Welche Ursachen und Gründe kann Frustessen haben?
Man bekommt ja immer wieder mal etwas davon mit, dass manche Menschen, sich aus verschiedensten Gründen dem Frustessen widmen. Nur welche Gründe könnten es denn sein, welche manche Leute zum Frustessen bewegen? Spontan würde mir jetzt vielleicht der Liebeskummer einfallen, aber da gibt es doch bestimmt noch ein paar Ursachen oder Gründe mehr. Kennt ihr solche Fälle von Frustessen und was war denn da der Auslöser?
Frust kann durch alles mögliche ausgelöst werden, nicht nur durch Liebeskummer. Es können auch Konflikte mit dem Chef eine Rolle spielen, Unzufriedenheit bei der Arbeit oder mit Klassenkameraden. Es kann auch sein, dass man sich nicht traut, der Schwiegermutter die Meinung zu sagen, weil man keine unnötigen Konflikte möchte und ihnen eher aus dem Weg gehen will. Frustessen nur als Folge von Liebeskummer anzusehen finde ich arg kurzsichtig.
Wenn du nach Ursachen fragst musst du wohl eher schauen, was überhaupt dazu führt, dass man Frust und Essen irgendwie miteinander verbindet und Essen als eine Art der Frustbewältigung sieht. Das ist ja kein Verhalten mit dem man geboren wird oder, dass Menschen aufweisen, die nicht in einer Überflussgesellschaft aufgewachsen sind.
Wenn du dieses Verhaltensmuster verinnerlicht hast kann es natürlich alle möglichen Auslöser geben, vom Stress im Job bis zur Unzufriedenheit mit der eigenen Figur. Aber wenn du an dem Verhalten etwas ändern willst musst du eben Ursachenforschung betreiben.
In den meisten Fällen hat es irgendeinen psychischen Hintergrund. Das kann aber wirklich von frustrierender Langeweile, bis hin zu Prüfungsangst oder starken Depressionen alles sein. Ich kann wenn ich wirklich Frust habe oder wütend bzw. traurig bin in der Regel gar nichts essen, so dass genau das Gegenteil eintritt und ich zu wenig esse.
Allerdings habe ich viele Freundinnen, die beispielsweise in sehr stressigen Prüfungsperiode versuchen sich durch Essen zu beruhigen, was natürlich weder sinnvoll für den Körper, noch für die eigene Leistungsfähigkeit ist. Auch bei Liebeskummer kenne ich es eher so, dass ich nichts essen kann weil ich dann für die gewisse Zeit traurig bin.
Ich finde eigentlich schon, dass der Zusammenhang zwischen Frust und Essen von Natur aus da ist. Wenn man aus irgendeinem Grund traurig ist, dann will man sich ja was Gutes tun oder versucht sich zu trösten, aufzumuntern usw. Und dass etwas Leckeres einen aufmuntert, geht glaube ich jedem so oder?
Ist das nicht auch total weit verbreitet, dass man bei Stress zu Schokolade greift? Das machen doch so viele und ich halte das nicht für etwas Unnormales, sondern eher eine natürliche Reaktion. Bei Stress verlangt der Körper nach Zucker und Glückshormonen und in der Schoki ist halt Zucker drin und da sind auch Vorstufen von Serotonin drin.
Dass man gar keine Appetit mehr hat, ist ja eher bei extremen Stress der Fall oder bei einer tiefen Trauer, aber nicht bei den kleinen Sachen im Alltag, die einen mitunter frustrieren können. Und ich finde Frustessen jetzt auch nicht so dramatisch, so lange man es nicht übertreibt.
Zitronengras hat geschrieben:Ich finde eigentlich schon, dass der Zusammenhang zwischen Frust und Essen von Natur aus da ist. Wenn man aus irgendeinem Grund traurig ist, dann will man sich ja was Gutes tun oder versucht sich zu trösten, aufzumuntern usw. Und dass etwas Leckeres einen aufmuntert, geht glaube ich jedem so oder?
Was meinst du mit von Natur? Dass man mit diesem Verhalten geboren wurde? Dass das eine Art Instinkt ist und nichts, was erlernt wurde? Glaubst du nicht, dass du dich heute anders verhalten würdest, wenn du früher zur Aufmunterung nie etwas zu Essen bekommen hättest? Oder wenn du Aufgrund einer familiären Situation Essen eher als etwas unangenehmes kennen gelernt hättest?
Ja ich denke, dass das angeboren ist. Hunger und Appetit sind angeboren, genauso wie die Bevorzugung von Süßem, das machen auch Babys. Ich glaube nicht, dass man das erst lernen muss. Und ich habe nicht zur Aufmunterung zu essen bekommen, das habe ich mir alleine gesucht und ich denke nicht, dass man Essen mit etwas Unangenehmem verbunden kann.
Mag sein, dass jemand nicht gerne mit anderen gemeinsam isst, wenn man sich früher am Esstisch gestritten hat oder dass man bestimmte Lebensmittel nicht mag, aber dass man Essen generell mit Unangenehmem verbindet gibt es meiner Ansicht nach nicht.
Zitronengras hat geschrieben:aber dass man Essen generell mit Unangenehmem verbindet gibt es meiner Ansicht nach nicht.
Da werden dir wohl sämtliche Leute, die sich mit Essstörungen beschäftigen, widersprechen. Wenn jemand sich zu Tode hungert weil Essen mit der Angst vor dem dick werden verbunden ist, ist das eine extrem negative Assoziation. Und es ist auch gar nicht so selten, dass Kinder und Jugendliche durch negative Situationen beim Essen eine Abneigung gegen das Essen an sich entwickeln und erst mal mühsam lernen müssen, dass das eigentliche Problem die Situation am Esstisch ist und nicht das Essen.
Bist du denn Experte für Essstörungen? Wer Angst vor dem Dickwerden hat, der verbindet nicht Essen mit etwas Negativem, sondern eine Konsequenz des Essens. Der wir trotzdem Dinge, die er eigentlich gerne isst, mögen und lecker finden, aber sie sich bewusst verkneifen. Es ist dann keine Ablehnung des Essens an sich, sondern eine strenge Reglementierung, die aber nie das Essen selbst ablehnt, sondern nur dessen Folge.
Das ist genauso, wie wenn man gerne Wein trinkt, aber nicht gerne betrunken ist oder wenn man High Heels schön findet, aber die schmerzenden Füße durch das lange Tragen der Schuhe nicht mag. Das eine ist die Sache selbst, das andere ist eine potentielle Konsequenz.
Würde es nämlich Essen ohne Kalorien geben, dann würde der Essgestörte das sicherlich gerne konsumieren. Es ist nicht die Nahrung selbst, die hier eine Abneigung darstellt, weil Essen von Natur aus positiv besetzt ist. Es ist nur eine eventuelle Konsequenz des Essens, die durch Einflüsse anderer als negativ angesehen wird.
Und eine Essstörung lernt man erst, die ist nicht von Anfang an da. Zunächst ist eine komplett positive Verbindung zum Essen da und irgendwann lernt der Essgestörte, dass dicke Menschen in der Gesellschaft nicht erwünscht sind und ändert dann sein Verhalten. Von Natur aus ist das Essen aber eigentlich positiv besetzt.
Zitronengras hat geschrieben:Würde es nämlich Essen ohne Kalorien geben, dann würde der Essgestörte das sicherlich gerne konsumieren.
Das zeigt leider, wie wenig Ahnung du doch von dem Thema hast. Wir reden hier von einer psychischen Erkrankung, bei der sich manche Betroffene sogar einreden, dass Wasser dick macht obwohl sie auf rationaler Ebene verstehen, dass Wasser keine Kalorien hat.
Zitronengras hat geschrieben:Und eine Essstörung lernt man erst, die ist nicht von Anfang an da.
Du bist diejenige, die behauptet hat, dass eine Verbindung von Essen und Frust angeboren sei, nicht ich. Da Frustessen bei Essstörungen eine große Rolle spielen kann, nimmst du also nun dein eigenes Argument auseinander. Das ist zwar amüsant, aber in einer erwachsenen Unterhaltung ziemlich nutzlos.
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