Welche Süchte als offizielle Krankheit ansehen?

vom 12.02.2018, 07:45 Uhr

Manche Süchte sind ja durchaus als Krankheiten anerkannt, wenn ich zum Beispiel Alkoholsucht bedenke. Nun habe ich gelesen, dass die WHO die Videospielsucht offiziell als Krankheit anerkannt hat. Findet ihr die Entscheidung der WHO nachvollziehbar und begrüßenswert?

Meint ihr, dass diese Krankheit in der Gesellschaft ernst genommen wird oder werden Zocker diese jetzt als Ausrede benutzen, um (ohne vorhandene Sucht) noch mehr zocken zu dürfen? Welche Süchte sollten eurer Ansicht nach ebenfalls als offizielle Krankheit anerkannt werden und warum? Wo zieht ihr die Grenze?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Generell kann so ziemlich jede Form der Sucht Krankheitswert erlangen, solange die Basis-Diagnosekriterien einer Suchterkrankung (also beispielsweise "Craving", Kontrollverlust beim Konsum, Konsum trotz schädlicher Folgen etc.) erfüllt sind. Das gilt für Alkohol genauso wie für Drogen, Videospiele, Handynutzung oder alles andere, wovon man theoretisch und praktisch abhängig werden kann.

Als nun die Kriterien aufgestellt wurden, steckten die flächendeckende Ausstattung mit Privat-PCs und die Videospielkultur noch in den Kinderschuhen, und damals hatte wohl keiner damit gerechnet, dass diese Dinge so viel an Bedeutung gewinnen würden. Daher wird aktuell tatsächlich darüber diskutiert, diese spezifische Suchtform noch einmal extra aufzunehmen. Allerdings heißt das nicht, dass per se jeder etwas exzessivere Hobby-Zocker auch gleich den Stempel aufgedrückt und als arm und krank betüddelt wird. Die Kriterien sind streng und fest definiert, und noch dazu existiert eine Unterscheidung zwischen lediglich "schädlichem Konsum" und einer waschechten Sucht.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^