Welches Auto gefällt euch vom Design her am besten?

Ich finde eigentlich fast alle Autos hässlich. Das einzige Auto, das mich von der Ästhetik schon seit meiner Kindheit fasziniert hat, ist der Porsche 911 Carrera. Dieses Modell ist in meinen Augen fast schon ein Kunstwerk. Es erinnert mich irgendwie an ein lebendiges Wesen. Warum, könnte ich nicht erklären.

Welches Automodell gefällt euch unter ästhetischen Gesichtspunkten am besten? Könnt ihr es euch leisten, ein solches Auto zu fahren? Was ist designmäßig das Besondere an diesem Auto?

Ich finde den Mini Cooper ganz süß. Wobei ich den von dir genannten Porsche auch ganz schick finde. Ich mag Minis einfach, kann gar nicht unbedingt erklären woran das liegt, aber schon als Kind bei Mister Bean fand ich das Auto toll. Ich denke, dass man das auch gar nicht immer begründen kann, aber man gewisse Sachen einfach gut findet. In jeder Farbe mag ich ein Auto beispielsweise auch nicht und finde, dass man je nach Auto auch bestimmte Farben nehmen sollte, schwierig zu erklären, aber für manche Modelle passen bestimmte Farben einfach nicht.

Der Porsche ist im Grund ein plattgedrückter VW Käfer, dessen Grundprinzip Ferdinand damals von den Tschechen (Tatra) geklaut hat. Wurde ja auch prozessiert. Frei nach japanischer Devise "besser gut geklaut als schlecht selbst erfunden", kann man also im Grunde auch beim 911 sagen.

Ich denke, du meinst einen aus den 80ern, den mit dem Turboloch und dem großen Heckflügel, denn wirklich er ist schöner als die meisten Tatras. Die brachten nämlich auch so eine Art 911 mit vier Türen- mit einem luftgekühlten V8 im Heck. Quasi ein Panamarena für Funktionäre der Republik in den 60/70ern.

Persönlich finde ich die italienischen Entwürfe oft am schönsten, von Pinin Farina. Porsche hat immer so eine gewisse Strenge in seinen Linien. Ob das die Uhr ist oder die Kaffeemaschine, sehr technokratisch, fast schon manchmal wie bei der Aprilla "area 51", ein 50er Roller, an dem sich mal die SF- Fans bei dem Motorradhersteller so richtig austobten. In den 50ern ging das noch aber heute sind das alles Raumschiffe, bei denen man sich fragt, warum da noch Räder dran sind.

Ich denke aber, dass es heutzutage immer schwieriger wird, allgemein Formen zu schaffen, die alle funktionellen Eigenschaften in die Form integrieren können. Die Ansprüche an Sicherheit alleine verbieten so manche Form schlichtweg. Schwellungen, Flächen und Kanten treten immer öfter da auf, wo so manches Auto der 60er und 70er an eine Stelle an einem weiblichen Oberschenkel, einen Po oder einem Busen erinnerte, also genau das Gegenteil mit dem Material gemacht wurde.

Diese irrationalen Details sind es, denke ich manchmal, die bestimmte Autoformen zu reizvoll machen und uns denken lassen, dass so etwas eigentlich nur noch zum Hinstellen ist, was ja dann auch meist der Fall (Museum/ Sammlung/ Spekulationsobjekt). Viele niedliche Autos von Fiat, Alfa, Borward und vielen anderen, die früher mal bezahlbar und fahrbar waren, sind aus dem Verkehr verschwunden. Viele schöne Wagen waren damals schon unbezahlbar und sind es bis heute. Fahre Pagani Zonda.

Es gibt gar nicht DAS EINE Automodell, das ich schöner als alle anderen finde. Ich mag die erste Generation der Citroën DS. Vom gleichen Hersteller ist das Modell 11 CV genial. Außerdem würde ich eine "Ente" fahren, wenn die einem nicht ständig unter dem Hintern wegrosten würde.

Ein alter Saab 900 gewinnt mein Herz, ein Wiesmann macht einfach nur Spaß. Bei den modernen Autos habe ich so meine Schwierigkeiten, was die Begeisterung angeht. Es ist ohne Frage komfortabel, aber weder Optik noch Fahrgefühl sprechen mich so richtig an. Gerade optisch herrscht Einheitsbrei aus dem Windkanal.

Da ich mich sowieso nicht allzu sehr fürs Autofahren erwärmen kann, habe ich auch beim Design keine Favoriten. Ehrlich gesagt fällt es mir sogar relativ schwer, die verschiedenen Autotypen auseinander zu halten. In meiner Wahrnehmung sehen sich die meisten Modelle relativ ähnlich und unterscheiden sich eher in der Größe und Höhe, als im besonderen Design. Wenn, dann gefallen mir noch am ehesten die alten Modelle, die noch deutlich individueller gestaltet waren.

Es ist ja auch kein Wunder, das die "Göttin" gefällt. Wie der Jaguar E, der XJ6 und viele andere zeitlos schöne Entwürfe. Ihre Form wurde von einem Bildhauer entworfen. Man beachte nur die "Trompeten", also die Zierleisten am Dach, die in einen Blinker auslaufen ist nicht nur schön, sondern auch funktional. Ein wunderschönes Beispiel dafür, was Design leisten sollte. Und dann das echte Kurvenlicht (nicht irgendwelche Lämpchen, die vom Bordrechner aktiviert werden), d.h. Lampen, die mechanisch dem Einschlagwinkel der Räder folgen.

Ganz zu schweigen von dem regelrechten Herz Kreislaufsystem über Hydrauliköl, dass dem Wagen ein unnachahmliches Fahrgefühl verleiht. Nachteilig bei Ausfall, aber die Performance, dass "denkende Fahrwerk" lässt den Wagen sogar mit einem fehlendem Hinterrad noch fahren, nur über Ventile und Hydraulik, ohne Rechner.

Es gibt ja viele Einstellungen die man zum Fahrzeugdesign haben kann und jeder empfindet jeder ein anderes Auto als schön. Mir persönlich gefallen Autos mit klaren Linien und ohne unnütze Schnörkeleien, frei nach dem Motto "Form follows function".

Aktuell fahre ich eine 2019er Mercedes C-Klasse mit der Ausstattungslinie "AMG-Line". Ich finde das Auto zwar nicht hässlich, aber es hat einige Details die ich als unnötig empfinde wie zum Beispiel die angedeuteten Lüftungsöffnungen an der Heckstoßstange die keinerlei Funktion haben. Solche unnützen Details findet man leider an fast jedem modernen Auto.

Persönlich gefallen mir viele Autos aus den 1980er und 1990er Jahren, denn da waren Autos meiner Meinung nach "einfacher" und funktioneller designt. Eines meiner Favoriten aus der Zeit ist die Mercedes S-Klasse Baureihe W126, die in bis 1991 gebaut wurde. Dieses Auto finde ich einfach elegant, alles an dem Auto hat einen Nutzen und man erkennt dieses Auto sofort wenn man es sieht, bei einer aktuellen S-Klasse finde ich es zum Beispiel schwierig diese im Straßenverkehr von einer E-Klasse zu unterscheiden.