Welche Wissenschaftssendung schaut ihr regelmäßig?

vom 21.07.2020, 09:29 Uhr

Ich habe mir gerade wieder Campus Talks auf ARD-Alpha angeschaut. Wie immer war es sehr interessant. Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass Wasserstoff zur Energiegewinnung in Metall gespeichert werden kann. Ich finde die Sendereihe deswegen so interessant, weil die Forscher selber zu Wort kommen. Sie haben die Aufgabe, frei und ohne Powerpoint oder sonstiges Anschauungsmaterial rein durch ihre Rede ihre neuesten Forschungen verständlich zu erklären.

Es gibt ja viele Wissenschaftssendungen im Fernsehen, wie zum Beispiel Galileo, Terra X oder Xenius. Welche Wissenschaftssendung schaut ihr euch regelmäßig an? Warum? Seht ihr lieber Wissenschaftssendungen mit vielen Filmen und sonstigen Anschaungsmaterialien oder ist euch lieber, wenn jemand nur redet? Ich habe festgestellt, dass bei mir mehr hängenbleibt, wenn keine Reizüberflutung durch zu viele Animationen stattfindet, sondern ich meine eigenen Filmchen im Kopf ablaufen lassen kann.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich kann mich für "Wissenschaftssendungen" im weitesten Sinne schon seit der Sendung mit der Maus oder "Löwenzahn nicht mehr begeistern. Es lässt sich sowieso darüber streiten, ob es als "Wissenschaft" gilt, wenn Gallileo "Abgefahrenen Tiersex" thematisiert oder Buttersorten vergleicht. Auch "Terra X" und die ganzen historischen Themen von Otto III bis zur Versenkung der Bismarck sind mir meistens zu schlecht inszeniert und wirken auf mich eher dümmlich.

Um eine Zeit habe ich Tierdokus ganz gerne angeschaut, aber auch da habe ich das Gefühl, dass sich die Themen wiederholen. Wie oft der eine Bär den Lachs schon gefangen hat! Und entweder wird das Geviechere vermenschlicht bis zum Gehtnichtmehr oder es läuft auf die gleichen deprimierenden Erkenntnisse heraus, nämlich Wilderei, Klimawandel, ansteckende Krankheiten oder Abholzung des Regenwaldes. Ich recherchiere lieber auf eigene Faust, wenn mich ein Thema interessiert, als dass ich es mir mediengerecht aufbereitet servieren lasse.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Die Frage ist natürlich, wie man "Wissenschaftssendung" definiert. Ich habe schon lange nicht mehr bei Galileo rein geschaut, aber früher waren das Themen nach dem Motto "Jumbo frisst sich um die Welt" oder "der ultimative Wasserrutschentest", das ist Unterhaltung für den der es mag, aber keine Wissenschaft.

Ich schaue solche Sendungen hauptsächlich online an und da schaue ist erst mal auf das Thema und nicht auf den Namen der Sendung. Mich interessiert einfach nicht jedes Thema gleich stark. Aber ganz generell würde ich Quarks für naturwissenschaftliche Themen empfehlen und ARTE für alles, was irgendwie in den Bereich Kunst, Kultur und Geschichte fällt.

Und was das Anschaungsmaterial betrifft, das hängt ja vom Thema ab. Wenn mir Harald Lesch eine halbe Stunde lang was über schwarze Löcher erzählt brauche ich dazu nicht unbedingt eine Computeranimation von einem schwarzen Loch. Man weiß schließlich wie man sich das vorstellen kann und es gibt ja nur ein einziges richtiges Bild von diesem Radioteleskop. Aber eine Sendung über Leonardo da Vinci ohne Gemälde und Zeichnungen wäre schon sehr merkwürdig.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Also wenn man das als Wissenschaftssendung bezeichnen kann, dann kann ich mich daran erinnern, dass mich mir immer sehr gerne die Telekolleg-Sendungen angesehen habe, wenn es eben dabei auch um Physik, Chemie oder Ähnliches ging. Heute schaue ich mir auch sehr gerne noch wissenschaftliche Dokumentationen an, aber dann sollte es auch dabei um Wissenschaft gehen, oder zumindest über Dinge die im weitesten Sinne etwas damit zu tun haben. Wenn es dabei eher um historische Dinge geht, stimme ich zu, dass diese meist nicht besonders gut gemacht sind und damit auch nicht wirklich interessant sind.

Wenn es um Wissenschaft geht, bin ich aber da eher im Internet unterwegs. Foren, Seiten wo es wirklich nur um dieses Thema geht, aber auch YouTube bietet da inzwischen ein Fülle an Möglichkeiten um sich Wissenschaftlich auf dem Laufenden zu halten. Zum Teil sind diese auch recht gut erklärt, so das man als Laie etwas verstehen kann und nicht unbedingt nur dann folgen kann, wenn man schon das eine oder andere Semester in dem Fach verbracht hat. Zumal verdienen die Leute bei YouTube zum Teil ihr Geld damit oder gehen eben einer Leidenschaft nach, wo man sich dann sicher sein kann, dass man ständig mit neuen interessanten Themen versorgt wird.

Galileo fand ich auch mal sehr interessant, aber eben auch nur in der Anfangszeit. Inzwischen finde ich auch, dass das was in dieser Sendung gezeigt wird, auch nicht mehr viel mit Wissenschaft und dem eigentlich Namensgeber zu tun hat. Auch solche Experimente wie, wie viele Eier benötigt man, damit man ein Auto darauf stellen kann, mag zwar ganz witzig sein, ist aber lediglich nicht mehr als der Beweis dafür, dass wenn man Gewicht gut verteil, man auch ein Auto auf x-Hundert Eier stellen kann. Fand ich zugleich im übrigen noch eine hirnlose Verschwendung von Lebensmitteln.

Selbst die Sendereihe "Nicht nachmachen" fand ich wesentlich wissenschaftlicher als das heutige Galileo. Soweit ich weiß, kann man das auch noch auf Netflix anschauen. Sonst finde ich den guten Harald Lesch sehr gut und Ranga Yogushwar, sind für mich auf jeden Fall zwei Menschen, die sich in ihren Sendungen eben noch sehr viel mit Wissenschaft beschäftigen. Auch die gute Vera F. Birkenbihl, die leider schon verstorben ist, konnte auf sehr einfach und amüsante Weise, wissenschaftliche Dinge rüberbringen. Egal ob es um das einfach Lernen ging, den Unterschied zwischen Mann und Frau vom Kopf her oder um den Einstieg in die Quantenphysik. Daher ist für mich das Netz die erste Anlaufstelle, wenn es um Wissenschaft geht. Zum einen weil ich mir die Themen aussuchen kann für die ich mich interessiere und zum anderen sind mir die herkömmlichen Kanäle oder Sendungen eben eher auf das Fangen von Zuschauer ausgerichtet.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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