Wenn das Personal einfach austauschbar ist
Ich arbeite in einem Unternehmen mit über 70 Angestellten und zur Zeit passiert es hin und wieder das jemand kündigt und wir haben das Gefühl, das egal wie gut diese Arbeitskraft ist, sie einfach austauschbar ist und das schlimme, das wird auch so vom Chef vermittelt.
Natürlich ist jeder ersetzbar, aber sollte man den Angestellten nicht vermitteln, das sie wichtig und geschätzt sind, statt unwichtig und austauschbar. Denn viele Kräfte ersetzt man nicht so einfach. Das ist zumindest meine Meinung. Kennt ihr ein solches Verhalten von euren Chefs auch?
Ich denke es ist ganz normal einem Angestellten auch die Grenzen aufzuzeigen und da ist es durchaus auch normal klar zu machen, dass dieser eben ersetzlich ist. Man sollte das nicht jeden Tag sagen, aber wenn einem die Angestellten auf der Nase tanzen, ist das auch kein gutes Verhalten und da muss man ja irgendetwas machen. Man muss sich ja auch nicht einbilden, dass das anders wäre nur weil man da gerne arbeitet und seine Arbeit auch gut macht. Jeder Mensch kann eingelernt werden und für einen Ersatz sein.
Ich denke aber, dass man das auch oft nicht davon reden muss, weil die Mittarbeiter einfach gut funktionieren und man ein gutes Verhältnis hat. Das ist vor allem in kleineren Betrieben oft der Fall, in großen eher das andere, weil man da auch mehr Austausch hat und somit ständig neue Mitarbeiter.
Objektiv gesehen ist jeder Mensch auf dem Arbeitsmarkt austauschbar, aber ob es zur Unternehmenskultur gehören sollte, die Belegschaft auch entsprechend zu behandeln, steht auf einem anderen Blatt. Jedenfalls ist es der Arbeitsmoral und Motivation bestimmt nicht sonderlich zuträglich, wenn allgemein klar ist, dass es nur der Gnade des Unternehmens zu verdanken ist, dass die undankbaren Lakaien durchgefüttert werden.
Bei mir im Job geht es glücklicherweise auch in der Hinsicht pragmatisch zu. In meiner Nische hat man noch verhältnismäßig große Chancen, in ein und demselben Unternehmen alt zu werden, aber selbst da ändern sich die Zeiten schon seit Längerem. Und natürlich ist es schade, wenn die Frau Soundso nach 30 Jahren an der Front jetzt in die wohlverdiente Pension geht, aber allzu sentimental wird deswegen auch niemand.
Frau Soundso hat sich den Ruhestand redlich verdient, und ihre Nachfolgerin wird den Job sicher nicht schlechter machen. Oder wenn tatsächlich mal jemand kündigt, ist der generelle Konsens, dass man der Person alles Gute wünscht, da sie offensichtlich einen besseren Job gefunden hat. Aber Personalfluktuation sollte auch kein Unternehmen in die Knie zwingen.
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