerdem war es widerlich, aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Als ich es verkauft habe, habe ich keine Emotionen gehabt. Hauptsache das Auto war weg, es war teurer als der Restwert. Immerhin habe ich noch 4000 Euro dafür erhalten, auch wenn es alt war.

Bei meinem neuen Auto ist das anders. Meine Mutter hat mir den Schlitten gekauft, es ist wirklich ein ordentliches und auch gut motorisiertes Auto. Die Erneuerung der Tür wird mir jetzt richtig wehtun, aber es ist ein perfektes Auto und es soll auch so bleiben. Da es noch nicht alt ist, habe ich noch keine größeren Defekte reparieren lassen müssen, außer halt meine kaputte Tür, die ich aber selbst verschulde, weil ich unvorsichtig war.

Also was das angeht bin ich absolut emotionslos und herzlos. Ich würde eine Übersicht machen und wenn sich im Endeffekt herausstellt, dass das Teil mehr kostet als es nützt, würde ich es ohne mit der Wimper zu zucken einfach schrotten lassen. Für mich ist ein Auto nur ein Gegenstand, der seinen Zweck erfüllen muss. Sobald ein Auto diesem Zweck nicht mehr gerecht wird, wird er kompromisslos entsorgt und ein neues Modell muss her.