Welches Essen am liebsten für Gäste kochen?

Dass ich so richtig für Gäste koche, kommt eigentlich nie vor. Es kommt vor, dass ich mit Freunden gemeinsam etwas koche oder dass ich meinen Gästen irgendwelche Snacks oder Kleinigkeiten anbiete, aber so ein richtige gekochtes Essen ist das nicht. Dafür habe ich auch nicht unbedingt die Kapazitäten, da ich auch nicht alleine wohne und ich mir nicht einfach jederzeit Gäste zum Essen einladen kann.

Viele haben ja aber ein Gericht, das sie so gut können und auf das sie so stolz sind, dass sie es immer wieder für Gäste kochen. Andere wechseln gerne ab und wiederum andere gehen immer genau auf die Wünsche und Vorlieben der Gäste ein. Wie macht ihr das?

Ich finde, dass man das gar nicht pauschalisieren kann und man da eher auf die Gäste eingehen sollte. Ich habe mal ein Curry gekocht, als die Schwiegereltern zu Besuch waren und habe dann erst Wochen später erfahren, dass meine Schwiegermutter das Essen nicht sehr gut vertragen hat. Daher werde ich das auch berücksichtigen und kein Curry mehr kochen, wenn ich weiß, dass die Schwiegereltern zu Besuch kommen.

Ich finde, dass man generell auf die Unverträglichkeiten und Vorlieben der Gäste eingehen sollte. Wenn jemand zu Besuch kommt, der sich vegan ernährt, serviere ich doch keinen Milchreis mit Kuhmilch oder Schweineschnitzel und wenn jemand Paprika nicht verträgt, serviere ich auch keine Paprika.

Auch mache ich das von anderen Faktoren wie der Anzahl der Gäste abhängig, was ich zubereite und vor allen Dingen wie, da manche Töpfe nur für eine bestimmte Anzahl Personen groß genug sind, sodass man dann auf andere Hilfsmittel wie Backofen und dergleichen zurückgreifen muss.

Bei mir ist es auch vom Anlass und von der Zahl der Gäste abhängig, was ich am liebsten koche oder zubereite. Generell backe ich sehr viel lieber für andere als zu kochen, da ich das als stressfreier empfinde. Einen Kuchen kann man in aller Regel einen Tag vor der Veranstaltung, für die er gedacht ist, in Ruhe fertig machen und dann einfach anschneiden und servieren. So kann ich meiner Kreativität da alle Freiheit lassen und dekorieren, ausprobieren und hübsch anrichten, was das Zeug hält.

Erwarte ich viele Gäste, dann habe ich auch großen Spaß an einem abwechslungsreichen Finger-Food-Buffet mit allerlei unterschiedlichen kleinen Häppchen. Auch diese lassen sich zum Teil schon Tage vorher vorbereiten, was den Zeitdruck ein wenig herausnimmt; aber dafür machen sie oft immens viel Arbeit. Mir macht es zwar Freude, mir Speisen zu überlegen und ein Menü zusammenzustellen, aber nach einer großen Feier habe ich erst einmal für eine Weile genug davon. Muss es schneller und einfacher gehen und viele Leute satt machen, dann sind Kürbissuppe oder Chili con Carne meine Standardrezepte. Die gelingen eigentlich immer, lassen sich prima auch noch Tage später verzehren und kommen eigentlich stets gut an.

Ich habe schon Essen, die ich meistens immer für Gäste koche. Die Leute, die zu Besuch kommen, kenne ich meistens und weiß zumindest, ob sie Vegetarier oder Veganer sind. Ich bereite meistens ein kleines Buffet vor, mit einer feinen Variation an verschiedenen Speisen, so dass sich an sich auch jeder Geschmack treffen lässt.

Ich mag das Zubereiten der verschiedenen Speisen unheimlich gerne. Die Zubereitung ist oft sehr zeitaufwendig, aber ich mache auch viele Dinge gleichzeitig. So backe ich zum Beispiel Kuchen am Vortag. Während ich Salate mache, backen die gefüllten Pasteten oder Teigtaschen im Backofen. Ich gehe grundsätzlich nicht auf die Vorlieben meiner Gäste ein. Ich biete eine Variation an Sachen, die ich auch gerne essen würde, egal ob mit oder ohne Fleisch und serviere diese dann. Alles Andere ist mir persönlich auch zu anstrengend, wenn ich auf jeden Gast einzeln eingehen würde.

Bei mir kommt es darauf an zu welchem Anlass ich die Gäste einlade, wie viele kommen und auch wer kommt. Wenn zum Beispiel „nur“ meine beste Freundin zu Besuch kommt gibt es manchmal auch nur etwas sehr einfaches. Da dürfen es auch mal nur Burger mit Pommes sein oder eine einfache Suppe. Das liegt daran das wir erstens nur zu zweit sind und sich der Aufwand von sehr ausgefallenen Gerichten bei zwei Personen nicht lohnt. Und zweitens hat Sie weder große Ansprüche noch müsste ich mich vor Ihr profilieren. Das Gleiche gilt für andere Freunde oder meine Familie.

Wenn zum Beispiel meine Schwiegereltern zu Besuch kommen darf es gerne etwas mehr sein bzw. ein aufwendigeres Gericht. Wir sehen Sie nicht so oft deswegen sind die Treffen immer etwas besonderes, dementsprechend soll auch das Essen etwas besonderes sein. Allerdings koche ich selbst zu diesem Anlässen meistens etwas das ich vorher schon einmal gekocht habe, und somit gut kann, oder etwas das sich gut vorbereiten lässt.

Ansonsten kann ich zumindest mit Sicherheit sagen das ich meistens Gerichte koche die ich, zumindest zum Teil, vorher vorbereiten kann um nicht noch ewig in der Küche stehen zu müssen wenn die Gäste schon da sind. Oder wir machen einfach etwas das jeder selbst zubereiten kann wie Raclette oder Fondue.

Natürlich gibt es Faktoren wie Anlass oder Zahl der Gäste zu beachten, aber ganz generell koche ich für Gäste am liebsten Gerichte, die sich für uns sonst nicht lohnen würden. Wir sind ja nur zu zweit und bei gewissen Gerichten würden wir uns dann die halbe Woche von den Resten ernähren müssen.

In diese Kategorie fallen aber wirklich viele Sachen. Die Sahnetorte zum Beispiel oder das Menü mit fünf Gängen. Auch Burger oder Taccos zum selber zusammen basteln sind sehr gut für Gäste geeignet, weil man dann eine größere Auswahl an Zutaten haben kann.

Ich gehe bis zu einem gewissen Punkt schon auf die Vorlieben meiner Gäste ein. Ich würde jetzt keinen Braten servieren wenn die Hälfte der Gäste Vegetarier sind. Aber Leute mit extremen, dogmatischen Einstellungen zur Nahrungsaufnahme lade ich überhaupt nicht mehr ein. Ich habe keine Lust mich mit den Befindlichkeiten des Veganers auseinanderzusetzen, der glaubt, dass sein veganes "Schnitzel" kontaminiert sei weil es auf dem selben Grill liegt wie die richtigen Schnitzel. Und Veganer vs. Paleo-Anhänger ist nur einmal lustig.