Welcher Beschäftigung nachgehen, wenn man keine Hobbys hat?

vom 25.12.2019, 18:01 Uhr

Ich kann es immer nur sehr schwer nachvollziehen, wenn jemand von sich behauptet, keine Hobbys zu haben. Bei meinen Eltern ist es aber so. In der Vergangenheit hatten sie sich immer mal wieder für irgendwelche Aktivitäten interessiert, wobei da aber nie etwas Langfristiges draus geworden ist. Seitdem sind sie eigentlich hobbylos, so dass ich mich schon frage, wie sie denn ihre freie Zeit verbringen.

Kennt ihr es vielleicht auch von euch, keine Hobbys zu haben? Welchen Beschäftigungen geht ihr dann in eurer Freizeit nach? Ich bin mir schon sicher, dass man sich auch sinnvoll und gut beschäftigen kann, auch ohne Hobbys. Ich denke, dass man seine Freizeit so auch abwechslungsreich gestalten kann, solange man seine Freizeit nicht einfach komplett vor dem Fernseher verbringt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Probleme haben die Leute. Kann man nur schwer nachvollziehen... Wieso sollte man das nachvollziehen können, es sei denn man hat noch zeitliche Kapazitäten frei. Ich habe auch kein Hobby. Autsch, nun ist es raus. Bin ich jetzt ein Mensch zweiter Klasse, weil ich keine hässlichen Deckchen sticke oder Kissenplatten häkele? Ich habe nicht einmal Zeit für ein Hobby. Talent hätte ich schon, nur eben keine Zeit.

Ich kann gut zeichnen und malen und werde mich später einmal intensiv damit beschäftigen. Ich habe Haustiere, die ich pflege und beschäftige. Ich koche sehr gern und auch sehr vielfältig. Ich lese viele Bücher und besitze die auch alle. Ich mache gern Quiz und Wissenstests. Ich gerne in die Natur mit meinem Hund. Das alles sind Interessen aber keine expliziten Hobbys. Und ich bin gut damit ausgelastet und langweile mich auch niemals.

So viel Freizeit habe ich nicht wirklich, dass mich nach anderen Dingen gelüstet. Außerdem will die Waschmaschine gefüttert, die Spülmaschine ausgeräumt und der Fußboden vom Schmutz befreit werden. Das erfüllt mich nun nicht wirklich, diese immer wieder kehrenden Tätigkeiten auszuführen. Lieber würde ich auch einen Rembrandt auf die Leinwand klatschen. Aber wie gesagt, freie Zeit ist gerade sehr rar und das bleibt noch elf Jahre so. Hoffentlich muss ich mir später nicht den Pinsel an die Hand binden lassen wie Renoir. Kleiner Scherz muss sein.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das Problem der Hobbylosigkeit ist mir auch gänzlich unbekannt. Ich bin ein sehr kreativer und für alle Handarbeiten, Basteleien und zeichnerischen Aktivitäten leicht zu begeisternder Mensch, der über eine Materialsammlung verfügt, die er selbst als Vollzeit-Künstler im Leben kaum aufbrauchen könnte. Wenn ich die Zeit hätte, all meine Ideen und Vorhaben in die Tat umzusetzen, dann würde ich definitiv nicht an Langeweile sterben. Zudem lese ich viel, genieße gute Musik, Filme oder Aufführungen, koche und backe leidenschaftlich, bin unheimlich gerne in der Natur oder auch in Städten unterwegs, pflege soziale Kontakte, verreise auch mal und treibe ab und an Sport. Ohne Beschäftigung herumzusitzen ist für mich meistens eine richtige Qual.

Trotzdem kenne ich natürlich auch Menschen, die von sich behaupten, keine Hobbies zu haben. Diesen empfehle ich eigentlich immer, einfach mal etwas auszuprobieren - denn meistens ist nicht fehlendes Talent oder Interesse Schuld an der Passivität, sondern ein Mangel an Antrieb und Motivation. Einige habe ich schon zum Leser, Bastler oder Sänger bekehrt, indem ich ihn regelrecht dazu genötigt habe, mir bei solchen Aktivitäten Gesellschaft zu leisten. Andere kann man vielleicht zumindest dafür gewinnen, ohnehin notwendige alltägliche Pflichten mit einer neuen Anregung zu verknüpfen und z. B. die Einkäufe mit dem Fahrrad zu erledigen oder - anstatt Fertiggerichte einzukaufen - doch mal selber den Kochlöffel zu schwingen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Wie definiert sich ein Hobby, vor allem im Vergleich zur Freizeitbeschäftigung, und kann man vielen Dingen nicht auch nachgehen ohne direkt ein Hobby daraus zu machen? Wie viele Leute lesen zum Beispiel Bücher ohne, dass sie sich als Hobbyleser bezeichnen würden? Es würden wohl auch wenige Leute auf die Idee kommen, dass sie Fernsehserien als Hobby haben obwohl sie regelmäßig Serien in ihrer Freizeit anschauen.

Oder ich weiß wie man strickt, ich kann das auch gut, aber ich beschäftige mich damit nur wenn ich eine neue Mütze oder irgendwas in der Art haben möchte. Ich verbringe nicht das ganze Jahr mit der Produktion von Socken, die dann verschenkt werden müssen weil ich leider nur zwei Füße habe.

Ich kann es deshalb schon nachvollziehen, dass man sich für Dinge interessiert und auch Spaß daran hat, aber sie nicht über einen längeren Zeitraum hinweg sehr regelmäßig betreiben möchte oder auch betreiben kann. Vieles ist ja eine Frage von Zeit und finanziellen Möglichkeiten. Ich hätte jedenfalls gerne "in Urlaub fahren" auf meiner Liste mit Hobbys, aber das scheitert leider an der Realität.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Mein Vater war ein Mensch, bei dem weder meine Mutter noch ich jemals ein richtiges Hobby identifizieren konnten. Er hat halt gearbeitet, und nach Feierabend hat er meistens gegessen, Zeitung gelesen und ferngesehen. Am Wochenende hat er bei Bedarf irgendwas im Haus repariert, was man als eine Art Hobby bezeichnen konnte, aber ansonsten hatte er keine nennenswerten persönlichen Interessen. Die einzige Ausnahme waren Ausflüge ins nahegelegene Österreich, was er immer gern am Sonntag oder im Urlaub mit uns gemacht hat.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Mein Vater allerdings hatte ein sehr ausgeprägtes Hobby. Er war nämlich Freizeitangler. Er war sehr gut gerüstet für Fische aller Art. War beim Nachtangeln, im Verein organisiert, kaufte Raubfischmarken und kannte die Gewässer in der Nähe in- und auswendig. Er hatte eine teure aufwendige Ausrüstung und auch die richtige Kleidung. Er hatte auf alle Fälle ein Hobby. Die anderen in der Familie unterstützten ihn, hatten aber selbst kein explizites Hobby.

Auch kenne ich sonst kaum Menschen mit aufwendigen Hobbys. Mein Opa war ein hochintelligenter und vielseitig interessierter Mann. Er gärtnerte und zog selbst Pflanzen, die es sonst gar nicht in anderen Gärten gab. Er spielte Schach und fotografierte mit einer teuren Ausrüstung und entwickelte die Fotos anschließend. Er las viel und konnte bauen und konstruieren, auch kannte er sich mit Elektrotechnik aus. Er hatte nicht nur ein Hobby, sein Leben bestand irgendwie fast nur aus Hobbys.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Es ist die Frage, wie man Hobby definiert. Als Hobby könnte man auch eine passive Tätigkeit bezeichnen, wie etwa Fernsehschauen oder Lesen. Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind immer Lesen als Hobby angegeben habe, wenn ich danach gefragt wurde, weil ich sonst kein außergewöhnliches Hobby hatte wie Reiten, Puppen sammeln, Modelleisenbahn oder ähnliches.

Wenn man Hobby als etwas definiert, in das man viel Zeit und vielleicht auch Geld investiert, dann sind wahrscheinlich viele ältere Leute hobbylos. Das heißt aber nicht, dass sie sich nicht sinnvoll beschäftigen, also spazierengehen, Kreuzworträtsel lösen und sich ihr Mittagessen zubereiten. Manche bezeichnen Kochen als Hobby, nur weil sie es gerne tun. Andere machen das auch gerne, würden es aber nicht als Hobby bezeichnen. Viele Menschen lesen auch vor dem Einschlafen. Manche bezeichnen dies dann als Hobby, andere wiederum nicht.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn man genug arbeitet, braucht man kein Hobby. Ich fände so eine Existenz auch eher trist, aber es ist wohl doch eher eine Frage der Erziehung oder der persönlichen Präferenzen, ob man sich ein Hobby zulegt oder vollauf ausgelastet mit seinem Broterwerb oder der unbezahlten Sorgearbeit ist.

Manche Leute scheinen ja ganz zufrieden zu sein, wenn sie nur arbeiten, essen und schlafen bzw. ihre ganze Energie in die Familie stecken. Das sind dann auch oft die, die sich mit der Umstellung auf den Ruhestand extrem schwer tun oder ihren erwachsenen Kindern bis zum bitteren Ende auf die Nerven gehen, weil sich "ja keiner um sie kümmert".

Wenn du dich genug abrackerst, ist es "Hobby" genug, Zeitung zu lesen oder halbtot auf der Couch zu liegen, wenn sich mal die Gelegenheit ergibt. Außerdem ist der Begriff "Hobby" sowieso schwammig definiert, und viele Leute sehen als Hobby sowieso nur das an, was sie selber gerne tun. Wenn jemand beispielsweise gerne und viel liest, ist das in den Augen mancher kein "Hobby", sondern ein Zeichen mangelnder Sozialkompetenz, und Zocken am Computer ist gleich eine Verhaltensstörung oder eine Sucht für die, die in ihrer Freizeit sticken oder Modellbau betreiben.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Eigentlich kann ich den Begriff Hobby gar nicht so genau eingrenzen, und ich weiß nicht, welche Bedingungen erfüllt sein müssten, um sagen zu können, dass man ein oder mehrere Hobbys habe. Ich selbst nenne es meistens "persönliche Interessen", denen ich mich mal mehr und mal weniger intensiv widmen kann. Dazu zähle ich so unterschiedliche Dinge wie Lesen, Fotografieren, Theater (aktiv spielen, oder als Zuschauer), Kino, Reisen, Wandern, Städtebesichtigungen, Museen und Ausstellungen, Fitness-Sport, Naturwissenschaften, Zeitgeschichte, etc.

Ich habe also nicht ein einzelnes Hobby, dem ich meine Freizeit widme, sondern wechselnde Themen und Aktivitäten, mit denen ich mich je nach verfügbarer Zeit und Gelegenheit beschäftige. Richtig langweilig wird mir in meiner Freizeit eigentlich nie, da sich fast immer irgendeine Möglichkeit bietet - auch wenn die Optionen während der strikten Lockdown-Phasen zeitweise stark eingeschränkt waren.

Der Bruder eines Freundes ist jedoch ein Mensch, der weitgehend ohne Hobbys oder Interessen auskommt. Soweit ich mitbekomme, verbringt er seine freie Zeit überwiegend mit Fernsehen und hin und wieder etwas Gartenarbeit (aber auch nur, wenn er darum gebeten wird).

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich glaube es ist gar nicht mal zu leicht festzulegen, was Hobby ist, was vielleicht auch einfach nur mal so gemacht wird und was man dann auch mit Spaß macht oder nur weil es gemacht werden muss. Als kleines Beispiel fallen mir da Menschen ein, die handwerklich machen. Ist es aus Spaß? Weil es gemacht werden muss oder weil es gerne gemacht wird oder will man sich einfach nur Kosten sparen? Von außen betrachtet kann das dann auch noch mal ganz anders betrachtet werden.

Es ist ja auch eine Frage, was dann ist, wenn man das Hobby zum Beruf gemacht haben, zählt das dann noch als Hobby oder braucht man etwas Neues? Ich würde nun auch nicht unbedingt sagen, dass ich ein Mensch mit Hobbys bin, wobei ich viel mache. Ich würde aber nichts alleinstehend intensiv und alleinstehend durchführen wollen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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