Welchen Promi würdet ihr einen Tag lang begleiten wollen?

Wenn ihr die Möglichkeit hättet eine öffentliche Person eurer Wahl mal einen Tag im Alltag komplett vom Frühstück bis zur Schlafenszeit zu begleiten, wen würdet ihr wählen? Würdet ihr euch eher für einen Politiker entscheiden, für einen Fernsehmoderator, einen Musiker, einen Comedian oder einen Schauspieler? Oder vielleicht doch lieber für einen Wissenschaftler? Nach welchem Kriterium würdet ihr dabei entscheiden. Käme es euch auf die Branche an oder wäre euch die Person und die damit verbundene Sympathie am Wichtigsten?

Ich glaube, dass man sich das aufregender vorstellt, als es ist und es ist glaube ich fast egal um wen es sich da handelt. Nehmen wir mal Schauspieler. Ich weiß von diversen Studentenjobs sehr gut wie Filmdrehs ablaufen. Die meiste Zeit sitzt man herum und wartet und die Leute, die nicht nur im Hintergrund herumstehen sondern auch Text haben, nutzen die Wartezeiten um noch mal ihren Text durchzugehen.

Politik und Wirtschaft finde ich grundsätzlich schon interessant, aber da müsste man Glück haben und einen Tag erwischen, an dem wirklich irgendwas spannendes passiert. Und die Realität würde wohl eh so aussehen, dass man als Promi-Begleiter Verhandlungen, die hinter geschlossenen Türen stattfinden, überhaupt nicht besuchen darf.

Aber wenn Realität so gar keine Rolle spielt würde ich natürlich gerne eine Astronautin einen Tag auf der ISS begleiten.

Eigentlich niemanden. Ich weiß ja schließlich, dass "Promis" auch einen Alltag haben, und dass der nicht wesentlich glamouröser ist als der eines Normalbürgers. Hinter jedem Auftritt auf dem roten Teppich stecken Hunderte Stunden Fitnessübungen, jede Rolle bei Film und Fernsehen ist mit Text lernen, sich anmalen lassen und immer wieder stundenlangem Warten verbunden, weil das Licht nicht richtig ist oder der Typ mit dem Tennisball an der Stange nicht auffindbar, aus dem die CGI-Menschen dann den Drachen machen. Und "Wissenschaft" findet je nach Branche in einer schlammigen Grube, im Labor über Petrischalen gebeugt oder gleich in langen, mühsamen Schichten vor dem Bildschirm statt.

Wenn ich also keinen roten-Teppich-Tag erwische, wüsste ich also nicht, was ich am Leben eines Promis unbedingt mitbekommen müsste. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit könnte ich einen Menschen anstaunen, der nur minutenweise etwas anderes macht als alle anderen Leute auch oder stundenlang Dinge tut, die todlangweilig zum Zuschauen sind, weswegen erst das Endergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Das ist im Regelfall auch ganz gut so.

Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Das Leben eines Rockstars ist nicht meine Welt und ich möchte eine Band auch nicht auf einer Tour begleiten, glaube ich. Vielleicht ist es relativ interessant zu sehen, wie es hinter den Kulissen bei einem Fernsehmoderator so abläuft, aber irgendwie hat man das doch öfters schon gesehen oder man hat eine grobe Vorstellung davon. Ob Politiker etwas machen, was für den Ottonormalverbraucher besonders interessant ist, wage ich auch zu bezweifeln.

Aber richtige Promis oder Berühmtheiten sind das auch nicht. Viel eher ist es wohl interessant, wie das Leben von bestimmten Personen mit einem besonders außergewöhnlichen Hobby oder Beruf so abläuft. Aber für Prominente oder berühmte Persönlichkeiten interessiere ich mich zu wenig, so dass ich niemanden für einen Tag begleiten wollen würde. Das Leben im Rampenlicht stelle ich mir auch nicht erstrebenswert vor.

Es gibt einige Journalisten und Buchautoren, bei denen ich mir vorstellen könnte, dass ein Treffen mit ihnen interessant und bereichernd sein könnte. Ich denke da zum Beispiel an Carolin Emcke, die unter anderem 2016 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekommen hatte. Sie macht einen klugen Eindruck auf mich und ist sicher ein interessanter Mensch, daher könnte ich mir vorstellen, mit ihr mal einige Zeit zu verbringen, um mich mit ihr auszutauschen.