Welchen Herausforderungen begegnete eure Beziehung schon?

vom 22.07.2018, 15:18 Uhr

Viele Paare machen mal schwere Zeiten durch, was sich natürlich auch negativ auf die Beziehung auswirken kann. Nicht immer sind es Probleme, die die Beziehung an sich betreffen, oft sind es die Probleme eines Partners, die dann die ganze Beziehung belasten, wenn der Partner sehr darunter leidet - wie beispielsweise der Tod eines Familienmitglieds. Oft sind es aber Sachen, die direkt beide und niemanden sonst betreffen - beispielsweise Untreue.

Welchen Herausforderungen musste sich eure Beziehung schon stellen und wie kamen diese Herausforderungen zustande? Wie hat sich das auf eure Beziehung ausgewirkt? Hat eure Beziehung Schaden dadurch genommen oder haben die Herausforderungen die Beziehung sogar noch gestärkt?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Also ich kenne zum Beispiel Paare, bei denen die Sucht eine große Rolle spielt. Da gibt es die Spielsucht, die Kaufsucht, die Alkoholsucht oder gar Drogensucht. Als Partner gibt es nur zwei Lösungen: Entweder man wird Co-Abhängig und deckt den Partner in seiner Sucht- erfindet sogar Lügen um dies abzustreiten oder zu verbergen.

Oder aber man schafft es, dass man den Partner zum Entzug bewegt um selber glücklich zu werden. Ansonsten bleibt meiner Meinung nach nur noch die Trennung übrig. Wenn der Partner die Sucht nicht erst in der Beziehung begonnen hat, oder die Sucht einfach nur beim Beginn der Beziehung verschwiegen hat, stellt sich so oder so die Frage, was die beiden Partner verbindet.

Vielleicht haben sie sich ja gerade aufgrund der Sucht kennen gelernt. Vielleicht Alkoholiker in einer Bar oder eben Spielsüchtige in einem Casino. Dann muss man eben wirklich schauen, hält die Liebe trotzdem stand, auch wenn diese Dinge, die man gerne macht, weg fallen oder ist es sinnlos.

Untreue ist sicher auch ein wesentlicher Faktor, warum viele Beziehungen auseinander gehen. Es ist aber so gut wie immer so, dass es daran liegt, dass sich die beiden Partner einfach nicht trauen, ihre sexuellen Wünsche zu äußern. Dabei ist es ja häufig so, dass es bei den Männern aufgrund des unbefriedigten Sexlebens zu Seitensprüngen führt, bei Frauen aber eher als Mangel von Geborgenheit oder des Verstandenwerdens.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Im Prinzip haben wir bis auf die Untreue alle im Ausgangsbeitrag genannten Herausforderungen und noch viel mehr durch. Uns sind Eltern gestorben, wir haben Kinder bekommen, wir haben mehrfach das Land gewechselt, ich habe habe komplett den Beruf gewechselt, es gibt eine lebensverändernde chronische Krankheit mit zumindest zeitweiser Berufsunfähigkeit. Man kann also nicht behaupten, hier wäre immer eitel Sonnenschein gewesen.

Aber wir haben das nie als Belastung für die Beziehung empfunden. Natürlich ist einiges davon nicht leicht und braucht Zeit, um es zu verkraften. Aber es hat uns nie als Paar gestresst oder zu Streit geführt. Klar waren das teilweise stressige Phasen für einen oder beide, aber unser Verhältnis hat sich nicht verändert. Ich wäre auch reichlich irritiert, wenn solche Sachen bei uns zu Stress oder gar Streit führen würden.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Bei uns gab es auch schon langfristige Erkrankungen, Todesfälle und Umzüge zu meistern. Eine Zeit lang war es sogar so, dass wir eine Fernbeziehung führen mussten und uns nur an den Wochenenden gesehen hat. Das war natürlich nicht einfach, aber als besondere Belastung für die Beziehung haben wir das nie empfunden und kennen das auch gar nicht, dass so etwas Stress auslösen könnte. In der Hinsicht geht es mir eher wie cooper.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Das übliche, würde ich sagen: Krankheit, Tod von Elternteilen, Armut, Nachwuchs ja/nein, Arbeitslosigkeit, Stress in der Verwandtschaft - eigentlich das ganze Programm. Und wir sind noch zusammen, obwohl uns weder die Kosten für eine Scheidung noch der gemeinsame Nachwuchs aneinanderketten. Das geht alles, wenn man seine Prioritäten entsprechend setzt.

Wobei ich mittlerweile auf meine alten Tage auch Verständnis dafür entwickle, dass es mehr Vorstellungen von einer "Beziehung" gibt als das gute, alte monogame, auf Dauer ausgelegte Geflecht von Verpflichtungen und Abhängigkeiten. Für manche Leute steht eben der "Spaß" im Vordergrund, der erkennbar leidet, wenn die Mutter des Partners gestorben ist, und er langweilig in der Gegend herumtrauert und keine Lust auf Sex hat. Und selbstverständlich gibt es auch Schicksalsschläge, die so extrem sind, dass kaum eine Beziehung sie übersteht. Und da es zudem oft als unschick gilt, an einer Beziehung zu "arbeiten", weil da ja alles gefälligst von allein zu flutschen hat, sind Beziehungen eben mal mehr, mal weniger wetterfest.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Insgesamt haben mein Mann und ich nur recht wenig Herausforderungen zu meistern gehabt. Wir haben zwar beide eine Bandscheibenoperation hinter uns wie immer das Risiko eine bleibenden Lähmung im Raum stand. Aber ich würde es nicht wirklich als Herausforderung betrachten, was wir da erlebt haben. Sicherlich hat man sich Gedanken gemacht, wie das gemeinsame Leben weiter geht, falls die Operation schief geht. Aber es stand eben nur die Frage nach dem Wie im Raum und nicht ob.

Dazu kam noch eine Schwester meines Mannes, die versucht hat uns über eine dritte Person zu trennen. Nur dass die involvierte Person da gar keine Anstalten gemacht hat in der Richtung etwas zu versuchen. Im Gegenteil, sie hat es uns erzählt, so dass wir vorgewarnt waren, falls noch andere Personen dazu aufgehetzt werden sollten.

Ansonsten halt die üblichen kleinen Reibereien, die zu einer normalen Beziehung dazu gehören. Immer eitel Sonnenschein ist ja sonst auch eher langweilig.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Aktuell ist es bei mir wieder einmal so, dass der Teil meiner Familie, der an Asozialität teilweise nicht zu überbieten ist, sich wieder einmal von seiner besten Seite zeigt. Von Streitigkeiten mit der Familie über alltägliche Probleme, die mir gerade in der Corona-Zeit besonders häufig zugetragen wurden. Das war schon nichts für schwache Nerven, aber grundsätzlich bin ich solch ein Verhalten ja gewohnt.

Mein Freund kommt eher aus einem sehr behütetem Haus, wo auch das Finanzielle kein großes Thema war. Bei uns sieht das im Regelfall anders aus. Unterschicht, wenig Geld, teils viele Arbeitslose, ungebildet, keine Ausbildung und ständig Geldsorgen. Und gerade meine Schwester geht derzeit einem tierisch auf die Nerven, weil sie gefühlt jede Woche nach Geld fragt, weil sie ihre Kohle lieber in 100-200 Euro teure Spiele aus Japan investiert statt arbeiten zu gehen.

Erschwerend kommt einfach hinzu, dass sie unsere Mutter seelisch erpresst und dann so tut, als habe sie kein Essen etc. Unsere Mutter ist wiederum derart naiv, dass sie ihr Geld statt Lebensmittel gibt. Wobei das ja auch nicht die Lösung sein kann und wenn es nach mir geht, bekommt meine Schwester keinen Cent, kein einziges Lebensmittel und fertig. Sie soll mal schön selbst mit über 30 auf ihre Beine stehen, aber das sehen irgendwie nur meine Halb- und Stiefbrüder mit mir ähnlich.

Ein weiteres Problem ist meine Oma mütterlicherseits, welche dieses Jahr schon das fünfte Mal im Krankenhaus war. COPD-Endstadium, irgendwas mit der Schilddrüse, saurer Sauerstoff und andere Geschichten stecken dahinter. Eine Geschichte, die wirklich Nerven kostet in einer Situation mit Corona, wo man sowieso niemanden vor dem vierten Tag besuchen darf!

Mein Freund seine Arbeit in der Altenpflege sitzt auch langsam tief bei ihm. So viele Menschen hat er sterben sehen an Corona, dass er wirklich in Panik verfallen ist. Ihn aus der Überfürsorge zu holen, war nicht gerade leicht und hätte im schlimmsten Fall dazu geführt, dass ich gehe, weil ich darauf keinen Bock habe. Wenn ich jetzt noch schreiben würde, was der im Altenheim erlebt hat, dann schlackern einige mit den Ohren.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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