Welche wichtigen Wendepunkte gab es in eurem Leben?
Es gibt ja immer mal wieder irgendwelche Wendepunkte im Leben. Bei manchen kommen diese öfter vor und bei anderen seltener. Manchmal kommen diese Wendepunkte quasi automatisch, also dann beispielsweise, wenn die Schule oder die Uni beendet ist, man anfängt zu studieren oder eine Arbeit zu suchen und deshalb auch wegzieht.
Manchmal entscheidet man sich aber auch bewusst dazu, etwas an seinem Leben zu ändern. Welche wichtigen Wendepunkte gab es in eurem Leben schon und habt ihr euch bewusst dazu entschieden? Wie habt ihr diese Situationen empfunden?
Ich denke, dass jeder solche Wendepunkte erlebt, manchmal bewusst und manchmal merkt man auch erst später, dass etwas ein Wendepunkt gewesen ist. Bei mir war es recht einfach und meine Wendepunkte waren nach der Schule, als meine Ausbildung anfing, mein Umzug in eine eigene Wohnung und auch der Wechsel zu der Stelle, die ich nun habe. Aber bei diesen Dingen war es auch vorher klar, dass sie einen Wendepunkt darstellen.
Für mich impliziert das Wort "Wendepunkt", dass es hinterher in eine andere Richtung weitergeht. Das stupide Abhaken einer 08/15-Bürgertums-Biografie, wie es die überwältigende Mehrheit der Durchschnittsbevölkerung schon seit Generationen betreibt, also Schulabschluss, irgendeine Form von Ausbildung/Studium/Job, Fortpflanzung und so weiter stellt für mich keine Abfolge von "Wendepunkten" dar, sondern eine gerade Linie von der Geburtsstation bis zum Seniorenheim.
Ich meine, natürlich habe ich beispielsweise vor hundert Jahren auch mal Abi gemacht, aber das war kein Wendepunkt, sondern die logische Fortführung von "das Kind kann recht gut lesen und schreiben, das tun wir aufs Gymnasium". Und auch der Rest meiner Biografie im Beruflichen und Privaten ist bei genauer Betrachtung genauso linear und vorhersehbar verlaufen wie der der meisten "normalen" Spießbürger.
Von einem Wendepunkt würde ich beispielsweise reden, wenn jemand seinen Bankerjob hinwirft, um in einen Bauwagen zu ziehen. Oder zum Zirkus abhaut. Oder ins Kloster geht. Oder sich scheiden lässt, um eine Kommune zu gründen. Aber solche radikalen Richtungswechsel sind im Alltag nur sehr schwer zu finden.
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