Welche Traditionen über Generationen in Familie?

Traditionen können etwas sehr schönes sein, können aber auch nerven und für manche altmodisch wirken. So richtige Traditionen gibt es bei uns nicht, die schon Generationen in der Familie sind. Tradition ist eigentlich bei uns nichts, was über Generationen weiter gegeben wurde.

Gibt es bei euch wiederkehrende Traditionen, die eure Großeltern von ihren Eltern und die Eltern von den Großeltern und ihr dann von euren Eltern übernommen habt? Was ist es und über wie viele Generationen ist diese Tradition schon vorhanden? Habt ihr schon dran gedacht diese Tradition zu unterbrechen?

Ich kann mich nicht daran erinnern. Klar, aktuell steht bald das Weihnachtsfest an und bei uns ist es "Tradition" das wir uns alle bei meinen Eltern treffen. Zumindest am 24.12. - die anderen Tage sind flexibel. Der Abend läuft auch immer gleich ab.

Früher waren wir an Geburtstagen immer noch essen, das machen wir aber auch nicht mehr. Die letzten Male kam jetzt immer etwas dazwischen und seitdem gibt es das so auch nicht mehr.

Bei meinem Mann in der Familie gibt es eine schöne Tradition. Die ist aber auch personengebunden und geht nicht über mehrere Generationen. Es betrifft aber mehrere Generationen. Kurz vor Weihnachten wird immer der Geburtstag der Oma meines Mannes gefeiert und da kommt wirklich die gesamte Familie mit Anhang und allem drum und dran. Das sind dann richtig viele Menschen. So sehen sich halt alle einmal im Jahr.

Wir hatten Weihnachten die Tradition uns immer bei meiner Oma und meinem Opa zu treffen. Im letzten Jahr war das aufgrund des Alters und dementsprechenden Erkrankungen bei ihr zum ersten Mal nicht möglich und es hat schon gefehlt. Dieses Jahr treffen wir uns aber wieder alle bei ihr, leider im Heim, aber wir haben dort einen Raum für uns und können es ihr schön gestalten. Am ersten Weihnachtsfeiertag gehen wir dann alle gemeinsam, auch in alter Tradition, wenn man es so will, essen.

Das fängt schon am Weihnachtsessen an. Sowohl bei meinen Großeltern auch bei meinen Eltern gab es an Weihnachten immer Linseneintopf. Absolut ekelig und mag ich gar nicht, direkt nachdem ich ausgezogen bin wurde diese Tradition über Bord geworfen und seither nicht mehr ausgeübt. Vermissen tue ich davon rein gar nichts. An den Weihnachtsfeiertagen wurde dann die immer Verwandtschaft abgeklappert, alles mütterlicherseits am ersten Weihnachtsfeiertag und alles an Verwandtschaft von meinem Vater am zweiten Weihnachtsfeiertag. Auch das habe ich abgeschafft, denn Kontakt besteht ohnehin keiner mehr.

Vorher ging das "Drama" schon los, der Weihnachtsbaum musste am 23. aufgestellt werden und vor 12 Uhr Mittags fertig geschmückt sein. Das hieß immer früh aufstehen, damit man auch fertig wird. Die Baumspitze durfte dabei nur das "Familienoberhaupt" aufsetzen, der Rest wurde in Kinderarbeit erledigt bzw. erledigen lassen. Auch das habe ich abgeschafft, hier setzt derjenige die Spitze auf der ran kommt und Baum schmücken lasse ich meinen Sohn auch nicht alleine, sondern helfe tatkräftig mit. Auch die Zeit habe ich abgeschafft, mal steht der Baum schon Mitte Dezember, mal erst am 24. ganz unterschiedlich, wie es sich gerade ergibt.

Die Frage ist doch eher, ob man die Tradition auch fortsetzen möchte. In meiner Familie gibt es so einige Traditionen. Ich stelle aber immer wieder fest, dass mir diese Traditionen gar nicht so wichtig sind und ich da eher die Rebellin bin. Ich habe immer häufiger die Diskussion mit meiner Mutter deswegen. Denn ihr ist es extrem wichtig, dass bestimmte Traditionen auch eingehalten werden und umgesetzt werden und dass ich sie dann zwangsläufig fortsetzen soll.

Da mir das aber total egal ist und ich darin für mich keinen Mehrwert sehe, breche ich die Traditionen eben. Mir ist spontan keine Tradition bekannt, auf die meine Mutter wert legt und die ich auch tatsächlich befolgt habe seit ich erwachsen bin und ausgezogen bin. Da ist eher das Brechen der Tradition die Regel, eben aus dem Grund, dass ich es nicht einsehe, eine Tradition zu befolgen, die für mich gar keinen Sinn macht und an der ich emotional gar nicht hänge.