Welche Sportart würdet ihr eurem Kind verbieten?
In einem Artikel über Dirk Nowitzki erzählt dieser, dass es eine Sportart gäbe, die er seinen Kindern verbieten würde. Er möchte nicht, dass seine Kinder American Football spielen. Grund hierfür wäre der harte Körpereinsatz und die daraus resultierenden möglichen Kopfverletzungen.
Meine Tochter ist kein risikofreudiger Mensch, sodass ich mir da keine Sorgen und Gedanken über gefährliche Sportarten machen muss. Dennoch würden mir ein paar Sportarten einfallen die ich vermutlich nicht oder nur sehr widerwillig erlauben würde. Hierzu gehören zum Beispiel Skispringen, Motorsport und Freeclimbing. Auch beim Thema Reitsport hätte ich schon ein flaues Gefühl im Magen, würde es aber vermutlich noch am ehesten unterstützen.
Gibt es Sportarten, die ihr euren Kindern nicht erlauben würdet bzw. vielleicht auch schon verboten habt? Gibt es da für euch Unterschiede beim Alter des Kindes?
Ich denke nicht, dass ich meinem Kind eine Sportart verbieten würde. Von Savate bis Bouldern habe ich auch soweit alles durch und kenne die Gefahren und habe auch schon den ein oder anderen Schlag ins Gesicht gut weggesteckt. Mit der richtigen Technik kann man schon einige Verletzungen vermeiden und wenn mein Kind sich für einen solchen Sport entscheidet, dann könnte ich damit leben.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Sportarten wie zum Beispiel Ballett oder typische Mädchensportarten nicht besonders mag und daher wahrscheinlich von Vorurteilen getrieben wäre und eher diese womöglich verbieten würde. Aber gegen die Sportarten wie American Football, Kickboxen oder gar Reiten hätte ich wahrscheinlich nichts.
Meine Eltern haben mir als Kind so ungefähr alles nicht erlaubt, was ich machen wollte, deswegen ist das ein schwieriges Thema für mich. Ich denke auch, dass man das nicht machen sollte. Immerhin muss das Kind eigene Erfahrungen machen, selber lernen weswegen das vielleicht doch nichts ist und man kann ja auch darüber reden, aber verbieten hat immer so einen faden Beigeschmack. Ich würde also erstmal schauen, was meine Kinder machen wollen, dann darüber reden und probieren lassen. Ich möchte nicht, dass meine Kinder so unglücklich sind wie ich, als ich es nicht ausprobieren durfte.
Ich würde meinen Kindern auch nichts verbieten wollen. Das Einzige, was man dann sehen muss, ob man sich das leisten kann. Sowas wie Motorsport würde schon deswegen nicht in Frage kommen, weil es finanziell überhaupt nicht zu stemmen wäre. Was das Verletzungsrisiko angeht, da gibt es wohl kaum eine Sportart, in der man sich nicht irgendwie verletzen kann, wenn man nicht grade Schach spielt. Selbst bei harmlos wirkenden Sportarten, kann man sich böse verletzen.
Abgesehen davon lernen die Kinder dabei viel über sich selbst. Sie lernen den eigen Körper besser kennen, lernen Disziplin oder was Teamgeist ist. Ich glaube wenn, dann hätte ich Probleme mit Sportarten, wo der Tod gleich mit dabei ist. Freeclimbing zum Beispiel, würde ich da schon sehr kritisch sehen. Ich habe großen Respekt, vor diesen Sportlern, aber man weiß auch sehr genau, dass ein falscher Griff den Tod bedeuten kann. Aber ich glaube es gibt auch genug andere Extremsportarten, bei denen man sich mehr als schwer verletzen kann. Diverse Sender sind ja voll mit diesen Extremsportarten.
Du fängst doch nicht an ohne Seil zu klettern, du springst auch nicht direkt von der großen Olympiaschanze oder wirst in einen Formel Eins Wagen gesetzt. Mit Reitsport kenne ich mich nicht so gut aus, aber ich denke, dass man auch da erst mal klein anfängt.
Ich kenne eine ganze Reihe Leute, die schon mal irgendwann irgendeine Sportverletzung hatten, aber die "gefährlichen" Sportarten sind kaum vertreten. Eine Freundin hat sich beim Reiten mal den Arm gebrochen, ansonsten gab es viele der klassischen Bänderverletzungen beim Skifahren und Fußball oder einfach Verletzungen durch falsche Belastung.
Ja, American Football und auch Eishockey sind nicht gerade unproblematisch was die Verletzungen und vor allem die möglichen Langzeitfolgen betrifft. Aber wenn man danach geht müsste man viele Sportarten meiden. Boris Becker hat inzwischen glaube ich zwei künstliche Hüftgelenke und wenn man den Bewegungsablauf beim Tennis kennt weiß man genau warum. Oder wenn ich Turner sehe, die aus zwei Meter Höhe einen Salto in den Stand machen frage ich mich auch immer wie lange die Bandscheiben das wohl mitmachen.
Ich würde jedenfalls keine Sportart verbieten, aber einiges würde sich von vorne herein ausschließen weil zu teuer und zu zeit intensiv. Ich habe zum Beispiel weder eine Rennstrecke noch eine Sprungschanze vor der Haustür und hätte auch keine Lust eine Mitgliedschaft im Golfclub für das Kind zu bezahlen.
Generell würde ich vermeiden wollen, meinem Kind, wenn ich denn eines hätte, etwas verbieten zu wollen. Doch es gibt Sportarten, deren Langzeitschäden enorm sind. Und darunter zählt insbesondere American Football. Es sind viele Sportler nachweislich im Hirn geschädigt und zum Beispiel Aaron Hernandez zeigt es mit seinen Aufnahmen vom Hirn ganz genau.
Ähnliches bei Wrestlern wir Chris Benoit oder auch eine Wrestlerin, die einst mit dem professionellen „Boss“ Triple H zusammen war. Alle genannten Menschen wiesen schwere Hirnschäden auf, die aufgrund ihrer durchgeführten Stunts, Verletzungen etc. aufgetreten sind. Das ist auf keinen Fall zu unterschätzen.
Das sind also beides keine leichten Fakten, die man außer acht lassen darf. Selbst MMA ist „harmloser“ auf Dauer als Boxen, weil beim Boxen dauerhaft gezielt auf den Kopf gegangen wird. In den meisten Fällen. Während MMA, eigentlich, ausgelegt ist, jemanden bevorzugt schnell mit Griffen auszuhebeln. Gleichwohl auch hier viele natürlich gerne treten und schlagen.
Doch wenn wir das alles eben so sehen, müssen wir auch bedenken, wie viele Menschen es in dem Sport gibt, die kerngesund am Hirn sind. Deren Verletzungen auch in „Ordnung“ zum Vergleich der eigentlichen Sportart sind. Es ist halt schwierig, da abzuwiegen, was richtig und falsch ist.
Klar ist aber, um im American Football jemand zu werden, muss man früh anfangen. Hier ist gerade bei noch jungen Spielern, die bis zum College beginnen und im College erfolgreich sind, die Chance wohl groß, dass das Hirn unverkennbare Schäden zu sich nimmt. Der Druck wegen der Kohle später ist auch groß, mit schweren Verletzungen zu spielen und man weiß auch, dass viele Trainer nur Schmerzmittel geben, damit ihre kleinen und bald großen Stars weiterspielen.
Eigentlich würde ich nichts verbieten wollen, aber unter gewissen Umständen müssen Eltern es eben selbst wissen.
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