Welchen Job bei spontaner Berufsunfähigkeit?

Ich würde gerne mit euch ein Gedankenexperiment starten. Nehmen wir an, dass ihr aus irgendwelchen Gründen ganz kurzfristig berufsunfähig werden würdet und euren bisherigen Beruf nicht mehr ausüben könntet oder dürftet. Welche Alternativen würden euch da spontan einfallen? In welche Richtung würdet ihr umsatteln, um euren Lebensunterhalt dennoch zu bestreiten?

Wir sind jetzt nun nicht auf meinen Job angewiesen und dennoch würde ich übergangsweise fast alles machen, wenn ich darauf angewiesen bin. Ich würde mir da nicht zu fein sein und das machen, was ich bekomme. In welcher Branche wäre mir egal, ebenso in welcher Position. Wenn man wirklich Geld braucht, dann sollte man zum Übergang auch mal auf das verzichten, was man gelernt hat und einfach sehen dass man eine Arbeit findet mit der man sich finanzieren kann. Die wahnsinnig große Auswahl hat man ja auch nicht immer.

Wenn ich in meinem jetzigen Job berufsunfähig werden würde, dann wäre der Ofen aus. Denn wenn ich aus irgendwelchen Gründen nicht mehr sitzen und einen Computer bedienen könnte, was bleibt dann noch? Da finde ich Ramones Sicht nun ziemlich weltfremd. Denn wenn diese körperlich sehr wenig fordernde Tätigkeit, die notfalls auch nur per Stimme funktioniert, nicht mehr ausgeübt werden kann, dann ist es keine Frage von Anspruch, Lohn oder sich zu fein sein.

Und so weit ich weiß, arbeitet Ramones daheim am Computer. Was will sie denn dann bitte alles machen, wenn das aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr geht? Wieder als Küchenhilfe arbeiten? Das möchte ich dann bitte sehen. Es ist doch logisch, dass anstrengendere Tätigkeiten nicht machbar sind, wenn der Körper schon sehr schonende Belastungen nicht mehr aushält.

Eben, das denke ich mir auch. Wenn mein Körper und/oder mein Geist nicht mal einfache sitzende Büroätigkeiten mehr zustande kriegen, bin ich am Arsch. Daher habe ich auch eine anständige Berufsunfähigkeitsversicherung.

Es ist ja nicht so, dass ich, wenn ich meine Hände nicht mehr gebrauchen oder nicht mehr längere Zeit sitzen oder auch stehen kann (die Tipperei funktioniert ja in so ziemlich jeder Körperhaltung) dann einfach auf eine andere Karriere umsatteln kann, weil vom körperlichen Anspruch her es kaum etwas Schonenderes gibt. Körperlich gesehen wäre der Ofen also definitiv aus.

Maximal könnte ich einen leichten Aushilfsjob annehmen, falls mir ein Ziegel auf den Kopf fällt und ich geistig nicht mehr in der Lage bin, meinen aktuellen Job zu machen. Was ich nicht hoffen möchte. Aber ganz nüchtern betrachtet bliebe mir wirklich nur noch die Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, wenn mir Körper und/oder Verstand derart den Geist aufgeben.