Welcher Promi-Tod hat euch besonders mitgenommen?
In diesen Tagen und den letzten Wochen sind ja einige Prominente verstorben. Der Schauspieler Willi Herren, da war ich schon etwas geschockt, oder vorgestern die Todesmeldung von der Sängerin Milva, die fand ich auch etwas traurig. Aber in diesem und im letzten Jahr, da sind ja einige Prominente verstorben und an welche könnt ihr euch denn noch ganz besonders erinnern und haben euch betroffen gemacht?
Der Tod von Willi Herren hat mich überrascht, allerdings nicht direkt mitgenommen. Ich bin kein Fan von ihm gewesen, habe ihn allerdings mal in dem Format "Rosins Fettkampf" erlebt. Da ist er mir schon negativ aufgefallen, weil er sich nicht wirklich angestrengt hat, weil er immer wieder mogeln wollte, eigentlich kein Interesse hatte und eher seinen Spaß haben wollte. Vor seinem ganzen Hintergrund, den ich damals nicht kannte, weil er mich nicht interessierte, waren das eigentlich schon recht klare Zeichen für eine Depression: Immer nur fröhlich in der Öffentlichkeit leben, die schlechten Seiten im Leben einfach ausblenden, verdrängen, zur Seite schieben.
Mitgenommen hat mich an seinem Tod eher, wie wenig sein ganzes Umfeld die Zeichen erkannt hat. Er schien ganz allein mit seinen Sorgen gewesen zu sein. Keiner, der ihm mal richtig den Kopf waschen konnte, keiner, der wirklich mal zu seinem innersten Kern vordringen konnte oder wollte. Alles nur oberflächliche Freunde, die sich in seinem Ruhm aalen wollten. Niemand, der ihn vor sich selbst schützen konnte. Stattdessen immer nur Party machen. Das macht mich traurig, das nimmt mich mit.
Am gleichen Tag wurde der Tod von Barby Kelly bekannt. Ich bin nicht wirklich ein Fan der Kelly Family gewesen, aber ich habe sie damals noch bei uns auf dem Marktplatz auftreten sehen, kurz bevor der Hype losging. Außerdem war Barby fast genau in meinem Alter. Und sie hatte sich gerade erst zurück gemeldet, es schien ihr endlich besser zu gehen. Und dann so plötzlich gestorben. Es machte mir bewusst, dass eben auch berühmte Menschen vor Krankheit nicht gefeit sind, dass es jeden jederzeit erwischen kann und das Leben von heut auf morgen zu Ende sein kann.
Und der Tod von Prinz Philipp hat mich dann doch etwas mitgenommen. Ich bin darüber selbst erstaunt, denn eigentlich konnte ich dem alten Herrn, der gerne mal in Fettnäpfchen getreten ist, nicht viel abgewinnen. Aber er erinnerte mich an einen sehr guten Freund in einem ähnlichen Alter, der Weihnachten an Corona verstorben ist, und mir sehr fehlt. Außerdem denke ich, dass die Queen ihm nun relativ bald folgen wird. Sein Tod ist für mich irgendwie das Zeichen, dass eine Ära zu Ende geht. Und ich befürchte, dass es danach nicht unbedingt besser werden wird.
Ich war sehr traurig und schockiert, als ich vom Tod der Schauspielerin Maja Maranow erfuhr. Sie erlag mit nur 54 Jahren einem Krebsleiden und es kam für mich wie wohl auch für andere völlig überraschend, weil sie ihre Erkrankung nicht publik machte. Auch ihr Partner in der Fernsehserie "Ein starkes Team" Florian Mertens erfuhr es wohl sehr spät. Ich habe diese wunderschöne Frau und gute Schauspielerin sehr gerne gesehen, auch in anderen Filmen.
Sonst fällt mir im Moment nur noch Guido Westerwelle ein, dessen Tod mich traurig gemacht hat. Ich habe ein letztes Interview bei Markus Lanz mit ihm gesehen, durch das ich ihn mit völlig anderen Augen gesehen habe. Ich habe ihm so sehr eine Heilung von seiner Krebserkrankung gewünscht. Leider hat er es nicht geschafft.
Eigentlich war ich nie so richtig überrascht davon, wenn jemand starb. Bei einigen wusste man, dass sie krank waren und vielleicht noch krank sind, sodass dies natürlich erwartet wird. Das bedeutet nicht, dass ich diesen Tod jemanden wünschen würde, sondern ist es immer traurig, wenn ein Mensch gehen muss, weil damit natürlich immer die Trauer der Hinterbliebenen einhergehend ist.
Ich war jedoch etwas schockiert über den Tod von Willi Herren. Nicht, weil ich nicht erahnen konnte, dass er sein Leben doch nicht im Griff hat, sondern weil er schon eine lustige Persönlichkeit war. Er war sehr herzlich und deswegen ist einfach mit ihm ein Stück lustige Kultur gegangen. So schwierig sein Leben in all den Jahren immer war, er war dennoch lustig, menschenfreudig und kontaktfreudig. Das war einfach nur so schade. Der anschließende Rosenkrieg der Kinder mit der Noch-Ehefrau war dann wieder so eine Sache, die mich missmutig stimmte, weil das hätte er wohl nie gewollt.
Auch so plötzliche Tode wie der von Aaron Carter, auch wenn er nie richtig mehr auf die Beine kam schocken irgendwo schon. Er junge war so jung, so gefallen und ein Schatten seiner selbst. Mit der richtigen Hilfe, wer weiß. Das sind aber eben diese tragischen Tode, wo man sie in Zukunft erahnt und dann doch mal etwas geschockt in den Medien ließt, dass es jetzt passiert ist.
Deloris O'Ridian von den Cranberries oder Chester Bennington von Linkin Park. Man wusste, dass sie ihre Probleme hatten, aber dann überschattet einen das kurzfristig natürlich in Maßen, weil man mit der Musik so viel anfangen konnte. Mal auch denen einen oder anderen getroffen hatte. Das schockt dann halt einfach über die traurige Tatsache, dass dort jemand gegangen ist.
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