Welches Auto seid ihr zuerst gefahren?
Mich würde mal interessieren, welches Auto ihr als Erstwagen nach dem Erhalt des Führerscheins gefahren seid. War es gleich ein großes Auto, ein Neuwagen oder eher eine alte Schüssel mit der man auch mal anecken konnte? Mein erstes Auto war eher eines zum Anecken und das war auch gut so, da ich mich damit nicht so unter Druck gesetzt gefühlt habe. Es war ein alter Nissan. Und wie war das so bei euch?
Mein erstes Auto habe ich mir drei Jahre nach dem Erwerb meines Führerscheins, als mein erstes Kind geboren wurde, um 200 Euro privat gekauft. Es handelte sich damals um einen Mazda 323 Turbodiesel Baujahr 1989. Eine alte Schüssel, bei der ich einmalig die Lamdasonde austauschen musste, die mich 40 Euro kostete, die aber dann glatt noch über ein ganzes Jahr gefahren ist. Somit hat sich die Investition gelohnt, für einen fahrbaren Untersatz.
Obwohl ich keinen einzigen Unfall mit meinem Auto verursachte, war ich dennoch sehr froh, dass ich nur ein altes Auto hatte, bei dem es egal war, ob etwas kaputt ging oder nicht. Ich könnte auch nie ein neues Auto haben, weil ich genau wüsste, dass mir genau dann ein sehr schwerer Schaden passieren würde. Und eine Vollkaskoversicherung ist ja auch sehr teuer, bei einem neuen Auto.
Ich mochte dieses alte Auto aber sehr und gab es nur schweren Herzens wieder her, weil dann auf einmal ein irreparabler Schaden auftauchte. Dann hatte ich wieder drei Jahre lang wieder kein Auto mehr und kaufte mir dann schließlich meinen jetzigen Citroen C3, mit dem ich eigentlich sehr zufrieden war, jetzt aber auch schon ein wenig zu Schrott gefahren habe, weshalb ich mir nun ein anderes gebrauchtes Auto zulegen werde.
Von einem neuen Auto rate ich mir immer selber ab, wenn ich mir den Werteverfall anschaue und das, was alles nach der Frist der dreijährigen Garantie kaputt geht, und kein Privatmechaniker mehr richten kann, weil alles so verschraubt und verkleidet ist. Und die Mechanikerstunden heutzutage sind ja auch alles andere als günstig.
Mein erstes Auto war ein nagelneuer Corsa B, also diese Eiform von damals. Eigentlich wollte ich mir einen gebrauchten Corsa kaufen, weil ich in der Fahrschule immer einen Opel gefahren war. Meine Eltern hatten nie ein Auto und das gab mir irgendwie Sicherheit. Ich wollte damals einen guten gebrauchten kaufen, aber mein Vater wollte, dass ich einen Neuwagen kaufe, wofür ich aber mein Geld nicht ausgeben wollte. Also hat er den Wagen gekauft und alle waren glücklich.
Ach mein erstes Auto, das waren noch Zeiten. Danke dass du meine Gedanken dazu wieder hervor holst.
Es war kurz nach der Wende in der DDR und ich musste so ziemlich von heute auf morgen in eine noch weiter entfernte Stadt zur Arbeit fahren. Ich hatte weder Fahrerlaubnis noch ein Auto obwohl ich damals schon immer über eine Stunde mit dem Zug zur Arbeit pendeln musste. Die Situation war so dass ich mir zu DDR-Zeiten ein gebrauchtes Auto niemals hätte leisten können und meine Wartburganmeldung so gegen 2005 erst fällig geworden wäre.
Mit Beziehungen und etwas Schmiergeld konnte ich relativ schnell die Fahrerlaubnis machen, aber mit einem Auto sah es aus finanziellen Gründen schon schlecht aus. Da traf es sich dass sich meine Schwiegereltern ein funkelnagelneues Westauto kaufen wollten und ich den 20 Jahre alten Wartburg geschenkt bekam. Der war noch ein Jahr vor der Wende 20 000 DDR-Mark wert wie mir mein Schwiegervater mit Tränen in den Augen versicherte, aber nach dem Mauerfall wollte ihn keiner mehr haben.
Ich bekam also das Auto und machte gleich eine Probefahrt. Gleich in der ersten leichten Kurve kam ich ins Schleudern und bei der Einfahrt auf meinen Hof knallte ich gegen einen dort abgestellten Gegenstand. Auch die Schaltung war durch mein unkontrolliertes Hantieren gleich zerbröselt, aber mein Schwiegervater beruhigte mich in dem er sagte dass man so ein Auto auch nach Gehör und mit dem Gaspedal schalten konnte. Ältere Wartburgfahrer werden das sicherlich bestätigen können.
Ich fuhr quasi sofort am nächsten Tag damit zur Arbeit. Erst die 30 Kilometer zu meiner alten Arbeitsstelle und dann kurz danach 50 Kilometer über schlecht ausgebaute Landstraßen und viele Dörfer in den neuen Arbeitsort. Das Tempo war gemächlich, mehr als 80 Kilometer die Stunde fuhr es nicht mehr. Auch soff er an fast jeder Kreuzung ab und wenn feuchte Witterung war schon beim Gas wegnehmen Schluss. Ich konnte durch dieses Training innerhalb von Sekunden sehr schnell die Kerzen wechseln und störte damit kaum an den Kreuzungen.
Natürlich brachte ich das Auto deshalb in die Werkstatt, auch wegen dem erforderlichen TÜV. Die Leute dort haben nur gelacht. Den Zettel mit den wichtigsten aufgeschriebenen Mängeln habe ich immer noch. Da waren alle vier Reifen abgefahren, die Schweller durchgerostet, die Kupplung war hin und noch etliches mehr was die Fahrsicherheit erheblich beeinträchtigte. Ich sah mich dann doch nach einem anderen Gebrauchten um weil es nicht anders ging und eine Reparatur wirtschaftlich nicht sinnvoll gewesen wäre.
Auch war es etwas umständlich und teuer zu tanken weil immer von Hand und mit Augenmaß Öl dazu gemischt werden musste. Es gab ja keine Tankanzeige und ich hatte keinerlei Kenntnis wie viele Liter nun aus dem Tank verbraucht wurden. Ich musste das ungefähr schätzen, dann das Öl für acht Mark den Liter kaufen und in den Tank kippen und dann Benzin in einem bestimmten Verhältnis zumischen. Das klappte natürlich in den seltensten Fällen und so zog ich auch immer noch eine riesige Rauchfahne hinter mir her.
Als ich dann ein anderes Auto hatte stellte ich meinen Wartburg auf die Straße mit dem Schild „zu verschenken“. Äußerlich sah das Auto noch gut aus, aber es war wirklich nicht mehr zu gebrauchen. Letztendlich hatte ein junger Tscheche es dann mitgenommen der sich darüber wahnsinnig gefreut hat. Das war ungefähr für ihn so wie bei mir zu DDR-Zeiten wenn mir ein Unbekannter ein Auto geschenkt hätte.
Mein allererstes eigenes Auto habe ich mit 18 von meinen Eltern geschenkt bekommen. Es war ein alter Opel B-Corsa und damals schon mindestens 15 Jahre alt. Als ich dieses Auto bekam, war es noch gut in Schuss, es hielt aber nur drei Jahre. Ständig war etwas kaputt.
Das fing an mit ständig zerbissenen Zündkabeln (Marder liebten mein Auto, weiß der Geier warum. In einem Winter hatte ich etwa vier Mal Marderbisse an den Zündkabeln und musste sie mehrmals ersetzen). Vier weitere Male im gleichen Winter sprang das Auto so nicht an.
Aber am besten war immer noch, als ich das erste Mal allein aus der Hofeinfahrt meiner Eltern damit fuhr und prompt die Mauer gegenüber erwischt habe, obwohl die Straße nun wirklich nicht eng war.
Oder als ich auf der Autobahn mit dem gleichen Auto zu schnell um die Kurve der Auffahrt fuhr und spontan mit dem Auto knapp ein Schild verfehlte und im Graben landete. Bei meinem Glück hatte ich nur einen Platten ...
Aus diesem Grund finde ich, dass Fahranfänger grundsätzlich mit alten Autos, die kaum noch was wert sind, anfangen sollten. Meine Eltern hätten mir nie im Leben eines ihrer eigenen Autos gegeben zu dem Zeitpunkt, die wesentlich jünger und teurer waren zu dem Zeitpunkt. Eben aus diesem Grund. Meine Erfahrung ist, dass junge Fahranfänger wilder und hektischer Auto fahren als nach einigen Jahren Fahrpraxis und Alter. So war es auch bei mir. Und ich hab ständig irgendwo angeeckt. Hätte ich einen Neuwagen gehabt, wäre es wesentlich teurer geworden, was man sich als Azubi jedenfalls nicht leisten kann.
Mein erstes Auto habe ich mir 2009 mit 17 Jahren gekauft, es war ein damals 16 Jahre alter BMW 316i mit vielen Macken. Der Wagen hat mich 200 Euro gekostet und hatte damals noch über ein Jahr TÜV, sodass er für den Anfang perfekt war. Ich bin damit mehrmals in der engen Hofeinfahrt meiner Eltern angeeckt, was aber egal war, angesichts des Zustands des Wagens. Auch weil der Wagen nicht wirklich gepflegt und gewartet wurde, war zum Beispiel die Kupplung nicht mehr die beste und ich habe dadurch schnell ein Gefühl für die Kupplung entwickelt.
Ich kann nur jedem raten, sich als erstes Auto einen älteren und günstigen Wagen zu kaufen, denn mit dem ersten Auto baut man sehr oft einen Unfall oder eckt irgendwo an, was bei einem neuen Auto sehr ärgerlich ist. Außerdem braucht mal keine Kaskoversicherung und spart sich so noch mehr Geld.
Die ersten Jahre mit Führerschein hatte ich kein eigenes Auto. Ich durfte mich aus dem Fuhrpark der Familie bedienen und musste den Wagen nehmen, der übrig blieb. Hatte ich Glück, dann konnte ich einen der Mercedes W124 mit 3-Liter-Dieselmotor fahren. Meist hatte ich Pech, dann blieb für mich nur der wunderschöne, alte Sprinter mit Trennwand zum Laderaum.
Mein eigenes Auto wurde dann ein auch gebrauchter W124 als großer Diesel und als Kombi. Damit konnte ich nämlich bequem den Pferdeanhänger ziehen und hatte Platz für die Hunde und Sättel und anderes Zeug. Außen war das Schlachtschiff in dem damals typischen Rauchsilber schon ein optischer Leckerbissen für Senioren. Das hat die Inneneinrichtung in Beige mit hässlichen Anteilen Holzverkleidung noch getoppt. Das sah nur gruselig aus. Aber diesen Wagen habe ich 350.000 Kilometer gefahren. Erst als er rund 500.000 auf dem Tacho hatte, wurde er doch etwas reparaturanfällig und damit zu teuer. Er war ein hässliches, aber sehr zuverlässiges Arbeitstier, eben ein echter Bauern-Ferrari. Irgendwie vermisse ich den rollenden Backstein noch heute.
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